"Nirgendwo" am Susten


Publiziert von Hibiskus , 2. Oktober 2016 um 13:47.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:29 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 570 m
Abstieg: 570 m
Strecke:5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW Langnau- Interlaken- Innertkirchen- Steingletscher- Parkplatz Obertalbach

 Bei diesem tollen Wetter wollen wir eine Tour mit schönem Panorama machen. Variante 1 ist ein Besuch der umgebauten Tierberglihütte. Aber wie sieht es mit dem Schnee aus? Wie weit hat es bereits runter geschneit und ist der alte geschmolzen? Der Aufstieg liegt um diese Jahreszeit mehrheitlich im Schatten. Also bereiten wir noch eine Ausweichvariante sonnseitig vor. Etwas oberhalb Pkt. 2039 ist ein Parkplatz. Bei der Durchfahrt haben wir uns schon mehrmals gefragt, sind das alles Kletterer die hier ihr Auto parkiert haben? Gibt es ab hier auch eine Tour ohne zu klettern? Hibiskusfrau hat im Wanderland, unterhalb dem Obertalstock, 2 Seelein entdeckt und diese sollten ohne Risiko erreichbar sein.

Zügig fahren wir Richtung Steingletscher - Sustenpass und entscheiden uns beim Parkplatz Obertalbach oberhalb des Steingletschers die Situation zu begutachten. Die Entscheidung fällt uns nicht schwer, ist doch der Bereich ab Mitte des Tierbergliaufstieges mit Neuschnee überzuckert und der alte ist auch noch nicht restlos verschwunden.

Da Ursula nach ihren massiven Rückenbeschwerden in der Aufbauphase ist, wäre dieser Aufstieg im Moment zu riskant, also nehmen wir "Variante Sonnseite" in Angriff. Ab jetzt ist es für mich nicht einfach, einen Wanderbericht zu schreiben, existieren auf der Karte weder Namen noch Höhepunkte oder ähnliches. Folge dessen waren wir "nirgendwo am Susten".

Ab Parkplatz folgen wir dem ausgewaschenen Pfad entlang des Obertal-baches. Dieser führt uns deutlich vor Augen was Erosion heisst und welche Kraft das Wasser hat. Wir steigen immer weiter auf, mal können wir eine Spur ausmachen, mal weisen uns kleine Steinmännchen die Richtung, mal gehen wir nach Gutdünken.

Nach knapp 1½ Std. Aufstieg stehen wir plötzlich vor dem "unteren Obertal-seelein" (Name von uns erfunden, keine Ahnung wie der sonst heisst). Wir können nur fasziniert stehen bleiben und staunen. Was die Natur und wohl auch die Gletscher da geschaffen haben, ist einfach toll! Aber auch die Umgebung und die abgeschliffenen Felsen verdienen unsere Bewunderung. Eingerahmt wird das Ganze durch die steil aufragenden Felsen des Oberheuwberges, des Obertal- und Untertalstockes und einigen mehr.

Ab hier lassen wir unsere Neugierde walten und steigen weiter weglos zum nächsten glatt polierten Felsen auf. Dort geniessen wir das Picknick und natürlich die megatolle Aussicht in die gegenüber liegende Bergwelt des Sustenhorn- und des Tierbergligebietes.

Hie und da hat die Schweizer Armee Erbarmen mit unserer selber gewählten Einsamkeit und turnt mit ihren Maschinen über unseren Köpfen herum.

Nach ausgiebiger Genussrast entschliessen wir uns, nun auch noch das "obere Obertalseelein" (auch selber gewählter Name) zu besuchen. Auch dies ist lieblich, jedoch um einiges kleiner als das Untere. Danach schauen wir uns noch auf den diversen abgeschliffenen Felsen um, bevor wir uns Gedanken über den Abstieg machen. Sind wir durchs Tal aufgestiegen, würden wir es vorziehen, über die Kante abzusteigen. Allerdings dürfen wir für dieses Vorhaben unseren Pfad selber wählen und es gelingt zu unserer besten Zufriedenheit! Es ist ein-facher, als es anfänglich aussieht. Die ganze Zeit können wir die schöne Aussicht nach Gegenüber (mittlerweile in voller Sonne) geniessen und zwischendurch gibt's auch einen Heidelbeer-Stopp. Glücklich über diese gelungene Wanderung erreichen wir wieder unsern Ausgangspunkt.
 
Fazit
- Auf der ganzen Route gibt es keine Wegmarkierungen.
- Anfänglich ist ein kleiner Pfad auszumachen. Im Gebiet der beiden Seelein gehen wir nach Gutdünken "der Nase nach". Hie und da sind kleine Steinmännchen vorhanden.
- Eine schöne, aussichtsreiche Wanderung in ein scheinbar wenig begangenes Gebiet.
- Die ganze Rundtour hat uns sehr gut gefallen.

Tourengänger: Hibiskus


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