Über das Riedberger Horn und den Wannenkopf nach Obermaiselstein


Publiziert von schimi , 29. März 2017 um 15:15.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 8 Januar 2017
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 380 m
Abstieg: 1010 m
Strecke:10,6 km

Das Kaiserwetter von gestern ist leider vorbei. Als wir am Morgen aus dem Fenster schauen, sehen wir einen hohen Wolkenschleier am Himmel. Er wird sich verstärken und Schluss endlich zu Schneefall führen, sagt der Wetterbericht. Auch ist es nicht mehr so ganz kalt. Leicht unter null Grad und ein am Berghaus Schwaben leicht wahrzunehmender Wind. Bis auf die etwas schlechte Sicht keine so schlechten Voraussetzungen.

Wir gehen auf dem sonst gewalzten Winterwanderweg nach Südwesten direkt in Richtung Riedberger Horn. Nach den Schneefällen von vorgestern ist der Weg noch nicht wieder gewalzt worden; das ist für uns Schneeschuhgeher schön. Das Riedberger Horn steht als Wächter genau am Ende des Bolgentales und schließt dieses zu einem wunderschönen Talende. Eher von rechts kommend nimmt unser Weg den natürlichen Bogen des Talendes auf, und wir schwenken so in einem großen Schwenk immer mehr nach links.

Die Sicht auf die großen entfernten Dinge ist noch recht gut, die flache aber doch schon stark lichtdämpfende Bewölkung schluckt auf der Schneedecke fast alle Kontraste, sodass die Spuren im Schnee kaum zu sehen sind. Genug Leute waren gestern bei strahlendem Sonnenschein aber auf dem Riedberger Horn, sodass wir eine gut zu begehende Spur vorfinden.

Viele Orientierungsstangen sind im Talkessel platziert, wohl auch, damit die Pistenraupe den Winterwanderweg immer leicht spuren kann. Uns nutzen sie heute auch in beträchtlichem Maße.

Vor dem Riedberger Horn wenden wir uns also in großem Bogen links schwenkend nach Südosten und erreichen auf einer guten aber zuletzt in steilerem Gelände verlaufenden Spur den Sattel, auf dessen anderer Seite das Skigebiet Grasgehren liegt. Hier bekommen wir schon einmal einen Vorgeschmack, was uns am Gipfel erwarten könnte (oder wird). Der Wind ist in dieser recht freien Lage schon etwas unangenehm, obwohl in ungefährer Windrichtung noch der Gipfel vor uns liegt.

Wir wenden uns auf dem Sattel nach rechts und folgen dem Ostrücken des Riedberger Horns, der zunächst nur ganz leicht ansteigt. Derweil kommt der Wind nun direkt von vorn. Kurz vor dem Gipfel wird das Gelände steiler und wir müssen für die letzten wenigen Höhenmeter noch ein paar Kehren einbauen. Schneller als gedacht erreichen wir den heute uns alleine gehörenden Gipfel.

Als wir den Plateaugipfel erreichen bemerken wir, dass wir in ordentlichem Windschatten aufgestiegen sind. Oben bläst es heftig und wir wundern uns nicht, dass wir hier oben alleine sind. Selbst wenn heute schon Leute hier waren, zum Pausieren ist das jetzt definitiv der falsche Ort. Auch wir beschränken uns auf eine kurze Rundumsicht und das eine oder andere Foto, dann treten wir den Rückzug an.

Mit der Übersicht des Gipfels können wir nun auch das Wetter gut einordnen. Von Nordwesten pfeift der Wind und drückt die heute Morgen noch dünne Wolkendecke gegen die Alpen. Sehr schön sehen wir, wie der Wolkenteppich an den hohen Bergen immer mächtiger und dunkler wird.

Wir steigen auf unserer Aufstiegsroute wieder ab und genießen den Windschatten des Berges. Wieder am Sattel angekommen bleiben wir auf dem Höhenrücken und folgen diesem in südöstliche Richtung bis wir auf dem Bolgen an einen der Lifte des Skigebietes Grasgehren gelangen. Hier wird es laut wegen der Leute des Skigebietes und einer wild pustenden Schneekanone. Wir gehen weiter und nach wenigen Minuten erreichen wir den Weiherkopf zuletzt in nördlicher Richtung liegend.

Fast ohne Steigung erreichen wir den Wannenkopf aus unserer Richtung. Sehr steil fällt er in alle anderen Richtungen ab. Solch ein kleiner Gipfel und einzig der Zugang von Süden ist problemlos zu gehen. Wir schauen ein wenig und verpflegen uns, bevor wir weitermarschieren. Zuerst alternativlos wieder nach Süden, dann nach wenigen Schritten der Winterbeschilderung folgend nach Südosten. Wir betreten im Abstieg den Wald, der hier extrem dicht steht. Wir folgen einem Wanderweg nahe am Waldrand und einem Steilabbruch des Geländes zu unserer Linken.

Es geht im Zickzack weiter, bis etwas später rechterhand das Gelände sehr steil wird. Auf etwa 1500 Meter Höhe treten wir aus dem Wald heraus und folgen dem Geländerücken über eine Lichtung weiter abwärts. Neuerdings geht es ein wenig durch Wald bis wir erstmals auf einem Fahrweg gelangen, dem wir abwärts folgen. Nach einer Rechtskehre des Fahrweges verlassen wir in der nächsten Linkskurve mit vielen anderen Spuren den Fahrweg nach rechts ins Gelände und gelangen wieder hinaus aus dem Wald.

Weiter geht es bergab auf teils maschinell gespurtem Weg bis wir am Punkt 1086 m wieder auf den Fahrweg gelangen, an dem vor zwei Tagen unsere Spurarbeit mit den Schneeschuhen begonnen hat. Siehe hier: Der weitere Verlauf ist dann wenig spektakulär, wir folgen dem Fahrweg ins Tal; es geht schlussendlich (wie so oft) nur noch um die Vernichtung der letzten Höhenmeter bis man wieder am Ausgangspunkt angelangt ist.

Eine schöne und abwechslungsreiche Tour, die mit Riedberger Horn und Wannenkopf immerhin den höchsten der Region und einen kleinen aber doch interessanten Gipfel bereithält. Das Wetter war passabel und hat uns einige ungewöhnliche Ausblicke und Momente beschert.

Tourengänger: schimi


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