Stubai Tag 6: Lüsener Ferner - Ab Franz-Senn Hütte über Rinnennieder (2899 m)


Publiziert von boerscht , 18. Juli 2017 um 00:46.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 6 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:9,0 km
Kartennummer:DAV Karte - 31/1 Stubaier Alpen, Hochstubai

Tag 6 des Hochtourenkurses mit Stützpunkt Franz-Senn Hütte steht an. Heute soll Spaltenbergung am Gletscher geübt werden. Da wir am Sommerwandferner und Alpeiner Ferner sowie dem Verborgen-Bergferner und dem Turmferner keine geeigneten Spalten zum üben entdeckt haben sollte es nach Check der Karte auf den großen Lüsener Ferner gehen, da hier ein paar Sapltenzonen eingezeichnet sind.

Tag 6: Lüsener Ferner über Rinnennieder:

Franz-Senn Hütte - Rinnennieder T4; 2h:


Direkt hinter der Franz-Senn Hütte folgen wir dem ausgeschilderten Wanderweg in Richtung Rinnenspitze.
Der Weg beginnt sehr gemütlich und flach, wird dann jedoch bald steiler und überwindet entlang von Wasserfällen eine kurze Steilstufe. Hier sind Drahtseile als Handlauf angebracht, welche man aber nicht unbedingt benötigt. 
Bei bestem Wetter geht es nun immer leicht ansteigend hoch über dem Tal des Alpeiner Baches unter die Rinnenspitze, dem gerade so 3000er Hausberg der Franz-Senn Hütte.
Am hier vorhandenen Wegweiser, beim Abzweig des Weges zum Gipfel der Rinnenspitze, folgen wir jedoch dem Weg in Richtung Rinnennieder
Über einfaches Blockgelände geht es zum wunderschön gelegenen Rinnensee. Bisher waren wir die einzigen Leute unterwegs. Dies wird jedoch auf dem Weg zur Rinnenspitze nur selten der Fall sein, da diese recht schnell und einfach zu erreichen ist.
Vorbei am Rinnensee geht es weiter durch gut begehbares und markiertes Blockgelände in Richtung Rinnennieder. Bald wird das Gelände steiler und man Verlässt das Blockgelände auf dem in Serpentinen angelegten Wanderweg
Hier machen wir kurz Pause um uns die Helme aufzuziehen, da es in so eine großen Gruppe (13 Leute) doch auch mal etwas Steinschlag geben könnte. 
Der Weg wird nun sehr steil und teilweise etwas ausgesetzt. Es folgt eine ausgesetzte, mit Stahleseil versicherte Querung, um dann in einer sehr brüchigen, steilen, nach unten hin absturzgefährdeten Rinne zu landen. Die Rinne gehen wir immer in 2er Gruppen hinauf, da es hier sehr brüchig und steil ist und man sehr leicht Steine lostreten könnte. Der Rest der Gruppe wartet geschützt um die Ecke.
Auf dem Rinnennieder angekommen gönnen wir uns erstmal eine längere Pause und genießen die Aussicht über den großen Lüsener Ferner, welcher fast komplett aper ist.
Spalten sind hier keine zu sehen, der Gletscher ist fast eben.

Rinnennieder - Lüsener Ferner: T4, L: 1 h:

Vom Rinnennieder steigen wir nun zum Lüsener Ferner ab. In Typischem T4 Gelände etwas bröselig, halten wir uns an den Steinmännern entlang nach rechts zu einem Firnfeld, welches vom Gletscher recht weit die Felsen hinauf reicht. Der Firn liegt nordseitig und ist noch pickelhart gefroren. Also legen wir hier unsre Steigeisen, Gurt etc. an.
Unterhalb des Firnendes seilen wir an und gehen auf den aperen Teil des Gletschers über. Wir Queren den Gletscher nach Norden hin. Auf der Suche nach Spalten werden wir jedoch nirgends fündig, so müssen wir die Übungen zur Spaltenbergung halt ohne Gletscherspalte machen, naja das geht auch.

Die Besteigung des Lisenser Spitz wäre noch eine Option für heute gewesen, jedoch liegt den meisten noch die Anstrengung der Tour auf die Ruderhofspitze und den vorderen Wilden Turm in den Knochen und wir bekommen mit mir nur  noch 2 weitere Leute zusammen die noch Lust auf einen Gipfel hätten. Letztendlich lassen wirs dann und machen uns bald wieder auf den Rückweg.

Lüsener Ferner - Rinnennieder - Franz-Senn Hütte T4, L: 2,5 h

In den 2-3 Stunden die wir auf dem Gletscher waren wurden die kleinen Wasserläufe durch das Schmelzwaser zu richtig breiten Bächen, welche sich in das Gletschereis fressen und teilweise nicht so einfach zu überqueren waren. 
Der vorhin noch so harte Firn in Richtung Rinnennieder ist nun völlig aufgeweicht und somit recht anstrengend zum aufsteigen. 
Am Rinnennieder angekommen legen wir zu Übungszwecken ein Fixseil in die steile Schuttrinne, an dem wer will mit Degengriff und Prusik absteigen kann. 
Wieder vorbei am Rinnensee und dortiger Pause geht es zurück zur Franz-Senn Hütte.


Im Gegensatz zu den letzten beiden Tagen eher unspäkttakulär heute, jedoch trotzdem eine schöne Tour. Der Rinnensee ist auf jeden Fall mal einen Abstecher wert.

Tourengänger: boerscht


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