Strahlhorn Südgrat
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Vorwort:
Im SAC Hochtourenführer Wallis findet sich der Zustieg zum Strahlhorn über den Südgrat als interessante Alternative zum öden Normalweg mit den Worten: "Die Route ist sehr empfehlenswert. Sie ist sicher, interessant und der S-Seite vorzuziehen". Der schwierigste Bereich zwischen 3890m und P4143 wird dabei in einer knappen und unpräzisen Beschreibung zusammengefaßt. Der Satz: "Zwischen der Terasse und dem Band bildet die Wand eine vorspringende Ecke, die man in hübscher Kletterei direkt erklimmt" löste zumindest bei einem Mitglieder unserer Vierergruppe heiteres Gelächter aus. Da auch hier auf hikr über diese Route lediglich eine längere Abhandlung über Risotto und falsch gestellte Wecker existiert folgt nun eine etwas ausführlichere Beschreibung.
Warnung:
Wie erwähnt sind im SAC Tourenführer keine Details zum Routenverlauf vorhanden. Am Grat selbst findet man aufgrund der wenigen Begehungen und des brüchigen Gesteins keine bzw. kaum Spuren von anderen Gruppen und der "Grat" ist stellenweise eher eine 20m breite Wand welche verschiedene Routenvarianten zuläßt, so daß ich keinen Anspruch darauf erhebe ob die Routenbeschreibung hier nun zu 100% der wirklichen Originalroute entspricht. Auch Wopo wich wie ich an den Bildern erkennen kann von unserer Variante zumindest teilweise ab.
Tag 1: Zustieg zum Bivacco Citta di Luino ab Mattmark (im Führer mit 4- 4.5h angegeben):
Vom Parkplatz am Mattmark Stausee (3 CHF/Tag) folgt man dem Fahrweg auf der westlichen Seeseite bis kurz vor die Schwarzbergalp. An einem Wegweiser zweigt man in Richtung Schwarzberggletscher ab und verlässt den Weg der über den Glaciertrail zur Britanniahütte führt.
Ab hier folgt man einem zunächst gut ausgetretenen Pfad über die Randmoräne des Gletschers (zwei gute Stellen zum Wasser Befüllen bei 2500m und 2780m). Der Pfad verliert sich langsam auf etwa 2800m und geht in ein loses Geröllfeld über. Man folgt dem Geröllfeld am Gletscherrand aufwärts bis zu einer Geröllinsel mit einem markanten grossen Felsbrocken und hält danach über Firn und Geröll in Richtung des markanten Eisbruchs im Schwarzberggletscher bis zum Ende der Schuttbereiche. Weiter über den Gletscher (Spalten(!)) in Richtung Eisbruch, an diesem durch eine Senke rechts vorbei und über eine weitere Terasse, die Bruchzonen umgehend zuletzt nach Links in Richtung Roffelhörner. Hier lässt sich die obere Randkluft am leichtesten überqueren (Achtung: die Kluft zieht sich durch den ganzen Hang, unbedingt die Schneebrücken zuerst überprüfen. Ohne den Test wäre ich drin gelegen). Abschliessend folgt man dem unschwierigen breiten Grat und erreicht nach etwa 5 Stunden die Biwakschachtel.
Das Bivacco Citta di Luino verfügt über 6-8 Schlafplätze, wobei die ideale Maximalbelegung bei 4-5 Leuten liegt, da die untere Bettettage recht knapp bemessen ist und man sich bei voller Belegung quer zum Ausstieg aus der Schlafhöhle legen muss. Im Biwak befindet sich eine ausreichende Anzahl Töpfe, Gas, ein Gasherd (zur Sicherheit jedoch würde ich immer einen eigenen Kocher mitnehmen), Decken und seit einiger Zeit eine Solaranlage, Licht und eine 220V Steckdose (nicht getestet). Wasser muss aus Schnee gewonnen werden, man sollte sich also genau überlegen welche Bereich um das Biwak herum als Toilette benutzt werden soll. Letztes Highlight ist eine Espressokanne. Wer also frischen Kaffe will sollte Pulver mitnehmen und eventuell auch etwas Kaffee in einer wasserdichten Dose auf der Hütte hinterlassen - es freuen sich sicher andere. Ebenso freut sich sicher der Betreiber über eine Einzahlung in die Biwakkasse, auch wenn bei etwa 30-40 Übernachtungen pro Jahr keine kostendeckende Bewartung möglich ist. Zumindest 10 CHF/Euro sollte einem aber die Nacht in der exklusiven Loge schon wert sein, das Biwak zählt meiner Meinung nach zu einen der Hütten mit der besten Aussicht im gesamten Alpenraum, was unter anderem auf den unverbauten Blick in Richtung Monte Rosa zurückzuführen ist.
Tag 2: Strahlhorn Südgrat, im Führer mit ZS- und 3-3.5h angegeben.
