Kelten, Burgen, Felsen: Die Highlights am Donnersberg


Publiziert von Nik Brückner , 25. April 2017 um 19:01. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Pfälzerwald
Tour Datum:23 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:20km
Kartennummer:Wanderkarte "Der Keltenweg auf dem Donnersberg" (1:5000) des Donnersbergvereins, und eine normale Wanderkarte, die das ganze Gebiet zeigt.

Der allein aus einem sanften Hügelland aufragende Donnersberg ist mit 686,5 Metern das höchste Bergmassiv der Pfalz. Auf dem Berg befindet sich der Rest eines keltischen Oppidums, einer der größten Stadtanlagen der keltischen Welt. Der Berg ist außerdem von einem Kranz von Burgen umgeben, die teils gewagt auf scharfen Felsen sitzen.

Der Name "Donnersberg" lässt vermuten, dass der Berg bei den Germanen dem Wettergott Donar heilig war. Dafür spricht auch sein lateinischer Name (Mons Jovis, Berg des Jupiter). Klingt spannend - also nichts wie hin!

Diese Tour verbindet die Highlights am Hauptgipfel mit einer vollständigen Bewanderung der ehemaligen Ringmauer. Und sie verbindet endlich wieder ein Team, das viel zu lange darauf warten musste: Judith7 und mich. Ein Kreuzband war Schuld. Aber es geht wieder los, und das war das Großartigste an dieser Tour!



Also ab ins Auto und Igorrrs "Savage Sinusoid" eingelegt! Start war auf dem Gipfel des Donnersbergs (687m), naja, fast, dort oben gibt es einen Wanderparkplatz (in der Nähe vom Waldhaus), von dem aus wir starteten. Wir ließen Ludwigsturm und Südosttor rechts und die Mauerrekonstruktion links liegen (die sollten alle später noch auf der Highlights-Liste stehen) und folgten zunächst Weg Nr. 4, an einer 6-Wege-Spinne dann Weg 5 die Kirschdelle hinunter. Auf etwa 600 Metern Höhe gelangt man auf einen breiten Waldweg, dem wir nach rechts folgten, zum Hirtenfels. Um den geht es herum, und auf dessen Südseite dann hinauf, im Zickzack und weiter oben über ein paar Stufen. Der Weg ist nicht beschildert, aber vorhanden, und auf, sowie links neben der schönen, teils scharfen Felskante geht es nun hinauf zum höchsten Punkt des Hirtenfelsens (620m), auf dem ein kleines Hüttl steht.

Hier nach links und den Markierungen und Wegweisern folgend hinunter zum Moltkefelsen (520m).

Auf dem Moltkefelsen befindet sich der Adlerbogen, ein Denkmal, das 1880 zu Ehren des Generalfeldmarschalls von Moltke errichtet wurde, der sich im Krieg 1870/71 um die Sicherung der pfälzischen Grenzen verdient gemacht hatte. Es besteht aus einem Bogen aus Stahl (na klar), der von einem Adler gekrönt ist. Der Adler wurde in den 1980er Jahren wiederhergestellt, seit 2016 befinden sich auch die Standbilder von Moltke und Otto von Bismarck wieder an ihrem Platz an den beiden Enden des Bogens.


Vom Adlerbogen aus geht es kurz nordwärts hinunter, bis man in der Nähe des Klosters Gethsemani auf den gelben Balken und das blaue W trifft. Diesen Markierungen folgten wir rechtswärts, es geht gen Süden, zum Wildensteiner Tal.

Der Weg führt zunächst durch weite Buchenwälder, je mehr er sich aber dem felsigen Tal nähert, umso mediterraner wird die Landschaft: Das Gelände wird felsig, die Vegetation spärlicher, kernige Kiefern verdrängen die hohen Buchen. Unterhalb des Herkulesbergs geht es herum und hinunter ins Wildensteiner Tal. Man befindet sich hier unter den Wänden des Reißenden Felsens, dessen höchste Spitzen natürlich auch auf dem heutigen Programm standen.

