Überschreitung Täschhorn (4491m) - Dom (4545m)


Publiziert von mczink , 13. August 2017 um 11:12.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:27 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: S
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   4000er 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2350 m

Täschalp

Von cff logo Täsch sind Lukas und ich mit einem Taxi zur  Täschalp gefahren. Von dort sind wir dann Richtung  Mischabelbiwak aufgestiegen. Über einen Wanderweg, der sich rechts vom Rotbach befindet, sind wir auf den Weingartengletscher gelangt.



Steigeisen an, anseilen, und nach weiteren 90 Minuten waren wir auf dem  Mischabelbiwak. Dort hatten sich bereits zwei weitere Seilschaften eingefunden, die wie wir am nächsten Tag über das Täschhorn auf den Dom wollten. Gegen Abend zog eine Schlechtwetterfront auf, es schneite. Für den nächsten Tag war gutes Wetter gemeldet, jedoch der Schnee blieb.

Täschhorn (4491m)

Um drei Uhr war Wecken, sodass wir uns um 3:45 Uhr auf den Weg machen konnten. Wir sind anfangs noch ohne Steigeisen gegangen. Das Gelände war zunehmend verschneiter, wir mussten recht bald Steigeisen anlegen. Über zum Teil sehr exponierten Wechten arbeiteten wir uns vorwärts.



Nach circa fünf Stunden winterlichen und mühsamen Aufstiegs standen wir endlich auf dem Gipfel des  Täschhorns.

Dom (4545m)

Den Grat hinunter zum  Domjoch zu klettern war schon etwas gewagt. Die plattige Passage gleich nach dem Gipfel war vollkommen verschneit. Der ganze Grat sah komplett verschneit aus. Nach einer kurzen Diskussion sind wir in den Grat eingestiegen. Bis zum  Domjoch war es ein Kampf; eine Spur war selten ersichtlich. Rechts, Links, und gerade über die Schneide. Frontalzacken, planes Auftreten, Stützpickel, ankernd mit der Haue, am Kamm haltend und gegendrückend mit den Füssen, elegante Kletterzüge und auf allen Vieren über den Grat robbend.



Allein, irgendwann hatten wir es doch geschafft. Wir hatten das  Domjoch erreicht. Jetzt ging es im brüchigen Fels auswärts dem Gipfel des  Dom 4545ms entgegen. Ein Turm nach dem anderen, ganze Steinschubladen und  Felskassetten lösten sich und krachten den Abhang hinunter. Allerdings, der Fels wurde besser und besser. Nach weiteren fünf Stunden war der Gipfel des  Dom 4545ms erreicht.

Der Abstieg

Vom Dom wollten wir auf die  Domhütte absteigen.



Der Abstieg war nicht schwer, eine Spur breit wie eine Strasse zog sich ins Tal. Auf dem Festijgletscher geschah es - unter meinen Füssen gab der Boden nach. Der Fahrstuhl mit mir als Passagier fuhr abwärts. 
Spaltensturz! Und das auf der Hauptspur... Leider nahm diese sehr schöne Tour so ein Ende:





Tourengänger: mczink


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Kommentare (4)


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JeHe hat gesagt: Eine...
Gesendet am 13. August 2017 um 21:21
...geniale Tour, die ihr da gemacht habt. Leider ohne Happy End.
Ist dein Kollege mit in die Spalte gerissen worden?

mczink hat gesagt: RE:Eine...
Gesendet am 16. August 2017 um 13:56
Nein, ist er nicht. Er hat mich versucht zu bergen. Dann hat sich leider ein grosser Teil des Spaltenrands gelöst und mich am Rücken getroffen - zwei Brustwirbel zertrümmert, zehn Rippen gebrochen und beide Lungenflügel perforiert. Der Heli musste kommen und mich bergen. Zwei Monate Spital plus Reha...

dominik hat gesagt:
Gesendet am 16. August 2017 um 14:59
Ouu shit! Und das nach der Hammertour auf dem Normalweg-Abstieg... Gute Besserung!

JeHe hat gesagt:
Gesendet am 17. August 2017 um 21:14
Echt übel wenn das nach so einer Tour an so einer "leichten" Stelle passiert.
Von mir auch gute Besserung


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