Von Obermaiselstein zum Berghaus Schwaben


Publiziert von schimi , 15. März 2017 um 14:36.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 6 Januar 2017
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Wir starten unsere Tour in die Hörnergruppe am Parkplatz gerade außerhalb Obermaiselsteins in Richtung Riedbergpass, wo eine größere Anzahl von Parkmöglichkeiten vorhanden ist. Das Wetter ist recht bescheiden, es soll jedoch heute noch besser werden. Im Nahbereich ist die Sicht gut, jedoch zeigt der Blick nach oben eine zu 100% geschlossene Wolkendecke, die auch noch nicht so aussieht, als würde sie sich bald auflösen.

Wenige Schritte in Richtung Riedbergpass führt uns eine Brücke über die Schönberger Ach und danach biegen wir gleich nach rechts auf dem beschilderten Wanderweg ab. Wir haben zu Beginn der Tour durch den Neuschnee der letzten Nacht etwa 30-40 cm Schnee, was uns schon gleich die Schneeschuhe anlegen lässt. Ein paar Minuten folgen wir dem Weg, bis wir auf die Fahrstraße gelangen, die das Bolgental von Obermaiselstein aus erschließt.

Gemäßigt führt uns die Straße auf einer noch frisch gespurten Spur in das Bolgental hinein. Zunächst mit ein paar Serpentinen durch Wald geht es hinauf bis auf etwa 1050 Meter. Dabei haben wir erste Ausblicke an einer Lichtung hinüber zum Rubihorn. Schon da lässt sich erkennen, dass es klappen könnte mit der Wetterbesserung. Zwar kommen immer wieder Flocken von oben, jedoch beginnen sich die Nebelschwaden im Illertal zu trennen und geben den Blick auf das Rubihorn schon mal ein wenig frei.

Der Weg führt nach diesen Serpentinen nun gerade in das Bolgental hinein. Nach einer Lichtung erreichen wir den Punkt 1086, wo Links der Aufstieg zum Wannenkopf erfolgt. Die Spur der wir bislang folgen durften macht sich natürlich auch dahin auf, logischerweise, weil die meisten Skitourengehen diesen Weg einschlagen. Für uns bedeutet das nun also eine eigene Spur zu treten, was gleich spürbar anstrengender ist.

Reste einer Fußgängerspur leiten uns den Weiterweg, was jedoch nicht von Nöten wäre, ist doch die Orientierung auf der Fahrstraße sehr einfach. Leicht nur steigt das Tal in diesem Bereich an. Der Wetterfortschritt scheint sich wieder zu verflüchtigen. Kurz vor der Zunkleitenalpe beginnt es zu schneien. Gerade da erkennen wir eine weitere Personengruppe die in unsere Richtung läuft. Sie sind jedoch nicht auf unserem Weg gekommen, sondern vom Sonderdorfer Kreuz. Die Gruppe ist gerade an der Alpe angekommen und wird uns wieder eine Spur machen. Wie praktisch...

Der Niederschlag wird stärker und stärker. Als wir an der Alpe sind, sehen wir die Gruppe vor uns fast nicht mehr, obwohl diese nur etwa 100 Meter vor uns ist. Die Flocken werden mit jeder Minute größer und der Schneefall dichter Gleichzeitig frischt der Wind ein klein wenig auf. So bekommt man in wenigen Minuten ein ganz anderes Gefühl. Die gerade noch leichte Wanderung erhält einen Touch "Expeditionscharakter".

Wenige Minuten weiter auf Höhe 1270 Meter, wo der Weg den Wald erreicht verlassen wir diesen und steigen nun erkennbar steiler über eine Lichtung auf. Die Gruppe vor uns zieht sich mächtig auseinander. Offensichtlich sind einige der Leute konditionell und technisch nicht in der Lage der vorne spurenden Person zu folgen. Wir erreichen die ersten Teilnehmer der Gruppe schnell und gehen fortan in den Lücken der Gruppe.

Vorne macht der Spurer kurze Pausen und als wir aufschließen stellt sich heraus, dass es eine Schnuppergruppe Schneeschuhgehen mit einem Bergführer ist. Wir wechseln ein paar Worte und wechseln uns auch mit der Führung ein klein wenig ab. Da nun der Bergführer aber die wesentlich bessere Ortskenntnis und auch die wesentlich bessere Kondition hat, lasse ich meine Spurbemühungen deutlich in den Hintergrund treten. Denn mittlerweile ist der Schnee hier zwar fluffig und locker aber auch schon gut hüfthoch, was mir etwas zu anstrengend ist.

Bei der Alpe Hinteregg wühlen wir uns treffsicher aus dem Wald heraus und müssen nur noch wenige fast wieder ebene Meter bis zum gespurten Weg bewältigen. Fast ohne dass wir es bemerkten hat auch das Schneegestöber aufgehört. Wir gehen die letzten Meter entspannt zum Berghaus Schwaben hinauf, es mögen so 100 Höhenmeter sein. Genau als wir an der schön verschneiten Hütte ankommen, sehen wir die letzten Schneeflocken und auch schon die ersten blauen Flecken am Himmel.

Lass etwas Wind in der Nacht über die Landschaft streichen und trockenere Luft die Wolken in nichts auflösen!

Wir haben die Hütte mit der Gruppe heut Abend für uns. Zunächst ist es noch etwas kalt, sodass wir und neben die Heizung setzen. Ein warmes Essen ein paar nette Gespräche mit der Gruppe und ein paar wärmende Getränke lassen den Abend dann aber doch sehr gemütlich werden.

Tourengänger: schimi


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