Aber erst einmal ging es hinein ins Wildensteiner Tal. Das ist weniger ein Tal als eine wilde, zugewucherte Waldschlucht: Bannwald, hier wird die Natur in Ruhe gelassen, und entsprechend wild sieht es hier aus. Es geht über Bäume, drunter hindurch, und ein paarmal auf Steinen über den Wildensteiner Bach. Nächstes Ziel: Die Ruine Wildenstein. Leicht zu finden ist die nicht, sie ist nicht beschildert, und über den steilen und felsigen Anstieg sind Bäume gestürzt, so dass man ihn ohne Ortskenntnis kaum findet. An einem Schild ("Versuchsanlage...") geht es nach rechts über den Bach, die umgestürzten Bäume umgeht man rechts auf Trittspuren, weiter oben entdeckt man dann den Serpentinenweg, der durch felsiges Gelände steil hinauf zur Ruine der Burg Wildenstein (486m) führt.

Sechs Burgen umgaben im Mittelalter den Donnersberg. Eine davon ist Wildenstein. Sie liegt versteckt auf einer steilen Felsrippe ganz hinten im Wildensteiner Tal.

Von der Anlage ist nicht mehr viel erhalten. Ein aus dem Fels gehauener Halsgraben trennt die trapezförmige Anlage vom Berg ab. Ob es eine Unterburg gab, ist unbekannt. Auf dem Fels haben sich zwei Teile der Schildmauer erhalten, die nördlich und südlich an einen natürlichen Felszacken anschließen. Von dem auf dem Fels platzierten Bergfried ist leider nichts mehr erhalten.
 
Auf dem Felsplateau darunter kann man noch eine etwa 2 x 2 Meter große, heute ca. vier Meter tiefe Zisterne entdecken. An der östlichen Schmalseite stand das einzige Wohnhaus. Dort sieht man heute einen etwa 5 x 2,5 Meter messenden, aus dem Fels herausgearbeiteten Raum, der bildete wohl die Nordostecke des Gebäudes. Auch die ursprüngliche Südostecke von Haus und Burg ist teilweise erhalten.
Der Zugang zur Burg lag an der Südwestecke.

Wann die Burg errichtet wurde, ist nicht bekannt. Ihre Lage spricht dafür, dass sie im Zusammenhang mit der im Donnersberggebiet betriebenen Eisengewinnung und -verarbeitung stand, Belege dafür gibt es aber nicht. Die Burg wurde erst 1276 erstmals urkundlich erwähnt, damals und später immer im Zusammenhang mit Besitzerwechseln. Die frühsten bekannten Besitzer war die Familie von Bolanden. 1328 wurde die Burg Afterlehen der Grafen von Leiningen. Vermutlich wurde sie im Dreißigjährigen Krieg zerstört, jedenfalls wurde sie 1657 bereits als Ruine bezeichnet.



Von der Burg führen mehrere Wege weiter. Wir nahmen den untersten (Markierung: 2), der vom Burgfelsen hinüber zum Hang des Donnersbergs führt. Dort schwenkt er nach Südosten und folgt nun auf etwa gleichbleibender Höhe dem Hangverlauf durch wunderbar mediterranes Gelände. Bald öffnet sich ein kurzer Blick auf die nächsten Highlights: Wagnerfels und Reißender Fels.

Der Wagnerfels (470m) ist schnell erreicht. Hier steht eine Bank, auf der man prima pausen kann und einen schönen Blick hinunter ins Wildensteiner Tal und hinaus nach Süden hat. Ähnlich, aber noch ein bissl schöner ist der Blick vom Reißenden Fels (430m), der sich nur ein paar Minuten weiter befindet, und dessen Bank eine Ausweichmöglichkeit ist, wenn die am Wagnerfelsen schon besetzt ist.

Wir wollten noch den Herkulesberg umrunden. Wir nahmen also den unteren Weg, der vom Reißenden Fels genau nach Westen führt, in den Sattel zwischen Herkulesberg und Donnersberg. Dann ging es gegen den Uhrzeigersinn einmal rum um den Herkulesberg (460m). Hier stand einst eine Fliehburg.

