Gersau - Weggis - Küssnacht a.R. auf dem Waldstätterweg

Gleich vorauschickend: Ich wusste erst gar nicht, dass ich auf dem Waldstätterweg (98) wandern würde. Eigentlich habe ich bloss eine Tour von Mo6451 in umgekehrter Richtung nachwandern wollen. Für mich ging's in Gersau los, wo man den Einstieg in die Route einfach findet. Die ersten paar hundert Meter sind nämlich auch der Anfang vom Gätterlipass, gleich vom See her. Da hinauf und dann dem Hang entlang mässig steil erst auf Quartiersträsschen, später (das fängt an, gleich nachdem der Weg durch einen Felsdurchbruch führt) auf schönstem Wanderweg in Richtung Unterrengg, Äbnet und Bürglen. Fantastische Landschaft, herrliche Vegetation da über dem See. Viele schöne Aussichtspunkte auch.

Von Bürglen geht es dann hinüber ins geradezu mondäne Vitznau mit seinen Villen und Prachtbauten. Durch den Ort und dann gleich wieder bergwärts in Richtung Langwilen. Die Sonne brennt, es herrscht trotz April schon so etwas wie Hochsommer - und der Weg da hinauf ist steil, hat endlos viele unregelmässige Treppenstufen und will nicht enden. Der Weg ist hier übrigensfür längere Zeit wrw signalisiert. Hoch über Vitznau angekommen dann das Gleiche wieder ein gutes Stück den Berg hinunter - diesmal im etwas kühleren Wald. Beim Abstieg lache ich mich selber aus. Der Aufstieg hier im Wald wäre viel anstrengender gewesen! Alles Wurzeln und Felsen. An zwei Stellen geht's über Stahltreppen (die zweite ist schon eher ein Hybrid zwischen Treppe und Leiter, eine Treiter?). Irgendwann da im Gebiet Orefad wird's dann wieder ganz einfach. Immer im Wald weiter, bis man hoch über Weggis aus dem Wald und teilweise der Strasse entlang hinunter ins Dorf kommt. Bei der Schiffsstation gibt's touristischen Rummel und kühlen vergorenen Most von Ramseyers zur Kühlung verschwitzter Wanderer.

Es geht gegen späteren Nachmittag zu. Ich habe wie immer in letzter Zeit, meinen ganzen Appalachian-Trail-Krempel dabei (inkl. Winterausrüstung mit Fausthandschuhen, Daunenjacke, Thermowäsche), natürlich auch Zeit, Schlafsack und Küche. Auf dem Bauernhof von Silvia und René Felder kann man auf kleinem Gelände herrlich ruhig und komfortabel campieren. Den "offiziellen" Waldstätterweg verlässt man in Weggis also kurzzeitig. Den Hof findet man, in dem man an der Stirnseite der Fussballplätze von den Sportanlagen entlang geradeaus weiter geht und dann rechts abbiegt und an den Treibhäusern vorbei marschiert. Es gibt zwar Hinweisschilder zum Hof bzw. Camping, aber die sind im abendlichen Gegenlicht fast nicht zu sehen.

Bei Felders also bestens auf der Wiese übernachtet und am nächsten Morgen dann gleich vom Bauernmhof aus (er liegt an einem Wanderweg) bei Röhrli an den Küssnachtersee hinunter, wo man sich schnell wieder auf dem bestens signalisierten Waldstätterweg (98) wiederfindet.

Der geht dann ab und an dem See entlang über Greppen nach Küssnacht a.R., wo einen eine kleine Schlussteigung zum Bahnhof empfängt. 

Für mich zerfiel die Wanderung in zwei Tage:
 
Gersau - Weggis Hof Felder, 18,4  km, 872 hm auf, 809 hm ab, Zeit 4:45 h (netto)
Weggis Hof Felder - Küssnacht a.R. Bahnhof,  8,3 km, 176 hm auf, 189 hm ab, Zeit 2:00 h (netto)

Ich werde mich nun über den Waldstätterweg schlau machen. Mal sehen, vielleicht wandere ich noch ein paar Etappen davon nach, so jetzt im Frühling, der wie Sommer angefangen hat.