Hochtourentraining in der Ortlerregion


Publiziert von steindaube , 1. Juli 2013 um 19:29.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:28 Juni 2013
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 3 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sulden
Unterkunftmöglichkeiten:Schaubachhütte
Kartennummer:Tabacco 08 Ortlergebiet

Individuelles Hochtourentraining mit dem Bergführer Werner Tinkhauser von der Alpinschule Südtirol. Ich wollte einfach mein Wissen und Können ein Stückchen weiter voran bringen, insbesondere im Hinblick auf effiziente Sicherungstechniken. Durchgehende Standplatzsicherung ist schließlich bei großen Hochtouren kaum möglich und oft genug wird fataler Weise auf die falsche Sicherung gesetzt (z.B. Mitreißunfälle, wie erst wenige Tage zuvor an der Königsspitze). Entsprechend waren Gipfelziele in diesen drei Tagen für mich absolut nachrangig. Ich denke, ich konnte eine Menge lernen, es hat sich für mich gelohnt.

Das Wetter war am ersten Tag sehr mäßig. Fast durchgängig dichte Wolken und Schneefall. Wir haben am Sulden Ferner alle möglichen Sicherungs- und Bergungstechniken sowie Verankerungsmöglichkeiten im Firn durchgespielt. Da ich gerade erst wieder gesund geworden bin (war aber die ganzen Tage über konditionell noch nicht ganz auf der Höhe), war ich froh erst einmal einen weniger anstrengenden Tag zu verbringen.

Der zweite Tag bot morgens strahlenden Sonnenschein, in dem die frisch angeschneiten Gipfel sich perfekt präsentierten. Allerdings war das nur von sehr kurzer Dauer. Schon am frühen Vormittag zog es zu. Wir haben das Schrotterhorn über die etwa 35 Grad steile Nordflanke gemacht (Ausstieg kurz bis 45 Grad) und sind dem Grat auf die Suldenspitze gefolgt. Die gesamte Tour über haben wir, auch dort wo es nicht nötig gewesen wäre, alle erdenklichen Sicherungstaktiken durchgespielt. Eine sehr gute Übung für mich.

Richtig schönes Wetter gab es dann am dritten Tag. Wir sind zum Madrischjoch aufgestiegen und dann den vereisten und verschneiten Nordgrat auf die Madritschspitze geklettert. Dieser Grat ist bei guten Bedingungen im Sommer nicht schwierig (II), mit Steigeisen und bei diesen Bedingungen wird es schon anspruchsvoller. Zumal wir oft kleine Grattürme direkt überklettert haben (III-IV), die man leicht auch umgehen könnte. Alles in Wechselführung. Bezüglich praxisnaher (also auch schneller) Sicherung am Standplatz und dem Klettern mit Steigeisen war das eine richtig gute Übung. Dem Grat sind wir weiter hinab zum Butzenjoch gefolgt, dann im steilen Geröll und Firn (etwa 40 Grad) hinauf auf die Butzenspitze und weiter dem teilweise überwächteten aber selten schmalen Grat hinüber zur Eisseespitze und dem Eisseepass. Vom Eisseepass hinab auf den Gletscher muss man kurz sehr steiles Gelände queren, das bei den warmen Bedingungen nicht hundertprozentig geheuer war. Aber Schnelligkeit ist dann eben Sicherheit. An diesem Tag waren wir etwa siebeneinhalb Stunden unterwegs.

Tourengänger: steindaube


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