Von der Biwakschachtel aus den kurzen Grat bis zum felsigen Teil des Schwarzberghorn. Bei ausreichender Schneelage kann der Felskopf links umgangen werden. Man erreicht so nach wenigen Metern die Gletscherterasse welche man ebenfalls bei der Überschreitung des Gipfels ansteuert und spart sich so ein paar Kletterpassagen. Bei Überschreitung des Schwarzbergkopfs wartet beim Abstieg zunächst eine kurze Platte mit Rissen (II-) und ein längerer Gratabschnitt (II) auf den Begeher, welcher am bequemsten rittlings abgeklettert wird.
Der erste Felsriegel auf ca. 3560m wird an der rechten Seite durchstiegen. Bei guter Schneelage kann hierzu zunächst eine Firnrinne (40°, Achtung beim Ausstieg - viel loses Geröll), alternativ dazu der Felsbereich an der rechten Abbruchkante hochgestiegen werden (II). In beiden Fällen steigt man zunächst ein kurzes Stück über Geröll am rechten Rand hoch, quert nach links in eine deutlich sichtbare Rinne und verlässt diese am unteren Rand über stabilen Fels an die rechte Kante. Hier kann der nasse Felsbereich (morgens überfroren und unangenehm) bequem umgangen werden (II-). Nach einem Aufstieg über den Firnbereich, der flachen Firnterasse auf 3800m und einem letzten kurzen Firnaufschwung erreicht man den Einstieg in den Grat bei einer markanten Kanzel an der Abbruchkante.
Von der Kanzel (Gedenkplatte) aus folgt die Aufstiegsroute dem Gratverlauf, wobei sich durh Abstecher in die Flanken links und rechts bei den einzelnen Aufschwüngen interessante und vor allem extrem brüchige Varianten ergeben, die man eher meiden sollte. Auch wenn man an der Kante bleibt ist ein Helm schlichtweg Pflicht da das Gestein bei weitem nicht die bombenfeste Qualitität erreicht wie man sie z.B. am Furkapass findet.
Von P4143 aus folgt man dem Grat zur Gipfelkanzel und erreicht das Strahlhorn indem man den gesamten Grat entlang klettert (II). Alternativ dazu sind wir bis zum massiveren Teil der Gipfelkanzel und über eine Schulter im nördlichen Teil zum Blockwerk hoch, aus dem der obere Nordhang besteht (II, loses Gestein). Von dort über Blockwerk zum Grat (I) und diesem folgend zum Gipfel.
Im SAC Hochtourenführer Wallis findet sich der Zustieg zum Strahlhorn über den Südgrat als interessante Alternative zum öden Normalweg mit den Worten: "Die Route ist sehr empfehlenswert. Sie ist sicher, interessant und der S-Seite vorzuziehen". Der schwierigste Bereich zwischen 3890m und P4143 wird dabei in einer knappen und unpräzisen Beschreibung zusammengefaßt. Der Satz: "Zwischen der Terasse und dem Band bildet die Wand eine vorspringende Ecke, die man in hübscher Kletterei direkt erklimmt" löste zumindest bei einem Mitglieder unserer Vierergruppe heiteres Gelächter aus. Da auch hier auf hikr über diese Route lediglich eine längere Abhandlung über Risotto und falsch gestellte Wecker existiert folgt nun eine etwas ausführlichere Beschreibung.
Warnung:
Wie erwähnt sind im SAC Tourenführer keine Details zum Routenverlauf vorhanden. Am Grat selbst findet man aufgrund der wenigen Begehungen und des brüchigen Gesteins keine bzw. kaum Spuren von anderen Gruppen und der "Grat" ist stellenweise eher eine 20m breite Wand welche verschiedene Routenvarianten zuläßt, so daß ich keinen Anspruch darauf erhebe ob die Routenbeschreibung hier nun zu 100% der wirklichen Originalroute entspricht. Auch Wopo wich wie ich an den Bildern erkennen kann von unserer Variante zumindest teilweise ab.
Tag 1: Zustieg zum Bivacco Citta di Luino ab Mattmark (im Führer mit 4- 4.5h angegeben):
Vom Parkplatz am Mattmark Stausee (3 CHF/Tag) folgt man dem Fahrweg auf der westlichen Seeseite bis kurz vor die Schwarzbergalp. An einem Wegweiser zweigt man in Richtung Schwarzberggletscher ab und verlässt den Weg der über den Glaciertrail zur Britanniahütte führt.
Ab hier folgt man einem zunächst gut ausgetretenen Pfad über die Randmoräne des Gletschers (zwei gute Stellen zum Wasser Befüllen bei 2500m und 2780m). Der Pfad verliert sich langsam auf etwa 2800m und geht in ein loses Geröllfeld über. Man folgt dem Geröllfeld am Gletscherrand aufwärts bis zu einer Geröllinsel mit einem markanten grossen Felsbrocken und hält danach über Firn und Geröll in Richtung des markanten Eisbruchs im Schwarzberggletscher bis zum Ende der Schuttbereiche. Weiter über den Gletscher (Spalten(!)) in Richtung Eisbruch, an diesem durch eine Senke rechts vorbei und über eine weitere Terasse, die Bruchzonen umgehend zuletzt nach Links in Richtung Roffelhörner. Hier lässt sich die obere Randkluft am leichtesten überqueren (Achtung: die Kluft zieht sich durch den ganzen Hang, unbedingt die Schneebrücken zuerst überprüfen. Ohne den Test wäre ich drin gelegen). Abschliessend folgt man dem unschwierigen breiten Grat und erreicht nach etwa 5 Stunden die Biwakschachtel.
