Überschreitung Grünberghorn


Publiziert von frmat , 9. September 2016 um 10:46.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:24 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m

Die Überschreitung des Grüenberghorns zählt zu den recht wenig begangenen Touren im Saastal, was schlicht damit zu begründen ist, dass die umliegenden Gipfel deutlich attraktivere Ziele darstellen. In deren Schatten fristet das unscheinbare Grüenberghorn ein einsames Dasein. Darin liegt wiederum der Reiz dieser mittelschweren Bergwanderung.
 
Als erste Akklimatisationstour ist die Höhe knapp über 3000m natürlich genau richtig. Wir starten nicht allzu früh am bekannten Wanderparkplatz von Mattmark, wo man für 3 SF sein Auto einen Tag abstellen darf. Über die Trasse auf der Westseite des Sees erreichen wir schnell den Abzweig zum Schwarzbergchopf/Glacier Trail. Wir verfolgen den Weg nicht lange, lassen den ersten Abzweig zum Grüenberghorn/Distelalp allerdings links liegen. Erst der zweite Weg kurz vor der Schwarzbergalp ist der richtige. Dieser leitet in einfachem Wandergelände (T2) zum Aussichtspunkt Schwarzberggletscher.
 
Hier trennen sich heute unsere Wege. Während die Eltern zurück zum See laufen steige ich auf dem Moränenkamm weiter bergan, bis sich nach links die beste (und offensichtliche) Möglichkeit ergibt, den in diesem Bereich spaltenlosen Gletscher zu queren. Bereits die ersten Schritte im faulen Firn lassen mich einsinken. Kann ja heiter werden, denke ich. Wurde es nicht, denn die Verhältnisse blieben konstant mies. Dementsprechend gönne ich mir 45min Firntreterei vom Feinsten ehe eine steile Rampe das Ende der Mühen einläutet. Wenige Minuten später stehe ich auf dem südlichen (Haupt-)Gipfel des Grüenberghorns, der hier nicht mehr als ein kleiner Gupf in allerdings herausragend schöner Position ist (T3, L).
 
Bei Hikr bisher nicht beschrieben ist der Weiterweg über den Grat zum 3015m hohen Nordgipfel. Dieser ist nicht allzu schwierig (T4+, I-II) allerdings stellenweise durchaus ausgesetzt und somit nicht jedermanns Sache. In normalem Tempo wird man ca. 30Min für die kleine Überschreitung brauchen, und dabei den einen oder anderen Gratbuckel überklettern, bzw. einmal rechts umgehen. Zuletzt leitet einfaches Wandergelände zum mit einigen Steinmännern verzierten Nordgipfel.
 
Um die Überschreitung komplett zu machen steige ich direkt weiter nordwärts hinab. Ab und an erkennt man Begehungsspuren. Meist kann man sich seinen Weg allerdings selbst suchen, wobei man schon eine gute Sicht zum Navigieren durch die teils steilen Gletscherschliffe benötigt. Herrliche Reibungskraxelei bekommt man auf dem Abstieg geboten. Bei Nässe und schlechter Sicht wird’s allerdings ein Himmelfahrtskommando (T4). Gegen Ende des Abstiegs treffe ich wieder auf blauweiße Markierungen, ob ich diese weiter oben nicht gefunden habe oder ob nur der untere Teil markiert ist weiß ich nicht. Beim oben erwähnten ersten Abzweig erreiche ich wieder die Schotterstraße zu Schwarzbergalp und wandere schließlich gemütlich hinab zum See.
 
 
Fazit: Für Leute, die gerne abseits ausgetretener Pfade unterwegs sind und ein wenig Gespür fürs Navigieren im weglosen Gelände mitbringen eine absolut zu empfehlende Halbtageswanderung.

Tourengänger: frmat


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