Ofelekopf Westgipfel von Puitbach


Publiziert von kneewoman , 7. Juli 2018 um 07:23.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:20 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1350 m
Strecke:5,3km einfach
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Mittenwald nach Leutasch bis zum Ortsteil Puitbach

Ein schönes Tourenziel für einsamkeitsliebende und frühaufstehende Bergsteiger. Für dieses Gipfelziel sind zwar schon ein paar Einträge bei hikr verfügbar, aber es gibt nur wenig ausführliche Wegbeschreibungen oder gps-Tracks. Daher hier meine Variante, die von Puitbach startet. Dadurch ist das erste Wegstück zwar weglos, aber man hat die kürzeste Route und kein Parkplatzproblem. Mehr Bilder könnt Ihr Euch ja, bei anderen Tourenberichten anschauen...

Los gehts vom beschilderten, kostenlosen Kletterparkplatz Puitbach direkt nach der Bushaltestelle aber vor der Brücke auf der (von Mittenwald kommend) linken Straßenseite. Von dort die Landstraße überqueren und rechts der Bushaltestelle auf einem Teersträßchen in den Ort hinein. Bei der ersten Möglichkeit, vor einem schönen alten Bauerhaus, nach links bis man vor dem Gasthaus Böckenhof (oder so ähnlich) steht, von dem ich nicht sagen kann, ob er noch bewirtschaftet wird. An diesem Gebäude rechts vorbei auf die Felder zu und nun immer an der Grenze zwischen Mahdwiesen und Wald dem Puitbach aufwärts folgen. Man gelangt dann durch ein altes Holzgatter aus der bewirtschafteten Fläche hinaus und auf eine Lichtung mit Bank. Hier verläuft quer ein Wander- und Reitweg zwischen den Leutascher Ortsteilen, den ich aber nicht weiter verfolgt habe. Stattdessen wandert man weiter den Puitbach entlang, nun auf den Überresten eines ehemaligen Forstweges und gelangt damit abermals auf einen breiten Wanderweg (1120m). Hier wendet man sich nach links und gelangt nach wenigen Metern zu einer beschilderten Kreuzung. Dem Schild weiter Richtung Söllerpass und Mailerhütte folgend, befindet man sich nun wieder auf dem Standardweg. Achtung, gerade in Abstiegsrichtung ist dieser alte Forstweg nicht leicht zu finden. Ich habe selbst meinen eigenen Track vom Aufstieg gebraucht.

Der zunächst breite Wanderweg führt weiter durch Wald, geht zu einem Pfad über und leitet in angenehmen Serpentinen zur Hochfläche des Puittals. Sehr schön hier! Der weitere Anstieg ist wesentlich weniger angenehm und es lohnt sich tatsächlich früh aufzustehen, um den Weg entlang der Söllerrinne nicht in der prallen Sonne beschreiten zu müssen. Er ist ebenfalls gut markiert, stellt aber an den gemeinen Wanderer schon ordentliche Anforderungen. Als ich hinaufging waren immer mal wieder Teile des Weges abgerutscht und gerade beim Abstieg ist der Weg recht ruppig und unkomfortabel.

Für den Aufstieg zum Ofelekopf wendet man sich vom Wanderweg nach rechts hinab zum eigentlichen Pass. Über Graspolster geht es dann der Kante entlang hinauf zum ersten Gratgupf. Dieser ist wenig schwierig zu überklettern und es geht mehr oder minder direkt hinauf und hinunter (I-II). Dannach steht aber noch ein kleines Türmchen auf dem Grat. Fäschlicherweise habe ich auch dieses versucht möglichst weit oben, nordseitig zu umgehen und hatte sicher eine IIIer Stelle zu meistern. Besser ist es, davor eine sandig-erdige Rinne ein wenig hinabzusteigen, um das Türmchen weiter unten unschwierig zu umgehen. (Der hochgeladene Track entspricht meinem Rückweg, bei dem ich diesen Fehler nicht mehr gemacht habe.) Ab hier gibt es immer wieder gut positionierte Steinmänner, die einem die Richtung weisen. Es geht nun die ersten felsigen Aufschwünge des eigentlichen Gipfels hinauf in ein Schuttfeld. Dort kann man Pfadspuren folgen, die einen an den rechtsseitigen Grund eines flach-geneigten Felstrichters mit lokal unterschiedlich ausgeprägter Schuttauflage führen. Ziel ist es den Felstrichter einmal von unten-rechts nach oben-links (Steinmänner) zu durchqueren und sich dabei den Weg zu suchen, der den eigenen Vorlieben entgegenkommt. Achtung: der Schutt muss ja irgendwo herkommen, also Griffe und Tritte prüfen. Ist man einmal auf dieser linken Rippe angekommen, sind eigentlich keine Wegfindungsprobleme mehr zu erwarten. Man hält sich, meiner Erinnerung nach, nun kurz rechts, um auf den Grat zu kommen und folgt diesem - auf Steinmänner achtend - hin zur Schlüsselstelle (II). Ich fand sie gut machbar (verlässlicher Fels) und nicht zu exponiert, aber das ist ja bekanntlich personen- und tagesformabhängig. Oben angekommen geht es ein wenig flach auf dem Grat entlang und dann nach rechts hinaus auf ein Band. Bei einem großen Steinmann findet sich eine sandig-felsige Rinne, in der man entweder direkt oder rechts daneben zum Gipfel hinaufklettert (I-II).

Ich bin denselben Weg wieder abgestiegen. Die Überschreitung hebe ich mir für ein andermal auf, wenn ich mit Begleitung einen Versuch starten kann, auch den Ostgipfel zu besteigen. Ich hoffe es ist nicht zu lange bis dahin, denn es ist immer schön, wenn mein einen - durchaus nicht anspruchslosen - Abstieg schon kennt. Und sehr beeindruckend sieht dieser Ostgipfel schon auch aus!

Zu den Gehzeiten:
Bis zum Söllerpass: ca. 2:30h
Auf den Ofelekopf Westgipfel: 1:30h
Abstieg zum Söllerpass: 1:00h
Abstieg nach Puitbach: 1:30h

Tourengänger: kneewoman


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