Die vermutlich recht schlichte Fliehburg Herkulesberg stammt aus dem Frühmittelalter. Sie ist fast unbekannt, es kaum noch etwas zu sehen und Ausgrabungen hat es bislang noch nicht gegeben. Die Burg wird daher im Gelände meist übersehen, und ist überhaupt kaum bekannt.

Über die Geschichte oder das Aussehen der Anlage ist nichts überliefert. Anhand von Scherbenfunden (Pingsdorfer Ware) in der nahegelegenen Wallanlage am Kübelberg, wurde die Anlage 1924 von Friedrich Sprater vorsichtig in die karolingische Zeit datiert.

Von der ovalen Anlage sind nur noch Wall- und Grabenreste sichtbar. Vermutlich war die Burg einst durch ein dreifaches Wall- und Grabensystem geschützt. Ein möglicher Zugang, sichtbar als Walldurchbruch, könnte im Nordosten der Anlage bestanden haben. Die Anlage maß etwa 275 x 75 Meter, der eigentliche Burghügel ist aber nur ca. 1250 m² groß. Ob hier Gebäude standen oder die Anlage eine reine Wallburg war, ist ohne archäologische Untersuchungen nicht zu entscheiden.

In den 1960er und 1970er Jahren wurden schon die Abschnitte an der Nordseite als Abschnittswälle zur Abriegelung des Herkulesberges gegen den Donnersberg erkannt, heute weiß man, dass diese Wälle um den gesamten Herkulesberg umliefen. Diese Abschnitte sind allerdings an Ort und Stelle kaum noch wahrnehmbar, da die Berghänge nach Osten, Süden und Westen steil abfallen, und die Wallanlage hier nur schwach ausgebildet war. Nur im Norden der Anlage sind noch deutlich die drei Wälle mit ca. vier Meter tiefen Gräben zu erkennen, die hier die Zugangsseite sicherten. Steinentnahmen für den Wegebau in der Neuzeit haben allerdings den mittleren Wall teilweise zerstört.



Es geht nach rechts, bergab, und auf der Nordseite in einem von zwei nicht mehr genutzten Hohlwegen wieder hinauf in den Sattel.

Vom Sattel aus folgten wir der Markierung 1 bergauf, und hielten uns dabei immer soweit wie möglich links, hin zum Wildensteiner Tal, weil hier der Wald schöner ist. Es geht in schönem, teils felsigen Gelände bergauf. Irgendwann führt der markierte Weg geradeaus in den linken Hang, wir dagegen blieben auf dem Rücken und stiegen zunächst noch auf einem Weg weiter an. Dieser Weg schwenkt bald nach rechts auf die rechte Seite des Bergrückens. Folgt man ihm, gelangt man durch eine kurze weglose Passage hinüber zu dem schon erahnbaren Rücken des Langenfelsens (620m), den wir erstiegen, und dem wir dann weiter bergauf folgten. Von hier aus hat man eine herrliche Sicht nach Osten.

Kurz hinter dem Fels gelangt man wieder auf Holzabfuhrwege.

Ein Steinwall von etwa 550 Metern Länge zieht sich vom oberen Ende des Langenfelsens um den Südhang der Signalkuppe. Der Wall ist untersucht worden, man fand verschlackte Steine, eine Datierung war aber nicht möglich.


Auf breiten Holzabfuhrwegen geht es nun immer weiter hinauf. Wie man genau geht, ist egal, solange es bergauf geht, ist man richtig. Auf der Bergkuppe Signal (678m) stehen die Masten einer Richtfunk­stationen der Pfalzwerke. Ob man links oder rechts daran vorbei läuft, ist egal. Man folgt einfach dem Weg und gelangt bald zur aufwändigen Rekonstruktion der keltischen Mauer (660m), die einst den Donnersberg umschloss. Damit hatten wir die südliche Schleife unserer Tour abgeschlossen.

