Hintere Schöntaufspitze (3324 m) und Eisseespitze (3230 m) - im Reich des Ortlers


Publiziert von gero , 18. Juli 2018 um 16:59.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 7 Juli 2018
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 2120 m
Abstieg: 2120 m
Strecke:Sulden - Schaubachhütte - Madrischhütte - Madritschjoch - Schöntaufspitze - Schaubachhütte - Stecknersteig - Eisseespitze - Schaubachhütte - Sulden (21,0 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Aus dem Vinschgau bei Sponding via Prad und Gomagoi hinauf nach Sulden bis in den Talschluß, dort gebührenfreier Großparkplatz im Bereich der Seilbahn-Talstation
Kartennummer:Tabacco Blatt 08 (Ortlergebiet 1:25.000)

Die heutige Bergtour beginnt am hinteren Ende des großen Parkplatzes an der Talstation der Seilbahn zur Schaubachhütte  (1915 m). Gut beschildert, geht es auf Weg Nr. 1 hinauf zur Schaubachhütte (2591 m). Ich folge immer der Wirtschaftsstraße, es geht an der Mittelstation der Seilbahn vorbei, und nach 2 Std. habe ich die Hütte erreicht. Leider hängen dicke Wolken um alle Berge, vom Höchsten der Ostalpen ist bisher nichts zu sehen, dies wird sich leider den ganzen Tag über nicht ändern.

Mein heutiges Ziel ist zunächst einmal die Hintere Schöntaufspitze - sie ist (wie alle anderen Ziele auch) an der Schaubachhütte ausgeschildert, Weg Nr. 151 leitet mich zur nahen Madritschhütte (2900 m). Das sowieso nicht gerade idyllische, weil eintönige Blockgelände ist durch zahlreiche Wintersportanlagen verschandelt; man ist froh, wenn man die Pisten, Seilbahnkabel und -maste endlich hinter sich gelassen hat. Knapp 2 Std. nach der Schaubachhütte stehe ich auf dem Madritschjoch (3123 m): unangenehm kalter Wind bläst Wolken hinüber ins Martelltal, Aussicht gibt es keine. So gehe ich gleich weiter, knapp 30 Minuten hinauf zur Hinteren Schöntaufspitze (3325 m) - und verlasse sie auch sofort wieder, denn das vereiste Gipfelkreuz und die garstigen Sendemasten tragen sturmbedingte Reif-Fahnen, die Sichtweite im Nebel beträgt kaum über 10 m.

Auf dem Rückweg hinab zur Schaubachhütte reißen die Wolken dann doch ein klein wenig auf, ich überlege, was ich mit dem angefangenen Tag noch anstellen kann. Der Stecknersteig hinauf zur Eisseespitze ist ebenfalls beschildert, das wäre doch ein weiteres Ziel für den heutigen Tag. Ich folge 10 Minuten dem beschilderten Weg Richtung Casatihütte, dann zweigt auch schon der Stecknersteig ab. Man muß allerdings aufpassen, den Abzweig nicht zu übersehen: der hölzerne Wegweiser steht etwas abseits vom Hauptweg im Geröll.

Der Stecknersteig führt, zunächst wenig erkenntlich, durch die rauhe Blocklandschaft des Nordwestgrates der Eisseespitze. Ab und zu zeugen gelbe Markierungspunkte von der Richtigkeit der Routenwahl; man muß aber aufmerksam danach Ausschau halten, denn sie sind rar und verblasst. Jedenfalls geht es von Anfang an sehr steil bergauf, und die Steilheit nimmt nach oben hin noch zu. Allerdings wird der Steig mit der Höhe auch wieder deutlicher, aber einen wirklich guten, auffälligen Weg wird man hier nicht finden.

Als Orientierungspunkt dient die Geländekote 2886 m der Lk, ein deutlicher Absatz im Kammverlauf. Hier hat man etwa ein gutes Drittel des Anstieges geschafft - das weniger anstrengende Drittel! Im folgenden stellen sich nun immer wieder schroffe Felsabsätze in den Weg; wenn man sich ihnen nähert, zweifelt man gelegentlich an deren Überwindung. Aber sie sind alle unschwierig zu bezwingen, jedoch ab und an etwas mühsam.

Schließlich erreiche ich den Nordgrat der Eisseespitze, der zur benachbarten Butzenspitze hinüber führen würde. Zuletzt hilft ein altes Fixseil über eine minimal exponierten Absatz hinweg. Dann sind es nochmals 20 Minuten, und ich stehe schließlich auf der Eisseespitze (3230 m). Obwohl man es von unten kaum für möglich hält, hat ihr Gipfelbereich einen großen, plateauartigen Charakter. Man könnte von hier aus laut AV-Führer unschwierig zum nahen Eisseepaß absteigen (und evtl. zur Casatihütte weitergehen), hätte dann aber Gletscherfelder auf dem Rückweg zu überqueren, und dies will ich als Einzelgänger nicht riskieren.

So steige ich über den Stecknersteig wieder zu Schaubachhütte und von dort nach Sulden ab.

Tourengänger: gero


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Geodaten
 40842.gpx Hintere Schöntaufspitze - Eisseespitze

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Kommentare (1)


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georgb hat gesagt:
Gesendet am 19. Juli 2018 um 09:26
Servus Georg,
Respekt, das war wieder mal ein Gewaltmarsch. Von Müdigkeit keine Spur! Ich habe bei der Alarmstange an dich gedacht ;-)
Grüße Georg


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