Miraculix-Tour: Nit z'verachta!


Publiziert von Voralpenschnüffler , 31. Dezember 2016 um 14:19.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:30 Dezember 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1850 m

Wenn Miraculix eine voralpine Traumtour hätte, wär's keine andere: Über die Sicheln auf den Sichelchamm - Delta hat diese im (Sommer-)SAC-Führer erstaunlicherweise fehlende Tour verdankenswerterweise für uns entdeckt; sie stellt bei günstigen Verhältnissen den wohl einfachsten und vom Seeztal direktesten Aufstieg auf den "Sichler" dar und ist ab Verachta wegen der eindrücklichen Umgebung und des Flugzeugblicks auf den Walensee sehr empfehlenswert - nit z'verachta, eben!

Start per Velo im eisigen Walenstadt; da ich steilen Natursträsschen wie dem nach Lüsis/Vergoda nicht allzu zugeneigt bin, benutzte ich das Velo nur für die Zufahrt zum "Bergkörper" und stellte es ob Tscherlach unterhalb der Wiese Rüti ab. Von Rüti Querung nach Casella und von dort auf dem breiten, steilen, effizienten, aber nicht sonderlich spannenden Weg auf die zauberhafte Terrasse von Verachta, wo ich auch an die Sonne kam.

Von dort am besten auf den Viehweg am oberen Ende der Wiese rechtshaltend in den ersten Waldsaum, hinter dem man eine zweite kleine Wiese erreicht. An deren oberem Ende findet sich das berühmte, von Roald kürzlich fotografisch dokumentierte Schild "Bergweg zum Sichelchamm via Chammboden". Im Wald ist dieser "Bergweg" neben den zahlreichen Wildwechseln zunächst wenig ausgeprägt: Vom Schild kurz nach rechts in den Wald auf einen Rücken, dort ca. 50 Hm im Zickzack empor, danach scharfe Querung nach links, zuerst horizontal. Sobald man aus dem Wald tritt, ist der Weg sehr ausgeprägt, quert 2 Rinnen, um sich am (im Aufstiegsinn) linken Rand der zweiten geschickt in die Höhe zu winden; problemlos, aber steil und tw. ausgesetzt. Zuletzt zieht er nach links auf das unterste Ende des Chammbodens.

Ebenda kurze Sonnenrast mit Flugzeugblick, danach gerade empor zum Ansatz einer mit Legföhren bestockten Rippe und über diese hinauf bis an ihr Ende, wo die eigentlichen Sicheln beginnen. Wegen des gefrorenen Bodens und dürren Grases habe ich schon bald die Steigeisen montiert; erstaunlich, wie gut die in das Grase bissen! Danach in einem Rechtsbogen unter den Abbrüchen des Chorrengrates steil, aber insgesamt problemlos empor; ich folgte mit den Steigeisen den Schneefeldern (deshalb auch die Hochtourenbewertung WS). Zuletzt auf gut erkennbarer Spur links gegen den W-Grat hinaus und direkt auf diesen empor. Über den schönen, luftigen Grat immer noch mit Steigeisen auf den ebensolchen Gipfel; der gefrorene, tw. mit etwas Schnee garnierte Boden erforderte im Abstieg etwas Vorsicht. Wunderbare Aus- und Tiefblicke; gemäss Gipfelbuch wurde der Sichler in den letzten Tagen via Chnorren ein paar Mal begangen; nach dem bisschen Neuschnee und der Kälte stelle ich mir den exponierten Grat aber im Abstieg als recht heikel vor... . Insgesamt wäre die Kombi Chorren rauf - Sicheln runter wohl die schönste Überschreitung!

Abstieg auf derselben Route, wunderbar sonnig mit Tiefblick auf Walensee und Nebelmeer, wobei die Steigeisen prächtig griffen. Lange Sonnenrast auf dem Chammboden und dann runter, wobei ich diesmal die Route über Vergoda wählte; ähnlich breiter, etwas langweiliger Weg in den Seeztaler Kältesee... wehmütiger Blick zurück auf die von der goldenen Abendsonne warm erleuchteten Gipfel!

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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