Südschleife: 11,7Km, 420Hm, 3,5h, T2


Auf dem Berg befinden sich die eindrucksvollen Reste eines keltischen Oppidums. Der Berg war zwar bereits in neolithischer Zeit besiedelt (darauf weisen Steinbeile und ein paar Scherben hin), die wichtigste zivilsatorische Epoche erlebte er aber in der Spätlatènezeit, als ein keltischer Stamm (die Treverer?) hier ein Oppidum gründeten.

Erhalten ist vor allem der Wall, der aus Steinen einer verstürzten Pfostenschlitzmauer besteht. Die Mauer war ca. 4 Meter hoch und zum Berg hin von einer etwa 7 Meter breiten Rampe begleitet. Die Pfosten hatten eine Stärke von von 35-40 cm Durchmesser und waren in einem Abstand von rund 3 m in Pfostengruben eingestellt. Sie umschloss eine Gesamtfläche von etwa 240 ha und war etwa 8km lang - die Anlage war damit eine der bedeutendsten keltischen Oppida überhaupt. Der heutige Wall ist noch bis zu 6 Meter hoch und bis zu 20 Meter breit, und nur da nicht mehr zu erkennen, wo heute Waldwege seinem Verauf folgen (v. a. im Nordwesten und Nordosten).


Man unterscheidet heute ein Ost- und ein wesentlich schwächer ausgeprägtes Westwerk. Die beiden Teile sind durch den so genannten Zwischenwall getrennt, der vom Königsstuhl im Süden aus nach Norden verlief. Ein weiterer Binnenwall teilte später den östlichen Bereich in eine Nord- und eine Südhälfte. Das Ostwerk war das eigentliche Oppidum und entsprechend besiedelt. Das Westwerk diente wohl vorwiegend als Weide- und Bedarfsfläche für die keltische Bevölkerung. Entsprechend war die Mauer hier von minderer Qualität (sie ist auch nie ausgebessert oder erneuert worden), daher ist der heutige Wall in diesem Bereich weniger stark ausgeprägt. Im Osten wurde die Mauer dagegen mehrfach erneuert, der Südwall sogar mehrfach. Dort  gab es auch einen vorgelagerten Graben.

Vom Südwall wurde in der Nähe des Ludwigsturmes 1985 ein 25 m langes Teilstück der Keltenmauer rekonstruiert. Hier begann nun der zweite Teil der Tour.



Wir wollten die gut acht Kilometer lange Mauer erwandern, und dabei, soweit möglich, ihrem Verlauf exakt folgen. Dabei half uns die Wanderkarte "Der Keltenweg auf dem Donnersberg" (1:5000) des Donnersbergvereins, die man im Kassenhäuschen des Ludwigsturms erwerben kann. Sie ist eigentlich als Begleiter für den Keltenweg gedacht, der Teile der Anlage erläuternd erschließt, man kann mit ihrer Hilfe aber auch der Gesamtanlage folgen. Ohne sie geht es nicht.

Zunächst ist es einfach: Wir folgten dem im Wald überdeutlich zu erkennenden Verlauf der Mauer nach Westen. Bald gelangten wir zu einer ebenso mark- wie bekannten Felsformation, dem Königsstuhl (686 m)

Der Königsstuhl gilt als Gipfel des Donnersbergs und damit als höchster Punkt der Pfalz. Tatsächlich befindet sich dieser etwa 300 Meter weiter östlich, auf dem Gelände einer ehemaligen US-Funkstation. Der Rhyolith ist aber ein so schöner Block, dass sein Bekannheitsgrad schon in Ordnung geht. Man hat ja auch einen schönen Blick nach Norden: vom Naheland über den Hunsrück bis zum Taunus.

Der Königsstuhl war in die Keltische Mauer eingebunden, hier begann die Mauer, die West- und Ostwerk trennte.



