Elsspitze

Rundherum und ganz hinauf...

Irgendwo hinter ihresgleichen versteckt, fiele die felsige Elsspitze (1980 m) sicher kaum auf. Aber sie erhebt sich stolz über Bludenz und sieht um einiges wilder aus als ihre Nachbern Höher Fraßen, Breithorn und Gamsfreiheit. Die Besteigung ist ziemlich abwechselungsreich, auch weil sich das Gipfelziel dabei aus ganz verschiedenen Perspektiven präsentiert.

Allzu viele Höhenmeter muss man von der Bergstation der Muttersbergbahn (1401 m) zwar nicht bewältigen, dafür zieht sich der Weg ganz schön in die Länge. Erst einmal geht es bergab zur den Höfen von Muttersberg (1328 m), dann gemütlich bergauf zum Tiefenseesattel (1562 m). Zwar bewegt man sich meistens auf einem Fahrweg, aber wegen der guten Aussicht kommt kaum Langeweile auf. Natürlich ist auch die Elsspitze mit Ihrer steilen Westwand präsent.

Auf der nächsten Etappe zur Elsalpe (1594 m) wird der Fahrweg dann doch irgendwie lästig, zumal man kaum an Höhe gewinnt. Umso mehr freut man sich dann über den abschnittsweise steilen Bergpfad zum Elser Fürkele (ca. 1860 m). Er führt zuerst über Wiesen hinauf zum Grat, dort beeindruckt der Tiefblick hinunter nach Bludenz. Danach geht es durch Latschen in Richtung Elsspitze, die mit ihrer schlanken Form sehr unnahbar aussieht - der Normalweg verläuft tatsächlich durch die Steilwand...

Beim Elser Fürkele verlässt man den Bergweg und geht direkt auf den Felsturm zu. Die Kletterei beginnt links der großen Schlucht mit einer latschenbewachsenen Felsrampe. Dann in zunehmender Steilheit direkt hinauf, bevor man die überraschend flache Süd(west)kante erreicht. Ein Dutzend Meter steigt man dort hoch, dann leiten Wegspuren nach rechts. Eine senkrechte Stufe, ein kurzes Band und eine weitere Kletterstelle führen direkt zum großen Gipfelkreuz.

Auf dem geräumigen Gipfel (1980 m) gibt es alles, was man für eine gemütliche Rast brauchen kann, sogar einen Flaschenöffner (hängt am Gipfelkreuz). Die Fernsicht wird freilich durch viele höhere Gipfel begrenzt, dafür präsentieren sich die lokalen Größen wie Rote Wand und Zitterklapfen umso eindrucksvoller - auch die Tiefblicke sind sehr reizvoll, die nötige Schwindelfreiheit wurde ja schon beim Aufstieg einer kritischen Prüfung unterzogen... Beim Abklettern machen sich die vielen kleinen Steine, die lose auf den Felsen liegen, unangenehm bemerkbar. Der Fels selbst ist dafür nicht übel und geizt nicht mit Tritten und Griffen.

Wieder am Elser Fürkele angelangt, bietet sich der direkte Rückweg nach Bludenz (und zur Seilbahn-Talstation) an. Dank der vielen Holzstufen tänzelt man den westseitigen Steilhang beinahe genussvoll hinab. Durch Latschengassen, Wald und eine große Wiese gelangt man zu einem Fahrweg unweit der Oberen Furkla (ca. 1450 m). Beim weiteren Abstieg kann man entweder dem Sträßlein folgen oder einen Pfad benutzen. Im oberen Bereich (maximal bis zur Unteren Furkla, ca. 1100 m) ist das Sträßlein keine schlechte Wahl, angenehm zu gehen, nicht zu flach und ohne Gegensteigungen. Für die letzten 400 Höhenmeter bietet sich der Bergweg an, über den man sehr zügig die Talstation der Muttersberg-Seilbahn (ca. 680 m) erreicht.

Schwierigkeiten und Gehzeiten

Bergstation Muttersberg - Tiefenseesattel - Elsalpe : T1 (markierte Abkürzungen T2),
1 h 30 min
Elsalpe - Elser Fürkele: T2, 40 min
Elsspitze (Auf- und Abstieg): T5-, II-, 50 min, einige Bohrhaken vorhanden, wegen der losen Steine lieber nicht abseilen - wird von der Schwierigkeit her auch kaum nötig sein...
Elser Fürkele - Talstation: T3-, 2 h