unterwegs mit Claudia, Juni 2017, 2|2: Pilatus - Matthorn - Alter Tomlisweg - Mittaggüpfi


Publiziert von Felix , 16. Juli 2017 um 17:08.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum: 9 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-OW   CH-LU   CH-NW 
Aufstieg: 1230 m
Abstieg: 2100 m
Strecke:Pilatus Kulm - Chilchsteine - P. 1865 - Matthorn > Pilatus Kulm - P. 1886 - Klimsenkapelle - Klimsenhorn - Klimsenkapelle - Abzweig Alter Tomlisweg auf 1820 m - Chastelendossen - Alter Tomlisweg - Ausstieg Alter Tomlishornweg - P. 2013 - P. 2054 - Gemsmättli - P. 1987 - P. 1701, Feldnätsch - P. 1804 - Mittaggüpfi - Tripolihütte - Wängengrat, P. 1763 - Wängen - (Balismatt) - P. 1335 - P. 1302 - Parkplatz Schybach; Lütholdsmatt
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW ab Parkplatz via Lütholdsmatt nach cff logo Alpnach Dorf, via Luzern - Wolhusen und Huttwil nach cff logo Wyssachen, Abzw. Roggengrat
Kartennummer:1170 - Alpnach

Nach dem Sonnenaufgang - stimmungsvoll über dem Küssnachtersee und der Rigi - machen wir uns in der Morgenruhe (lange vor dem Eintreffen der ersten, die Touristen herauf führenden, Bahnen) ab dem Hotel Bellevue auf Pilatus Kulm auf, unseren ersten Gipfel - noch vor dem Frühstück - zu gewinnen.

 

Wie wir noch im Schatten uns auf die ersten Serpentinen, welche zu den Chilchsteinen hinunter leiten, begeben, verschiebt sich eine grössere Gruppe von Steinwild gemächlich vom Bahntrassee Richtung Pilatus zur Westseite des Hotels Pilatus Kulm hinüber. Nachdem wir diese haben passieren lassen, steigen wir ab zu den erwähnten grossen Felsblöcken, und verlassen alsbald den BWW, um auf nicht markiertem Bergweg zu den Felswänden des Matthorns aufzusteigen. Dies geschieht auf gut mit meist sehr alten Eisenseilen gesichertem Steig; abschnittweise verläuft dieser etwas exponiert hinauf zum meist grasigen Gipfelplateau, auf welchem wir den höchsten Punkt sowie das schiefe Gipfelkreuz besuchen, und die Morgenstimmung über dem Vierwaldstättersee geniessen.

 

Zurück auf demselben Weg - erst mit Ab-, dann wieder mit Gegenanstieg zum Pilatus Kulm, erfreuen wir uns im Frühstücksaal des Hotels Pilatus Kulm, eines opulenten Frühstücksbuffets; danach checken wir in unserem Hotel Bellevue aus und machen uns - bei heute trüben Wetter, bedecktem Himmel - auf zur zweiten Tagesetappe.

 

Diese beginnt mit dem Gang durch einen Tunnel an der Westseite des Gastrohotels, und wird fortgesetzt mit einigen Metern bergan Richtung militärische Anlagen, wo wir die Steinbockgruppe in den Felsen wieder „besuchen“.

Anschliessend folgen wir dem BWW in Serpentinen am steilen Hang hinunter und erreichen via P. 1866 mühelos die Klimsenkapelle; der kurze „Ausflug“ zum Klimsenhorn“ darf hier nicht fehlen …

 

Noch sind erst wenige Berggänger unterwegs; länger sichten wir danach überhaupt keinen mehr, wie wir, auf dem Heitertannliweg bis auf die Höhe von 1820 m abgesteigen, und den Abzweig zum Alten Tomlis(horn)weg einschlagen. Länger führt dieser, meist im Auf und Ab, durch weitreichende Geröllhalden, bis er kurz vor dem markanten Felsriegel des Chastelendossen stark ansteigt.

Vom „offiziellen“ Steig abweichend, nehmen wir eine Spur (an einer kleiner Felshöhle vorbei), welche direkt hochführt zum überraschend flachen Gipfelfeld des liebevoll mit zwei Fahnen, sowie ausführlichem, informativem, Gipfelbuch ausgestatteten Zwischenziel.

 

Eindrücklich ist bereits von hier die bekannt attraktive Passage des Alten Tomlis(hornweges zu erkennen; einmal mehr wirkt sie aus der Ferne kaum begehbar; doch von früheren Touren weiss ich um die sich als überraschend gut erweisende, praktikable, Traverse.