Der Keltenweg folgt diesem Zwischenwall, wir verließen hier also den Keltenweg und folgten dem Verlauf der Außenmauer weiter nach Westen. Bald macht sie eine sanfte Kurve hinunter in einen Sattel. Man überquert die dort befindliche Wegspinne und wandert dort, wo weißrotweiß nach links abzweigt, auf einem Waldweg geradeaus, oder besser: in einer Rechtskurve einen Hügel hinauf, und drüben gleich wieder hinunter. Die Mauer, bzw. der Wall ist hier und in der Folge nicht zu sehen, weil der Waldweg, den man unter den Füßen hat, genau auf ihr verläuft. Wer genau hinschaut, kann aber erkennen, dass der Weg links und rechts Böschungen besitzt. Wir sind also richtig.

Jenseits des Hügels geht es an Kreuzungen immer geradeaus. Nun heißt es aufpassen: Dort, wo der Weg westlich des Eichenköpfchens endgültig nach Nordosten schwenkt, tut sich links eine kleine, aber deutliche Lücke im Wald auf. Tritt man hier vom Weg in den Wald hinunter, bemerkt man bald eine sanfte Geländewelle, die nach Norden den Hang hinunterläuft. Das ist der keltische Ringwall. Man folgt dieser Geländewelle stracks bergab. Dass man richtig ist, kann man an den Steinen erkennen, über die man immer wieder stolpert.

Nach etwa 250 weglosen Metern gelangt man, etwa auf 520 Metern, durch ein kleines Nadelgehölz hinunter auf einen Waldweg. Er kommt von links, blickt man dorthin, sieht man, dass hier ein weiterer, schmalerer Weg vom Tal heraufkommt. Die vereinten Wege führen nach rechts auf gleichbleibender Höhe weiter. Eigentlich ein breiter, befahrbarer Weg, er wird aber nicht mehr genutzt, weshalb sich auf seiner Kante nur ein schmales Pfaderl im Gras abzeichnet. Diesem folgten wir nun nach rechts (Osten).

Auch dieser Weg nutzt die Kante, die der keltische Ringwall im Gelände hinterlassen hat. Wir sind also genau richtig. Es ist etwa ein Kilometer bis zur Straße, die durch die Königsdelle von Norden auf den Donnersberg hinaufführt. Wenn der Waldweg nach rechts zur Straße knickt, führt der Wall direkt hinunter zur Straße. Man kann das gehen, ist halt weglos und steiler, allerdings muss man unten an der Straße durch Gestrüpp, schön ist das nicht.

Wer dem Waldweg folgt, läuft zwar nicht direkt die Keltenmauer entlang, hat es aber bequemer, umso mehr, als es drüben, auf der anderen Straßenseite einen weiteren bequemen Waldweg gibt, der nordwärts wieder hinauf zur Mauer führt. Man gelangt zum Nordtor der Anlage (550m).

Diese am besten erhaltene Toranlage weist noch gut erkennbare eingezogene Wangen auf. Das Hauptwerk besitzt vier solcher Tore.


Auf der hier sehr deutlichen Geländekante geht es nun weglos weiter nach Osten. Bald steht man vor einem kurzen Steilstück, das weiter unten von einem Wanderpfad gequert wird. Unten im Tobel des Eschbachs wird das Gelände schwer, deshalb wechselt man hier besser auf den Wanderweg (weißes Plus) und folgt diesem nach rechts, bergauf.

Am Nordtor des Hauptwerks trifft man wieder auf den Keltenweg. Wir folgten seiner Beschilderung nach links, zur Viereckschanze (640m).

Die "Viereckschanze" genannte rechteckige Wallanlage mit stark ausgeprägten Ecken und einem umlaufenden Graben hat eine Fläche von ca. 80 x 100 Metern und befindet sich mitten im Hauptwerk des Oppidums. Sie gehört zu einer ganzen Gruppe ähnlicher Anlagen. Es handelt sich dabei vermutlich um Heiligtümer, vielleicht war es aber auch ein befestigter Gutshof. Für eine Kulttradition spricht der Fund einer (heute verschollenen) römischen Weiheinschrift für Jupiter Optimus Maximus, im Mittelalter stand hier eine romanische Kapelle, dann ein Kloster.


Wir gingen wieder zurück zum Keltenweg und folgten nun der Beschilderung, die nach Norden, zum so genannten Schlackenwall (600m) führt. Der Waldweg, auf dem man hier wandert, folgt wieder dem Verlauf der Mauer.

