Ohne Klettersteig am Hochjoch(2520m)/Montafon


Publiziert von Kaj , 6. Juni 2017 um 21:44.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum: 3 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:11km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz der HochjochBahn in Schruns (Montafon) 47.07957, 9.92266 (lat/lon)
Unterkunftmöglichkeiten:Wormser Hütte (DAV)

Mein KletterKumpel Virgilio hatte sich die Besteigung des Hochjochs(2520m) bei Schruns/StGallenkirch vorgenommen und ich durfte mitgehen. Wobei ich keine große Ahnung davon hatte, was mich da erwartet.
Edit: der Klettersteig Klettersteig Hochjoch Silvretta ist seit 1.7.2017 in Betrieb. Damit dürfte die seilfeie Gratbegehung vom Kapelljoch bis Hochjoch zu normalen Zeiten (tagsüber, Sommer) obsolet sein.
Die GratWanderung zum Hochjoch ist nicht mit hikr-Berichten überfrachtet. Einzig hat a1 den Grat vom Platinafürkele(2269m) bis zur Zamangspitze begangen - hier der *Beschrieb, der sehr knapp gehalten ist (die Touren von a1 sind dafür um so lohnender).
Noch vor dem offiziellen Saisonstart am 10.6., fuhr die Seilbahn Schruns-Kapellalpe schon an diesem Pfingst-WochenEnde.
Die 18,50 Euronen für das RertourTicket waren gut angelegt - das reduziert den Auf/AbStieg um 1160Hm.
Der Anblick der vielen Lifte, Seilbahnen & anderen Bebauungen ließ mich schon etwas  erschaudern. Im HochKar des Hochgrats ist intensiv bewirtschafteter MassenTourismus unübersehbar. Allerdings bleiben immer 200° freier Blick auf Rätikon, Lechquellengebirge, Verwall & Alpstein.
Der Fels am kompletten Grat ist über alle Zweifel erhaben - fest, gutgriffig, blockig, richtig Spass.
Diesen Sommer eröffnet der "Klettersteig Hochjoch" (K3/C), der den alpinen Steig vom Kapelljoch(2469m) bis zum Hochjoch(2520m) Normalo-tauglich machen wird. Im Gipfelbuch des Hochjochs gibt es einige Kommentare, die die "Verschandelung" dieser anspruchsvollen Route durch die Bergführer/Bauarbeiter beklagen. In der Tat finde ich die Linie des fetten Drahtseils ab dem VorGipfel bis zum Gipfelkreuz des Hochjochs grauslig.
Nebenbei, ein DrahtSeil habe ich bei der Kraxelei nicht vermisst - als ausgebauter Klettersteig mit KlettersteigGeraffel ist für mich der Reiz weg. Wenn der vordere Teil ähnlich grobmotorisch eingebohrt wird, bleibt von der filigranen Natürlichkeit dieses abwechslungreichen Grates wenig übrig.
Die Locals & andere Liebhaber werden dann mit einer späten Seilbahn hochgondeln um "ihren" Grat möglichst eisenfrei zu begehen;-)


Tour:
Wir nahmen den AufstiegsWeg rechts der SennigratBahn, der sich mittel-steil zum Sennigrat(2267m) hinauf windet. Dann traversiert der Bergweg etwas flacher bis zur WormserHütte(2305m), die noch geschlossen war (T2).
Ich wuchtete mich weglos den Gratkopf(P.2306) direkt neben der WormserHütte hoch (T4/II). Ich blieb fortan auf dem aperen Grat (T3/I), während Virgilio bis kurz vor dem Kreuzjoch(2395m) im Schnee stapfte. Hier oben ist eine super Aussicht und einige Meter weiter, am Kreuzjochsattel(2372m), zweigt der Pfad zur Schulter der Zamangspitze(2386m) & der Wormser Höhenweg ab.
Nun kommt ein flaches Wegstück (T1) bis zum Aufschwung des Kapelljochs(2469m) (T3). Hier oben machten wir Pause & ließen das Gepäck zurück (leider auch den GPS-Logger).
Nun beginnt der eigentliche GratSteig; auf&ab, immer nah am Grat, ohne Markierungen, teils gut ausgesetzt, mal in die westliche oder östliche Flanke ausweichend. Wegspuren sind meist sichtbar. Es gab auf etwa halber Strecke 2 schwierige Stellen mit plattigen, abschüssigen Platten, die wir geklettert sind (T5/II). Überwiegend turnten wir locker auf dem Grat herum. Der steile Aufschwung vor dem Hochjoch-Vorgipfel war schon mit Eisen & dickem Seil entschärft - also kein Problem (T3+/I). Dannach kraxelten wir zum Gipfelkreuz (T3/I). Ab hier auf der gleichen Route zurück bis kurz vor das Kreuzjoch - nun etwas zügiger, die letzte Bahnfahrt (17:00) drückte. Nun surften wir in FallLinie auf der sulzigen Piste bis zum SchiTunnel. Im Tunnel setzte ich mich noch unsanft auf das Blankeis - hätt ich doch nur die MikroSpikes angezogen.
Der Rest bis zur Bergstation war dann auch schnell erledigt & die Bahn brachte uns sogleich wieder zurück zum Auto.

Tourengänger: Kaj


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