Cerro Toco (5604m)


Publiziert von Kottan , 28. Juni 2017 um 17:42.

Region: Welt » Chile » Región de Antofagasta
Tour Datum:15 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RCH 
Zeitbedarf: 1 Tage
Unterkunftmöglichkeiten:in San Pedro

Auf einem 5000er zu stehen, das war eines meiner Hauptziele, als ich 2015 für einen längeren Auslandsaufenthalt nach Chile ging. Nach ein paar Wochen im Land flogen wir nach San Pedro de Atacama, einer Oasenstadt inmitten der grandiosen Atacamawüste. Vom Städtchen hat man einen guten Blick auf die östlich aufragenden Vulkane der Anden, unter ihnen einige sehr hohe, bis zu 6000m hohe Berge. In der kurzen Zeit die wir hier verbrachten war es unrealistisch einen größeren Gipfelversuch zu unternehmen und da ich sowieso der einzige war, der sich dafür interessierte, beschloss ich, mich einer geführten Tour anzuschließen.

Ziel war der Vulkan Cerro Toco, immerhin über 5500m hoch und mit guter Aussicht auf den Vulkan Licancabúr. Mit dem Jeep fuhren wir sehr sehr weit hinauf, auf knapp unter 5000m war dann Schluss mit der Autofahrt und es begann endlich die Besteigung. Etwas enttäuscht war ich schon als mir gesagt wurde, dass man nur 700hm hinaufläuft, für mich keine große Leistung oder befürwortetes Mittel um auf Berge zu gelangen aber was sollte man machen. Als ich aus dem Auto ausstieg bemerkte ich zuerst die schon sehr dünne Luft, Probleme hatte ich aber nicht im Gegensatz zu manch anderen. Der Guide betonte, dass wir langsam steigen sollten, mir war das klar aber ein Pärchen war wohl zu überambitioniert und musste nach 15 Minuten schon umkehren, eine Negativseite, wenn man gegen Geld ersteinmal jeden mitnimmt. Da ich als einer der wenigen Spanisch konnte, unterhielt ich mich etwas mit dem Guide und nachdem ich ihm versichert hatte, über genug alpinistische Erfahrung zu verfügen ließ er mich außerhalb des Gruppenrythmus steigen, was mir sehr gut tat. Ich war erstaunt wie gut ich doch trotz der fehlenden Akklimatisation vorankam, nach kurzer Zeit hatte ich die Gruppe weit hinter mir und machte eine Pause und ein paar Fotos. Der Weg, den man sogar recht gut erkennen konnte, war überhaupt nicht schwer, so wie viele Berge in der Chilenischen Puna war der Toco nur ein Wandergipfel, aber eben 5600 Meter hoch. Irgendwann wechselte der Pfad in etwas groberes Gestein und wurde steiler, immernoch ging alles sehr gut bei mir, die Hälfte hatte bis dahin aber schon aufgegeben. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und versuchte mich auf eine gute Atmung zu konzentrieren. Irgendwann wartete ich dann aber doch auf einen Guide um zu wissen wo es jetzt langging und er zeigte auf den schneebedeckten Aufbau vor mir. So spurte ich durch die mittelsteile, eisüberzogene Flanke hinauf, bis hinter einer Erhöhung plötzlich schon der Höchste Punkt zum Vorschein kam. So schnell hatte ich nicht mit dem Gipfel gerechnet, wir waren gerade einmal 3 Stunden unterwegs. Die letzten Meter zum Gipfel sind nocheinmal kurz steiler, dann kann man sich auf dem breiten Plateau einen Platz aussuchen und die Sicht genießen!

Blickfang war im Norden der Vulkankomplex des Licancabur und die sich dahinter erstreckende Hochebene des Altiplano. Genauso froh war ich aber, so schnell auf einen 5000er gekommen zu sein, auch wenn der sportliche Anspruch nicht sonderlich hoch gewesen war. Im Abstieg ging dann alles schneller, etwas Kopfweh machte sich bemerkbar, aber ich trank viel und so hielt sich das Dröhnen in Grenzen.

Der Toco ist ein einfacher Vulkan in Chile und die größte Herausforderung ist nicht etwa die Höhe, sondern die Frage wie man zum Ausgangspunkt gelangt. Ich konnte mir leider kein Auto alleine mieten, da war der Guide viel billiger, aber wer in einer Gruppe unterwegs ist, sollte auf einen 4X4 (unbedingt!) zurückgreifen und selbst hinauffahren, Das Gelände ist nicht schwer und übersichtlich, man sollte sich aber der Höhe bewusst sein.

Tourengänger: Kottan


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