Kurzbericht 

Zwischenzeitbergtour


Publiziert von ZvB , 30. April 2018 um 16:11.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:29 April 2018
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1040 m
Abstieg: 1040 m
Strecke:23,2 km
Kartennummer:AV BY6

Es ist eine seltsame Zeit, die Zeit zwischen Winter und Sommer, der sog. Bergfrühling. Diese Zwischenzeit ist meist auf eine scharf abgerenzte Höhenlage konzentriert und macht einem die Tourenauswahl etwas leidig. Gut, dass es die hikr gibt. Ein nur wenige Tage zurückliegender Tourenbericht erinnert mich daran, dass ich da ja noch einen Angstgegener auf meiner Alle-Ammergauer-Liste habe.

Recht früh finde ich mich also schon auf der Straße neben dem Halblech wieder und werde ständig von Autos überholt. Ob die alle die Kenzenhütte wieder für den Sommer flott machen. "Magst mitfahren?" "Na, da schau i dann so mitgenommen aus." Also dappe ich weiter meinem Ziel entgegen, dem Baumgartenkopf.

Das ist auch so ein Gipfel, über den man sich wundern muss. Wieso findet dieser Zwerg Eingang in den Alpenvereinsführer? Seine Höhe von 1433m kann kaum der Grund dafür sein. Ist es die Schartenhhöhe? Die Prominenz etwa? Ich denke, dass die Redaktion vom Bergverlag Rother zusammen mit dem Autor einfach mal Darts auf einer Landkarte gespielt hat...

Die Sonne ist schon über den Schwarzenkopf gerückt und ich sitze dem Baumgartenkopf gegenüber. Ich muss mich zuerst seelisch auf diesen abweisenden Zwerg einstellen. Doch dann ist es schnell passiert und ich befinde mich mitten im angsteinflößenden Geschehen. Der Weg über den Westgrat ist alles andere als genußvoll. Grasflecken, die nur wenig Bindung zum Untergrund haben, wechseln sich mit brüchigen Schrofen ab. Als ich die Finger an einer massiv erscheinenden Platte einklinke, bricht unvermittelt eine Schuppe ab. Was für ein Eiertanz!

Die Aussicht vom exponierten Gipfelsteinmann ist nicht schlecht, wird jedoch von den umliegenden und allesamt höheren Gipfeln schnell begrenzt. Mein Kopf ist ohnehin schon beim bevorstehenden Abstieg. Glücklicherweise habe ich ein kurzes 40m Seil dabei. So kann man einige Stellen am Seil baumelnd hinabsteigen. Das ist nicht unbedingt schneller, aber deutlich stressfreier. Warum lässt sich eigentlich das Seil immer nur über eine Seite abziehen? Nun, vermutlich haben die Baumstämme eine Rücklaufsperre ...

Wieder sitze ich auf der Wiese unter dem Baumgartenkopf und betrachte ihn aufmerksam. Jetzt muss sich die Seele zuerst wieder von ihm lösen. Doch in einem bin ich mir schnell sicher: Ein Publikumsmagnet wird er nicht, der Baumgartenkopf.

Weil ich um Mittag noch nicht genug habe, entschließe ich mich erneut beim Roßstallkopf vorbei zu schauen. Von dort konnte man doch so schön herüberschauen, zum Baumgartenkopf.
In der Erinnerung von Anglern sind die Fische immer soooooooo groß gewesen. Nun, das geht mir mit dem Baugartenkopf genauso. Fast kann ich ihn gar nicht vor dem massigen Schwarzenkopf ausmachen. Als ich noch nicht oben war, war er doch soooooooo groß, mindestens, wenn nicht gar noch größer...

Der lange Marsch führt zurück nach Halblech und ich kann einen Haken an meinen drittletzten Berg in der AA-Liste machen. Wie hieß der noch gleich wieder? Und warum sind hier alle Autos gelb? Die Fichtenpollenmattlackierung macht es schwierig den eigenen Karren wiederzufinden. Nach einem Druck auf die Fernbedienung erhebt sich sodann ein gelber Schwall unter dem bekannten Tüt-Tüt ...

Wie sollte es auch anders sein, gibt es auch zu dieser Tour wieder Bilder mit dem üblichen Desktop-Passepartout. Viel Spass beim ausdrucken und ausschneiden...

Tourengänger: ZvB


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Geodaten
 39892.gpx Baumgarten- und Roßstallkopf

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