Eine Rundwanderung von Hüttenberge via Chalttalchopf 1888müM


Publiziert von Flylu , 10. September 2016 um 11:13.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 8 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SG   Schilt-Mürtschengruppe 
Zeitbedarf: 11:30
Aufstieg: 3100 m
Abstieg: 3100 m
Strecke:31,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto zum Kerenzerberg bis nach Obstalden, dann auf einer Nebenstrasse nach Hüttenberge. Bis Ende der geteerten Strasse fahren, dort hat es ein kleiner Parkplatz.

Eigentlich wollte ich heute eine gemütliche Genusswanderung in einer schönen Gegend machen, dabei sollten aber schon noch leichte Herausforderungen mit dabei sein.

So starteten Fly und ich kurz nach sieben Uhr bei Hüttenberge unsere Tour und machten uns auf dem Wanderweg hoch nach Meerenboden und weiter nach Robmen. Dort hatte ich einen Blick auf meine Tagesziele, zum Chalttalchopf und Silberspitz, dabei kamen erste zweifel auf ob ich meinen geplanten Aufstieg via Chalttal durch führen könne. Der Gedanke kam auf, ob es nicht besser wäre via Murgssefurggel auf den Grat zu steigen. Da ich ungern von meinem Vorhaben abweiche stieg ich durch das wunderschöne Tal nach Unter Mürtschen ab. Nach knapp einem Kilometer unterhalb der Alp stand ich vor meinem geplanten Aufstieg ins Chalttal und musste nun diese Idee definitiv begraben, da konnte ich lange die Landkarte studieren es half nichts. Der ganze Hang ist mit Gebüschen und Sträuchern überwachsen und somit kein durchkommen, zudem war es doch recht steil.

Ein neuer Plan musste her, ich studierte nochmals die Karte und entschloss mich ins Murgtal abzusteigen um via Bütz zum gewünschten Ziel zu gelangen. Beim Abstieg ins Murgtal das nicht mehr weit entfernt war, kam mir ein älterer einheimischer Herr entgegen mit dem ich ins Gespräch kam. Als ich ihm sagte, dass ich zum Chalttalchopf wolle, teilte er mir mit dass ich bereits bei der Bergstation der Seilbahn aufsteigen könne, denn der alte Pfad der zur Silbermine führt geht weiter bis unterhalb des Gipfels. Da mir seine Schilderung zum Weg eher schwierig erschien stieg ich weiter bis zur Bützbrücke ab und stieg auf guten jedoch unmarkierten Weg hoch zur Bützhütte.

Nach der Hütte führt der Weg praktisch parallel zum normalen Aufstieg Richtung Osten hoch dieser ist allerdings weniger gut ausgeprägt, aber doch gut zu finden, ich folgte ihm bis unterhalb des Gipfels dort verloren sich die Spuren. Weglos stieg ich den steilen Hang mit Gebüschen und Heidelbeersträuchern überwuchert in allgemeiner Richtung hoch zum Gipfel. Zufällig traf ich auf eine kurze Spur und kam auf eine kleine von Felswänden umgebene Ebene. Glücklicherweise gibt es dort ein Felsband das ich problemlos überwinden konnte und erreichte so den Gras- und Felshang der zum vermeintlichen Grat hinauf führt. Als ich auf dem vermeintlichen Grat war ging es nochmals kurzen über Gesteinsbrocken hoch und erreichte so den richtigen Grat vom Chalttalchopf der ein mächtiger senkrechter steiler Felszahn ist und seine Dominanz zeigt.

Hätte ich doch mehr Zeit, den die Heidelbeersträucher sind voller Beeren und zudem ist hier oben eine wunderschöne wildromantische Gegend. Zuerst ging ich ein Stück auf dem Grat weiter, da ich mir nicht ganz sicher war ob das Richtig ist, stieg ich ins Chalttal ab und stieg auf der gegenüberliegenden Anhöhe wieder hoch. Nicht wissend dass ich bereits am Fusse vom Silberspitz war stieg ich zum Punkt 2112 hoch und schaute in das weit unten liegende Murgtal runter. Gegenüber zum vermeintlichen Silberspitz geht eine Wegspur hoch zum Gipfel die ich jedoch mit den bereits vielen HM in den Beinen ausliess und so stieg ich wieder ein Stück ab und stieg westlich auf schwachen sichtbaren Spuren hoch zum Sattel. Da kam das Aha -Erlebnis und ich realisierte dass ich mich zwischen dem Silberspitz und dem Tscherenmännerstöckli befand das ich dann noch mühelos aufsuchte. Wieder zurück auf dem Sattel gings auf gut sichtbaren Weg westlich am Silberspitz vorbei zum Übergang und anschliessend gings hoch zum Hochmättli dass wir nach sechs Stunden Marschzeit ab Hüttenberge erreichten und die erste Rast machten.

Nach der Rast ging ich auf dem Grat Richtung Westen weiter und stieg über Wegspuren steil ab bis zu einem Felsband das ich problemlos überwinden konnte. Dann folgte ein wegloser Aufstieg zum Chli Hochmättli, ab dort wieder auf Wegspuren über den Grat. Den Etscherzapfen habe ich südlich umgangen und stieg anschliessend wieder hoch zum Grat bis zum Murgssefurggel runter.

