Jôf di Miezegnot (2087 m) - an die Freude!


Publiziert von 83_Stefan , 6. Februar 2018 um 20:41.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum:27 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Aus dem Kanaltal über Valbruna ins Val Saisera. Am Talende großer Parkplatz (Malga Saisera).
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Grego (1389 m, CAI-Sektion Triest); Bivacco Gemona (1890 m).
Kartennummer:Freytag&Berndt WK 141 - Julische Alpen.

Der Zauber des Moments verleiht der Seele Flügel und man schaut von weit oben herunter auf die Welt. Die Berge sind feuertrunken. Wie klein die Probleme des Alltags plötzlich werden! Ein Moment wird zur Unendlichkeit und trotzdem ist er viel zu schnell vorbei. Es bewahrheitet sich Schillers Erkenntnis: Freude treibt die Räder in der großen Weltenuhr. Wie schnell diese Momente vergehen, für die man am Leben ist - und trotzdem bleiben sie ewig. Vielleicht ist es gut so, damit man sich nicht an sie gewöhnt. Es hat alles seinen Sinn, dafür hat schon jemand gesorgt. Schließlich löst die Nacht den Tag ab und die Sterne am Firmamant begleiten uns auf unserem Weg hinab ins Tal. Die Ewigkeit haben wir bereits jetzt gewonnen - einen traumhaften Sonnenuntergang, den wir nie wieder vergessen werden. Freude, schöner Götterfunken!

Die hier beschriebene Tour führt auf den Jôf di Miezegnot im nordwestlichen Teil der Julischen Alpen. Ein Sonnenuntergang am Gipfel liefert Stoff zum Träumen und bleibt auf ewig im Gedächtnis. Der Vollständigkeit halber muss gesagt werden, dass ein Abstieg von diesem Berg im Dunklen nur Wanderern anzuraten ist, die Erfahrungen im nächtlichen Gebirge vorweisen können. Im steilen, dunklen Wald kann man sich nämlich böse versteigen. Optional übernachtet man einfach im Rifugio Grego, im Bivacco Gemona oder man biwakiert am Gipfel.

Die Tour beginnt am Parkplatz ganz hinten im Val Saisera. Der Steig zum Rifugio Grego ist ausgeschildert. Er leitet steil im Wald nahe einer Abbruchkante auf einem Rücken bergauf zur Hütte. Teilweise sind mehrere Spuren vorhanden.

An der Hütte stößt man auf den Versorgungsweg, dem man eben zum Sattel Sella di Sompdogna folgt, wo sich einige kleine Hütten befinden. Hier zweigt der Steig zum Jôf di Miezegnot ab (ausgeschildert), der an den Hütten vorbei die Wiese hinauf leitet. Nach einem Abschnitt im Wald quert der Weg nach Osten zu einem Rücken hinüber. Durch freies Gelände folgt man ihm hinauf zum Kamm, wo sich das Bivacco Gemona befindet.

Es geht an der Biwakhütte vorbei und auf den Gipfel zu. Kurz unterhalb des höchsten Punkts sind einige schrofige Stellen zu überwinden, dann ist man auch schon bald oben am seltsam verbogenen Gipfelkreuz. Der Jôf di Miezegnot erweist sich als exzellenter Aussichtsberg - die Blicke über das Kanaltal nach Österreich sowie in der anderen Richtung auf die strammen Berggestalten Jôf di Montasio und Jôf Fuart mit ihren hellen Kalkwänden sind beeindruckend. Am Gipfel finden sich noch alte Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg, die ein makabrer Anblick sind. Man könnte dort biwakieren. Ein Sonnenuntergang am Jôf di Miezegnot ist ein Erlebnis der Sonderklasse: Von der Kulisse der ins tiefe Feuerrotot eintauchenden Sonne heben sich die Silhouetten von Monte Piper und Due Pizzi hervor und im Süden leuchten die steilen Kalkwände rosa mit. Tief unten ist das Tal, am Gipfel gefühlt der Himmel.

Der Abstieg verläuft auf dem Anstiegsweg. Wer im Dunkeln absteigt, der muss im Wald unterhalb des Rifugio Grego gut aufpassen, dass er sich nicht versteigt.

Schwierigkeiten:
Von Malga Saisera zum Rifugio Grego: T2 (steiler Waldsteig, im Dunkeln nicht ganz leicht zu finden).
Vom Rifugio Grego zum Bivacco Gemona: T2 (ein kurzes Stück Fahrweg, dann guter Steig).
Gipfelanstieg zum Jôf di Miezegnot: T4- (kurze schrofige und etwas ausgesetzte Passagen unterhalb des Gipfels, sonst T3).

Fazit:
Eine abwechslungsreiche 4*-Tour auf einen wunderschönen Aussichtsberg. Auf der einen Seite gibt es ungehinderte Ausblicke, gegenüber blickt man auf die steilen Felswände von Jôf di Montasio und Jôf Fuart - eine Anblick zum Genießen! Ein Sonnenuntergang dort oben setzt der Unternehmung die Krone auf und macht sie zum unvergesslichen Erlebnis.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Julische Alpen, Sonnenuntergangstour, 4*-Tour, 2000er, T4.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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