Stubai Tag 1-3: Zustieg Franz-Senn Hütte, Sommerwand & Kräulscharte (3069 m) über Sommerwandfer


Publiziert von boerscht , 18. Juli 2017 um 00:47.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 2 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:12,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Innsbruck, Neustift zur Oberissalm. Parkplatz 25 €/Woche
Kartennummer:DAV Karte - 31/1 Stubaier Alpen, Hochstubai

Mit dem Hochtourenkurs der DAV Sektion Darmstadt sollte es für 8 Tage in die Stubaier Alpen gehen. Als Stützpunkt wurde die Franz-Senn Hütte gewählt, eine gute Wahl wie sich herausstellen sollte.
Mit Hochtouren hatte ich bisher nichts am Hut, da ich jedoch auch mal was anderes als Bregenzerwald und Alpstein sehen will und ich irgendwie doch noch höher hinaus will ist ein Kurs nun doch einmal an der Zeit.


Tag 1: Hüttenzustieg Franz-Senn Hütte:

Oberrisshütte - Alpeiner Alm - Franz-Senn Hütte T3; 1h:

Am Freizeitzentrum Neustift treffe ich die anderen Teilnehmer. Insgesamt sind wir eine recht große Gruppe (14 Leute mit zwei Übungsleitern und einem Übungsleiter in Ausbildung). Mit drei Autos fahren wir zum Parkplatz an der Oberrishütte, welcher eigentlich 25 €/Woche kostet, der Parkautomat spuckt jedoch das Ticket aus und unser eingeworfenes Geld, da wohl der Münzspeicher voll ist zahlen wir somit nichts.
In strömendem Regen packen wir unsere Sachen und machen uns auf den Weg. Die Materialseilbahn könnte man benutzen wenn man will, wir schleppen jedoch die schweren Rucksäcke mit Hochtourenausrüstung und Klamotten für eine Woche den Weg hinauf.
Der Weg ist eigentlich einfach, durch die Nässe muss man im oberen Teil kurz vor der Alpeiner Alm auf glatten Platten jedoch etwas aufpassen, da es hier sehr rutschig ist.
An der Alpeiner Alm vorbei und dem rauschenden Alpeiner Bach, welcher hier steil Abfällt, geht es zur Franz-Senn Hütte.

Zur Hütte:

Wir lagern im Matratzenlager, welches sehr bequem und ausreichend groß ist. Nur der Stauraum ist etwas knapp bemessen. 
Die Hütte ist quasi Luxus pur. Es gibt warme, kostenlose Duschen ( 3 Stück), große Waschräume, kostenloses WLAN und einen großen Trockenraum. Das Frühstücksbuffet lässt keine Wünsche es gibt Obstsalat, Müsli, Joghurt Wurst, Käse und so viel Kaffe wie man will.
Wir hatten Halbpension, welche zwar recht teuer ist, das Essen ist jedoch der Wahnsinn. Jeden Tag eine andere Suppe von der man so viel haben kann wie man möchte, danach Salat und dann Hauptgang sowie Dessert. Hier gabs zum Beispiel Spareribs, Fisch, Rinderbraten, Knödelvariation, und viele weitere leckere Dinge, die es so sicher nicht auf jeder Hütte gibt.
Hat man Fragen zur Tourenplanung hilft der nette Hüttenwart gerne und konstruktiv weiter.


Tag 2: Sommerwand und Kräulscharte über Sommerwandferner:

Franz-Senn Hütte - Sommerwand T4; 2h:

Auch heute regnet es noch in strömen als wir die Hütte verlassen. Wir nehmen den Wanderweg welcher nach der Hütte links in Richtung Sommerwandferner abzweigt. Schön angelegt zieht dieser durch Unmengen Alpenrosen in voller Blüte nach oben. Nach ca. 1:15 h erreichen wir den Abzweig zum Gipfel der vorderen Sommerwand.
Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und da die ganze Gruppe schnell unterwegs ist entscheiden wir uns für einen Abstecher zum Gipfel. Die Rucksäcke lassen wir unten am Abzweig liegen. Der Pfad geht sehr schmal, etwas ausgesetzt und mit der ein oder anderen Kraxelstelle zum Vorgipfel der vorderen Sommerwand.
Von hier ist der Gipfel über den Blockgrat schon zu sehen. Der Grat ist an sich nicht schwer (T4,I) aufgrund der Nässe jedoch sehr rutschig, somit belassen wir es beim Vorgipfel und genießen hier die neblige Aussicht hinunter zur Franz-Senn Hütte.