Nach einem meist im steilen Geröll erfolgenden Anstieg queren wir hinüber zum Band unter den Felswänden des Tomlishorns - je näher wir jenem kommen, desto augenscheinlicher wird der Bänderweg: auch wenn es zur Rechten, also gegen Norden, doch beachtlich steil in die Tiefe geht, erweist sich auch dieses Mal die Passage als eine sehr interessante, reizvolle - und empfehlenswerte!

Wenig später folgt der steile, drahtseilgesicherte, Aufstieg über einen Felsrücken, betr. welchem wir uns - wegen des hier liegenden, von unten sichtbaren Schneefeldes in der Rinne - Gedanken gemacht hatten, ob diese Passage auch machbar wäre. Vor Ort zeigt sich, dass das Seil freiliegt und der Felsaufschwung in gewohnter Manier gewonnen werden kann.

 

Die nachfolgende Aufwärtsquerung, sowie der mit alten, teils morschen, Holzplanken ausgestattete Abschlussteil des alten Weges -  mit Eintrag im Wandbuch - leitet über zum Ausstieg Alter Tomlishornweg, welcher über steiles Schrofengelände erfolgt.

 

Hier treffen wir auf unsere gestern begangene Route, und folgen ihr, in umgekehrter Richtung hinunter über P. 2003 zum teils ruppigen Gegenanstieg zu P. 2054, Gipfel Gemsmättli.

Hier können wir ein letztes Mal auf unserer zweitägigen Tour einen Blick auf Widderfeld und die  Widderfeld - Felsbrücken E-Wand werfen - toll war diese gestrige Runde!

 

Kurz vor Gemsmättli sichten wir eine Gruppe mit Steingeiss und Jungtieren; wie wir uns dem Sattel nähern, kommen sie aus Neugier - oder um eine mögliche Gefahr auszukundschaften - uns auch näher. Wenige Distanz- und Höhenmeter trennen uns letztlich - eine höchst berührende Begegnung ergibt sich hier.

 

Dem BWW folgend steigen wir erst unschwierig in der NW-Flanke des Widderfelds ab, und meistern auch das Restschneefeld im steilen Gegenanstieg problemlos; wenig später dürfen wir angenehm in der kettengesicherten Felspassage hinaufkraxeln, um die nachfolgende, gelegentlich etwas abschüssige, Querung zu Widderfeld, P. 1987, zurückzulegen. Unweit davon lassen wir uns, in Anwesenheit zahlreicher, hungrig wirkender, Alpendohlen, zu unserer Mittagsrast in einer etwas windgeschützten Mulde nieder.

 

Mal flacher, gelegentlich etwas steiler, wandern wir hinunter zu P. 1701, Feldnätsch; wenige Meter Gegenanstieg leiten uns zur Unterquerung des  Rottosse; nach einem kurzen, steileren Hochsteigen im Wald erreichen wir die moorige Hochfläche auf Nätsch - über weite, von Wollgras bedeckte, Felder streben wir dem P. 1804 zu.

 

Über einige wenige felsdurchsetzte, doch einfach zu begehende, Stufen, sowie Gras- und Heidegelände kommen wir dem markanten Gipfelaufbau des Mittaggüpfi stets näher; einen Abstecher zum ehemaligen Bunker - mit Lukenblick ins Entlebuch - integrieren wir in die kurze Pause auf unserem heute letzten Gipfel.

 

Der weiterführende Weg, nur sanft abwärts führend, gestaltet sich erst sehr einfach; unterhalb von P. 1840 jedoch, gilt es eine felsige Stufe kettengesichert und auf Holztreppen zu bewältigen. Der wieder flachere Weiterweg zur Tripolihütte ist von wieder unschwierigem Charakter.

Hier unterhalten wir uns - mit Getränken aus der Hütte - mit den Anwesenden; diese sind in Erwartung der Heliflüge, welche für das Hochfliegen des Materials für die morgen stattfindende Pilatus-Putzete anberaumt sind.

 

Hatte uns einer der Helfer „versprochen“, wir müssten zwei Stunden, ja evtl. nur 1 ½ h, bis zum Start- und Zielpunkt einberechnen, so „speeden“ wir ab dem Wängengrat via Wängen, dann auf der Fahrstrasse, in einer Stunde zu unserem gestrigen Ausgangspunkt, Parkplatz Schybach, hinunter …

 

Nach kurzer Fahrt lassen wir die Lütholdsmatt nicht unberücksichtigt: an der leckeren, von Claudia bestellten, Rösti, darf ich teilhaben … bevor wir, nach der Fahrt nach Alpnach Dorf hinunter, uns verabschieden - und Claudia sich aufmacht auf eine grössere Hochtour im Sustengebiet …

 

Exzellent war’s, vielen Dank für deine Begleitung, liebe Claudia. 


Tourengänger: Felix
Communities: Projekt OW


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