Der Schlackenwall ist ein in der Nordostspitze der Anlage befindlicher bogenförmiger Wall von etwa 200 Metern Länge. Er verläuft quer zur keltischen Mauer und steht daher nicht mit ihr in Zusammenhang. Vielleicht ist er älter und gehört zu einer früheren Befestigung. Das Auftreten verschlackter Steine trug der Anlage ihren Namen ein, sie gehen wohl auf einen Brand zurück. Oder auch nicht: Denkbar wäre auch eine keltische Glasproduktion. Dazu hätte man hier Rhyolith in Öfen verglast, um so zu Rohglas zu gelangen, das zur Herstellung von Schmuck und Gebrauchswaren hätte weiterverwendet werden können.


Der Keltenweg folgt nun dem Verlauf der Mauer um einen markanten Felssporn herum, danach geht es wieder hinauf zum Waldweg. Da dieser nun auf etwa 700 Metern Länge dem Verlauf der Mauer folgt, ist von ihr nichts mehr zu sehen. Erst wenn der Keltenweg die Straße K51 überquert, zeichnet sich der Rücken des Walls wieder deutlich im Wald ab. Auf ihm ging es nun hinauf zu dem rekonstruierten Teil, an dem unsere Umrundung begann.

Umrundung des keltischen Oppidums entlang seiner Mauer: 8,2 Km, 220Hm, 2h, T2


Das war's! Oder doch nicht ganz: Um die Tour zu krönen, bestiegen wir noch den Ludwigsturm (680m), einen Aussichtsturm, von dem aus man einen großartigen Rundblick in die umgebende Landschaft hat. Ohne das ist ein Donnersbergbesuch nicht komplett.

Der 27 Meter hohe Ludwigsturm wurde 1864/65 erbaut und 1952, 1987 und 2006 restauriert. Er ist nach dem bayerischen König Ludwig II. (dem Märchenkönig) benannt, der auch die „Allerhöchste Genehmigung“ erteilte, dass das Bauwerk nach ihm benannt werden durfte.

Der Blick vom
Aussichtsturm reicht vom Taunus über Odenwald und Pfälzerwald bis zum Hunsrück: Im Norden geht's los mit der Kalten Herberge, dann kommt der Rotekreuzkopf, und vor allem der Feldberg und der Altkönig, die Chefs im Taunus. Dann ist die Skyline von Frankfurt am Main zu sehen - von hier oben aus ist's halt nur keine Skyline.

Weiter geht's mit dem Odenwald:
mit Melibokus und Felsberg, Neunkircher Höhe, Knodener Kopf, Hemsberg, Kesselberg, Tromm, Katzenbuckel, Ölberg, Weißem Stein, Heiligenberg und Königsstuhl.

Dann schweift der Blick über die Rheinebene. Es
folgt der Pfälzerwald: Peterskopf, Eckkopf, Weinbiet, Drachenfels, Hohe Loog, Kalmit, Orensberg. Weit am Horizont ist die Hornisgrinde im Schwarzwald zu sehen.

Dann folgen die markanten Gipfel rund um Annweiler: Rehberg, Adelsberg, Almersberg. Ein paar Gipfel der Nordvogesen sind eher zu erahnen als zu sehen. Näher sind die Höhen rund um Kaiserslautern: Großer Hausberg, Kahlenberg. Dreht man sich noch ein bisschen weiter, fallen vor allem der Potzberg und der Sellberg ins Auge, bevor genau im Westen der Gipfel des Donnersbergs den Blick verstellt.

Danach sind es die Höhen des Hunsrücks, die den Horizont bilden: An den zwei Steinen, Idarkopf, Womrather Höhe. Diese Höhenzüge bestimmen auch den Nordwesten: Wildburghöhe, Ochsenbaumer, Kandrich. Mit dem Franzosenkopf senkt sich die Landschaft schließlich bei Trechtingshausen ins Rheintal ab.

Tourengänger: Nik Brückner, Judith7


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