Sommerwand - Sommmerwandferner - Kräulscharte T4, WS-, I; 2h:

Auf dem selben Weg gehts wieder hinunter von der Sommerwand und weiter auf dem Wanderweg in Richtung Sommerwandferner
Der Weg reicht nicht ganz bis zum Beginn des Gletschers, ist ab seinem Ende jedoch bestens mit Steinmännern markiert und eine Spur ist gut zu erkennen. 
Auf alten Karten ist unterhalb des Ferners noch ein kleiner See eingezeichnet, diesen gibt es jedoch nicht mehr, stattdessen befindet sich hier ein großer Fleck mit Sand.
Wir peilen den linken Teil des Gletschers und dessen linken Rand an. Der Sommerwandferner selbst wird in der  Mitte durch einen Felssporn in zwei Teile getrennt, welche sich weiter oben jedoch vereinigen.
Über Blockgelände steigen wir auf und seilen uns am Beginn des Gletschers in 4 er und 5 er Seilschaften an. Hier lernen wir wie das Seilschaft Aufbauen funktioniert und wie man in einer Seilschaft geht. 
Von den letzten Tagen liegt im unteren Bereich ca. 15 cm Neuschnee auf dem Gletscher. Gerade als wir uns angeseilt haben fängt es auch jetzt an zu schneien wie verrückt.
Wir entscheiden uns trotzdem noch in Richtung Kräulscharte zu gehen. Ein paar kleine Spalten sind unter der Schneedecke gerade noch so zu erkennen und leicht zu überspringen.
Je höher wir zur Scharte traversieren, desto tiefer wird der Schnee. Unterhalb der Scharte schätzungsweise fast ein halber Meter den man hier einsinkt.
Das Klettern hinauf zur Scharte (I) mit Schneeauflage doch etwas rutschig lasse ich und ein paar andere der Gruppe uns nicht entgehen. 
Die Innere Sommerwand wäre über den Blockgrat wohl schnell und recht einfach zu erreichen, es schneit jedoch immer noch und das Wetter scheint sich nicht mehr so schnell zu bessern, also lassen wir auch diesen Gipfel aus und machen uns wieder an den Rückweg.

Kräulscharte - Franz-Senn Hütte T4, WS-, I; 2,5 h:

Über den selben Weg auf dem Gletscher steigen wir bis zum Ende des Schnees ab und folgen hier wieder den im Aufstieg begangenem Weg, welcher uns wieder zur Franz-Senn Hütte führt. Der Schnee geht ab ca. 2800 m wieder in Regen über und wir sind alle froh wieder in der warmen, trockenen Hütte anzukommen.


Tag 3: Schlechtwetterprogramm - Training an der Hütte Lose Rolle, Selbstbergung:

Auch Tag drei des Hochtourenkurses sollte noch keine Wetterbesserung mit sich bringen. Also konnte man heute mal ausschlafen. Nach einer Besprechung der gestrigen Tour und Trockenübung der Losen Rolle im Seminarraum der Hütte gehen wir an einen Übungsfelsen direkt vor der Hütte und üben hier, sowie an der Feuertreppe der Hütte schonmal die Spaltenbergung.

Morgen am 4. Tag sollte wettertechnisch der beste Tag der Woche werden und wir Planen am Abend noch eine größere Tour für Morgen. Jeder konnte seine Ideen einbringen. Ich hatte schon bei Buchung des Kurses gehofft dass wir eine Tour auf die Ruderhofspitze machen und schlage diese vor. Nach etwas Diskussion, da sich zunächst nicht alle mit der Idee anfreunden konnten, wurde das Ziel jedoch für morgen festgelegt. 

Tourengänger: boerscht


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