Für den Abstieg zur Alp Ober Mürtschen folgte ich dem Wanderweg um ab dort zum Mürtschenfurggel hoch zu steigen. Weiter auf dem Wanderweg stieg ich zur Alp Hummel ab. Obwohl es schon 17h40 war folgte ich nicht dem Wanderweg weiter der runter zum Talalpsee führt sondern auf dem von mir geplanten Weg weiter der via Wissberg nach Hüttenberge führt der aber die Marschzeit um weitere 2h30 verlängert. Auf Wegspuren folgte ich problemlos der geplanten Route über Schutt, zum Teil über Geröll und Gräben bis ich zu einem felsigen Bereich bei Gart kam und es über das Gras weiter ging ohne den weiteren Weg zu erblicken. Da mir die Zeit davon lief und ich noch bei Tageslicht auf der Hütte beim Wissberg sein wollte und auch noch einen langen unbekannten Weg vor mir hatte entschloss ich zum Talalpsee abzusteigen.

Wie ein kopfloses Huhn ohne auf die Landkarte zu schauen stieg ich überstürzt direkt durch einen Wald ca. 200 HM ab bis ich vor einer unüberwindbaren Felswand stand der dem Ganzen ein Ende setzte. Auf unwegsamem Gelände stieg ich wieder mühsam hoch. Zum Glück traversierte ich in südlicher Richtung und bin dann unterhalb den Seilen einer Transportbahn entlang wieder hoch gestiegen. Dann kam die Erlösung per Zufall (oder auch nicht) habe ich zuerst weisse Schnüre an den Bäumen gesehen und dachte gleich das könnte ein gutes Zeichen sein, als ich näher kam sah ich dass es sich um den Wanderweg handelte der vom Talalpsee und Spanegrsee herkommt. Mit dieser glücklichen Fügung habe ich wirklich nicht gerechnet und es viel mir ein riesen grosser Stein vom Herzen. Nach diesem unnötigen und dummen Intermezzo musste ich zuerst eine Trinkpause einlegen und kurz erholen.

Danach gings zügig auf dem Wanderweg zum Talalpsee runter und wir waren kurz vor zwanzig Uhr beim Restaurant Talhütten. Bei leichter Dämmerung haben wir die letzte Etappe zurück nach Hüttenberge angetreten und kamen um 20:45 glücklich beim Auto an.
 
Fazit:
Eine wunderschöne und abwechslungsreiche Gegend, die man übrigens auch gemütlich erwandern kann. Am besten hat mir das Tal vom Gsponbach bis zum Gsponbachfall gefallen und die wildromantische Gegend um den Chalttalchopf zudem die Westseite des Mürtschenstock. Der Abschnitt zwischen dem Tal vom Gsponbach bis zur Bützbrücke war stark mit Leuten frequentiert, danach war ich bis zum Auto wieder alleine unterwegs. Den Chalttalchopf und seine Umgebung werde ich bestimmt nochmals besuchen, dann aber auf direktem Weg und mit genügend Zeit.
 
 

Tourengänger: Flylu


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Kommentare (8)


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Kik hat gesagt:
Gesendet am 10. September 2016 um 13:17
Was für eine Leistung, in einer wunderbaren Gegend. Ich gratuliere Dir herzlich.
Kik

Flylu hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. September 2016 um 13:28
Danke Kik für dein Kompliment.
Da hast du wohl recht, es ist eine abwechslungsreiche und wunderbare Gegend.

Gruss, Lucia

Schneemann hat gesagt:
Gesendet am 10. September 2016 um 14:50
Wow, was für eine Monstertour. Ich find schon allein die Umrundung des Mürtsche recht lang... und dazu noch schöne Fotos von meinem geliebten Mürtsche!

Flylu hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. September 2016 um 21:42
Ich danke dir für dein Schreiben.

Das freut mich umso mehr das ich dir eine kleine Freude mit dem "Mürtsche" Fotos machen konnte.
LG, Lucia

Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 11. September 2016 um 15:27
>Den Chalttalchopf und seine Umgebung werde ich bestimmt nochmals besuchen [...]

Muss bei diesem mühsamen Gelände dort nicht wirklich sein oder... ;-) Auf jeden Fall Gratulation zu dieser happigen 3K-Tour.


Flylu hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. September 2016 um 19:05
Vielen Dank für dein Kompliment.

Diese wilde Gegend um den Chalttalchopf hat mir schon gut gefallen und soo mühsam war es wirklich nicht. Nur wenn ich den Aufstieg nochmals mach, dann direkt vom Murgtal.

Gruss, Lucia

Felix hat gesagt:
Gesendet am 15. September 2016 um 20:46
schon etwas verrückt ...
unglaublich, was du so alles unternimmst - grosse Gratulation! (die Gegend ist ja schon fantastisch!)

liebste Grüsse, Felix

Flylu hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. September 2016 um 22:56
..... ja du sagst es, war aber trotzdem schön.
Vielen Dank lieber Felix für dein Kompliment.

Liebe Grüsse, Lucia


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