Über Felsenweg und Stollenbacher Weide zum Feldberg


Publiziert von frmat , 31. Dezember 2016 um 14:28. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:29 Dezember 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:35km

Es ist wie es ist. Kalt und sonnig, schön. Aber noch immer kein Schnee in Sicht. Wie viele andere hier wünschen auch wir uns, dass Petrus endlich ein Einsehen hat. Um uns solange einigermaßen fit zu halten machen wir aus der Not eine Tugend und schnüren weiterhin die Wanderstiefel.
Während die Oberrheinebene in diesen Tagen oft vom Nebel eingehüllt bleibt bieten die hohen Schwarzwaldgipfel die beste Garantie dieser Suppe zu entfliehen. Also nehmen wir uns mal wieder den Feldberg vor, um ihn über einen der letzten uns unbekannten Wege anzugehen. Zumindest den unteren Teil über den Felsenweg der Gfällmatte kennen wir nur rudimentär.

Start ist noch im Dunkeln in Kirchzarten. Mit gut gefüllten Rucksäcken starten wir in einen langen Wandertag und marschieren flach über Weilersbach nach Oberried. Noch immer schaut die Sonne nicht ins Zartener Becken sodass die Temperaturen nach wie vor im Minusbereich liegen. Die Oberschenkel mochten auf der Flachetappe auch nicht so recht auftauen, sodass wir uns freuen, als wir nach 1,5h endlich am Zipfeldobel ankommen, wo der Aufstieg zum Felsenweg beginnt.
Über mäßig steile Forstwege bringen wir uns auf Temperatur und stehen nach weiteren 30Min am Einstieg. Der kurze Felsenweg quert zunächst recht flach die Flanke der Gfällmatte, die dortigen Felsen sind ein beliebtes Klettergebiet. Erst zuletzt nimmt die Steigung wieder zu bevor wir über eine kleine Weide die Straße zur Erlenbacher Hütte erreichen (T2, Rest T1).
Nun wird es Zeit die Energiespeicher wieder aufzufüllen. Den bewaldeten Hochfarn umrunden wir nun auf seiner Nordseite, leider bietet der Gipfel keine Aussicht sodass wir uns den Abstecher dorthin sparen. Stattdessen können wir wenig später auf der Stollenbacher Weide die Sonne in vollen Zügen genießen. Der kalte Wind indes zeigt uns unmissverständlich, dass wir uns auf einer Winterwanderung befinden, auch wenn die weiße Pracht noch fehlt.
Die nächste Etappe verläuft entlang der beliebten Skiroute von den Stollenbacher Liften zum Feldberg. Über den   Ahornkopf   und den  Toten Mann  wandern wir zum Hüttenwasen hinab und über das  tiefgefrorene Hochmoor zum Vorgipfel Immisberg. Kaum fassbar, dass diese  Schulter als Gipfel zählt, hat das Ding doch höchstens 5m Schartentiefe. Seis drum, der Feldberg ist nicht mehr fern. Bei wie üblich phänomenaler Aussicht stehen wir nach insgesamt 4,5h ab Kirchzarten auf 1493m Höhe. Der Höchste ist heute gut besucht, unsere Pause beschränkt sich auf ein Foto.
Streckenmäßig liegt nun etwa die Hälfte der Wanderung hinter uns. Entlang der fast völlig abgeschmolzenen Wechte machen wir auf zum Baldenweger Buck und über den teils gefährlich gefrorenen Weg hinab zur gleichnamigen Hütte in der wir uns eine Einkehr gönnen.
Zwei kurze Anstiege liegen noch vor uns. Zunächst führt jedoch die Straße hinab zum  Rinken  und am dortigen Wanderparkplatz vorbei. Damit endet die bei weitem überlaufenste und - obwohl höchstgelegene - auch unschönste Etappe des Tages. Das Massenwandern tauschen wir sogleich wieder in völlige Einsamkeit und  treffen bis nach Hause fast niemanden mehr. Ein schöner Pfad führt vom Rinken sanft ansteigend zum Spähnplatz und jenseitig zwischen Wieswaldkopf und Bankgallihöhe zum Hinterwaldkopfsattel. Im Sommer laden hier geschwungene Holzbänke zu einer ausgiebigen Rast  ein. Nicht jedoch heute, der Heizpilz war nämlich nicht im Gepäck dabei. Unterwegs passieren wir noch eine neue Bushaltestelle mitten im Wald. Obs ein Jux ist oder Kunst konnten wir nicht eruieren. Stattdessen wenden wir unserem nächsten Ziel zu. Noch einmal müssen 75Hm überwunden werden bevor mit dem Hinterwaldkopf der letzte Gipfel des Tages und mein persönlicher Liebling erreicht ist (1,5h ab Feldberg). Auch hier verhindert ein eisiger Wind einen längeren Aufenthalt. Der Sturm erinnert uns fast an unser Tocllaraju-Abenteuer ;) 
Am Rotecksattel folgen wir dem Wegweiser nach Oberried, traversieren unter dem Roteck hindurch und die Flanke des Häuslebergs bis kurz vor das Köpfle. Einfache Forstwege führen schließlich rechts hinab zum  Holzeck . Damit wäre das gröbste geschafft. Forst- und Waldwege bringen uns schließlich zum Giersberg. Offensichtlich haben wir die Tour gut geplant. Nicht nur, dass es nun beginnt zu dämmern, auch der Nebel legt sich jetzt ins Zartener Becken ( 1,5h ab Hinterwaldkopf). Damit liegt ein weiterer voll ausgenutzter Schwarzwaldtag hinter uns, immer wieder ein tolles Erlebnis.

Damit ist unsere 2016er Wanderei abgeschlossen. Hinter uns liegt ein abwechslungsreiches und eindrückliches Jahr in der Bergen, und das ohne Verletzungen oder Unfälle, wofür wir sehr dankbar sind. *Skitouren und Wandern im Schwarzwald, *Gletschertouren auf Island, die *6000er der Anden, *Allgäuer Steilgras, *Walliser Gipfel und *britische Inseln - das sind nur einige schöne Erinnerungen.

Allen Hikrn wünschen wir einen guten Start ins neue Jahr und ein schönes, unfallfreies und gesundes Bergjahr 2017 mit hoffentlich vielen schönen Erlebnissen und Eindrücken, die wir dann hier nachlesen können :)

Tourengänger: frmat, Benniben


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