Hochsteller (3098 m) [inkl. Rotbachlspitze (2895 m) revisited]


Publiziert von Uli_CH , 8. August 2017 um 23:12.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 8 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1780 m
Abstieg: 1780 m
Strecke:22.2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Sterzing auf der SP 508 ins Pfitscher Tal in Richtung Pfitscher Joch bis zum Fahrverbot in der 4. Kehre. Hier Parkplatz mit ausreichend Plätzen. Ab der Fraktion Stein ist die Strasse nicht mehr asphaltiert. Alternative: Mit privatem Hüttentaxi direkt bis aufs Pfitscher Joch.
Kartennummer:Tabacco 037, Pfunderer Berge - Hochfeiler (1:25'000); KOMPASS-App mit Offline-Wanderkarte

Da das Wetter schlechter werden sollte, wollte ich eigentlich die Tour auf die Hohe Wand vorziehen. Aber als ich am Pfitscher Joch ankan, war diese - genauso wie Hochferner und Hochfeiler - in Wolken. Nur die Rotbachlspitze strahlte in der Sonne. So entschied ich mich, den Hochsteller anzupeilen, der sich hinter der Rotbachlspitze versteckt.
Die Rotbachlspitze habe ich 2006 schon einmal vom Zillertal aus bestiegen. Das war allerdings vor meiner Hikr-Zeit, so dass hiervon kein Gipfelbericht erhalten ist.


Ich lade mein Tourenrad aus dem Auto, befestige die  Teleskopstöcke auf dem Gepäckträger, setze den Rucksack auf und strample den Fahrweg entlang los. Weit komme ich allerdings nicht, da der Weg doch ziemlich steil ist. Ich schiebe daher die meiste Strecke bis zum Pfitscher Joch. Zwischen 5. Kehre und Joch geht es etwas besser, da der Fahrweg hier nicht mehr so steil ist.

Nach knapp 1½ Stunden erreiche ich das Pfitscher Joch. Zu Fuss wäre ich wahrscheinlich schneller gewesen. Dafür winkt am Abend ein schneller "Abstieg" zum Auto.

Ich gehe in Richtung Pfitscher-Joch-Haus. Links geht der Weg 4 Richtung Rotbachlspitze ab, dem ich folge. Der Weg gewinnt an Höhe. Nach gut 50 Minuten erreiche ich den mit einem Steinmann markierten Abzweig Richtung Hohe Öfen. Der Weg geht anfangs etwas bergab. Später muss ich mir den Weg zwischen Wiesen und Felsen selber suchen. Das Ziel ist aber klar vor Augen. Ich erreiche das Hochplateau der Hohen Öfen und steige hinab Richtung Haupentalscharte, die ich etwas unterhalb passiere (eine Stunde ab Abzweig vom markierten Weg).

Jetzt steigt das Gelände steil an zur Haupenhöhe, dem Vorgipfel des Hochstellers. Den ersten Felsaufschwung umgehe ich links auf Steigspuren. Der Einstieg ist mit einem Steinmann markiert. Nach dem Felsaufschwung folge ich den Steigspuren auf den Grat, den sie nach kurzer Zeit wieder verlassen und links unterhalb entlang führen.

Kurz vor der Haupenhöhe gibt es noch einmal ein Felsband. Ich gehe direkt an seinem linken Rand entlang, erst auf losen Felsplatten, dann auf Steigspuren. Auf dem Rückweg werde ich die Felsplatten auf Wegspuren unterhalb umgehen.

Nach einer Stunde erreiche ich die Haupenhöhe. Hier beginnt der Felsgrat zum Hochsteller. Ich folge den deutlich sichtbaren Wegspuren, die ab und zu auch in eine der beiden Flanken ausweichen.

Nach einer guten halben Stunde erreiche ich einen Gipfel, der schon lange am Grat sichtbar war, in der Annahme, dass es sich um den Hauptgipfel handelt. Gleich zwei Steinmänner heissen mich willkommen. Doch weiter hinten am Grat scheinen zwei Erhebungen noch etwas höher zu sein. Eigentlich habe ich die Nase voll von dem ganzen Geklettere. Ich werfe mein GPS an (so was Neumodisches, gell georgb, aber unheimlich praktisch). Die Markierung steht zwar direkt über der Höhenangabe des Gipfels aber leider etwas unterhalb der Gipfelmarkierung. So nehme ich all mein Selbstvertrauen zusammen und klettere weiter. Ich kann ja hier keinen Tourenbericht "Hochsteller (fast)" veröffentlichen. Nach zehn Minuten erreiche ich den richtigen Gipfel.

Für den Rückweg zur Haupenhöhe benötige ich eine halbe Stunde. Ich bin froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Nach einer guten halben Stunde passiere ich die Haupentalscharte (diesmal an der richtigen Stelle) und steige zu den Hohen Öfen an.

Nach einer knappen halben Stunde befinde ich mich fast südlich des Rotbachlspitzes auf 2710 m Höhe. Ich würde ihn gerne auch noch besteigen, habe aber weder Lust auf die Wegsuche zum offiziellen Abzweig noch auf den Höhenverlust von ca. 100 Höhenmetern. Daher suche ich mir einen Weg durch die Flanke des Rotbachlspitzes. Anfangs quere ich eine Geröllhalde aufsteigend, dann eine grasige Flanke. Später steige ich eine erdige Rinne empor, bevor ich wieder eine Grasnarbe erreiche. Der Südwestgrat der Rotbachlspitze besteht hier aus einem Felsriegel. Dieser hat an einer Stelle einen Durchbruch. Auf diesen halte ich zu in der Hoffnung, ihn durchsteigen zu können und auf der anderen Seite den markierten Gipfelweg zu finden. Und siehe da: mein Vorhaben gelingt. Für den Anstieg habe ich eine knappe halbe Stunde benötigt, nach einer weiteren Viertelstunde stehe ich auf dem Gipfel.

Nach fünf Viertelstunden komme ich wieder bei meinem Rad am Pfitscher Joch an. Die Strapazen von der Hin"fahrt" sind vergessen und ich bin froh, dass ich mit dem Rad zum Auto fahren kann, statt noch meine müden Beine zu strapazieren. Ich brauche genau 20 Minuten bis zum Auto.

Es war eine tolle Tour mit - abgesehen von Sturmböen, die teilweise aus dem Pfitscher Tal heraufwehten - akzeptablem Wetter. Nur die Gipfelsicht war ziemlich eingeschränkt, da sich zahlreiche Gipfel in Wolken hüllten.

Orientierung: Die Tour auf die Rotbachlspitze ist ausgeschildert und markiert. Vom Abzweig über die Hohen Öfen bis zur Haupentalscharte gibt es ein paar Wegspuren. Grossteils muss man sich der Weg selber suchen, was aber aufgrund der übersichtlichen Topographie unschwierig ist.
Der Anstieg von der Haupentalscharte zur Haupenhöhe folgt deutlichen Wegspuren, ab und zu gibt es auch ein Steinmännchen. Von der Haupenhöhe zum Gipfel des Hochstellers gibt es wieder deutliche Wegspuren, anhand deren man auch sieht, wann man rechts oder links in die Flanke ausweichen muss. Den Weg von den Hohen Öfen zum Südwestgrat des Rotbachlspitzes muss sich jeder selber suchen.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke.

Führer:
  • Hanspaul Menara, Die schönsten 3000er in Südtirol, 3. Auflage 2014, Tour 43
  • Maurizio Marchel, Einsame Gipfel Südtirol - Dolomiten, Band 2, 2013, Tour 8
  • sentres-App "Südtirol"

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH


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