Das Bivacco Citta di Luino verfügt über 6-8 Schlafplätze, wobei die ideale Maximalbelegung bei 4-5 Leuten liegt, da die untere Bettettage recht knapp bemessen ist und man sich bei voller Belegung quer zum Ausstieg aus der Schlafhöhle legen muss. Im Biwak befindet sich eine ausreichende Anzahl Töpfe, Gas, ein Gasherd (zur Sicherheit jedoch würde ich immer einen eigenen Kocher mitnehmen), Decken und seit einiger Zeit eine Solaranlage, Licht und eine 220V Steckdose (nicht getestet). Wasser muss aus Schnee gewonnen werden, man sollte sich also genau überlegen welche Bereich um das Biwak herum als Toilette benutzt werden soll. Letztes Highlight ist eine Espressokanne. Wer also frischen Kaffe will sollte Pulver mitnehmen und eventuell auch etwas Kaffee in einer wasserdichten Dose auf der Hütte hinterlassen - es freuen sich sicher andere. Ebenso freut sich sicher der Betreiber über eine Einzahlung in die Biwakkasse, auch wenn bei etwa 30-40 Übernachtungen pro Jahr keine kostendeckende Bewartung möglich ist. Zumindest 10 CHF/Euro sollte einem aber die Nacht in der exklusiven Loge schon wert sein, das Biwak zählt meiner Meinung nach zu einen der Hütten mit der besten Aussicht im gesamten Alpenraum, was unter anderem auf den unverbauten Blick in Richtung Monte Rosa zurückzuführen ist.
Tag 2: Strahlhorn Südgrat, im Führer mit ZS- und 3-3.5h angegeben.
Von der Biwakschachtel aus den kurzen Grat bis zum felsigen Teil des Schwarzberghorn. Bei ausreichender Schneelage kann der Felskopf links umgangen werden. Man erreicht so nach wenigen Metern die Gletscherterasse welche man ebenfalls bei der Überschreitung des Gipfels ansteuert und spart sich so ein paar Kletterpassagen. Bei Überschreitung des Schwarzbergkopfs wartet beim Abstieg zunächst eine kurze Platte mit Rissen (II-) und ein längerer Gratabschnitt (II) auf den Begeher, welcher am bequemsten rittlings abgeklettert wird.
Der erste Felsriegel auf ca. 3560m wird an der rechten Seite durchstiegen. Bei guter Schneelage kann hierzu zunächst eine Firnrinne (40°, Achtung beim Ausstieg - viel loses Geröll), alternativ dazu der Felsbereich an der rechten Abbruchkante hochgestiegen werden (II). In beiden Fällen steigt man zunächst ein kurzes Stück über Geröll am rechten Rand hoch, quert nach links in eine deutlich sichtbare Rinne und verlässt diese am unteren Rand über stabilen Fels an die rechte Kante. Hier kann der nasse Felsbereich (morgens überfroren und unangenehm) bequem umgangen werden (II-). Nach einem Aufstieg über den Firnbereich, der flachen Firnterasse auf 3800m und einem letzten kurzen Firnaufschwung erreicht man den Einstieg in den Grat bei einer markanten Kanzel an der Abbruchkante.
Von der Kanzel (Gedenkplatte) aus folgt die Aufstiegsroute dem Gratverlauf, wobei sich durh Abstecher in die Flanken links und rechts bei den einzelnen Aufschwüngen interessante und vor allem extrem brüchige Varianten ergeben, die man eher meiden sollte. Auch wenn man an der Kante bleibt ist ein Helm schlichtweg Pflicht da das Gestein bei weitem nicht die bombenfeste Qualitität erreicht wie man sie z.B. am Furkapass findet.
Routenbeschreibung (sofern sich meine Erinnerung nicht total täuscht):
Alle Stände müssen selber gebaut werden wobei man in dem brüchigen Fels oft erst noch nach einem guten Platz suchen muss.
Alle Stände müssen selber gebaut werden wobei man in dem brüchigen Fels oft erst noch nach einem guten Platz suchen muss.
SL 1: Von der Kanzel aus direkt den ersten Aufschwung hoch in eine Kerbe und dahinter über den flacheren Bereich weiter. Hir sind wir links um den Aufschwung herum in die Flanke und über brüchigen Fels zum Grat hoch (nicht empfehelenswert).
SL2: weiter am Grat in zunächst gutem Fels (II, ev. II+), anschliessend im flacheren brüchigen Bereich weiter.
SL3: Den breiteren bzw. abgeflachten Bereich bis zu einem Aufschwung hoch, nach rechts raus an die Kante (II, Hier einzelner Schlaghaken bzw. einziger vorgefundener Hakeb überhaupt)
SL4/5: über einen flacheren und breiten Bereich um einen rötlichen Felsen herum zum dahinter liegenden steileren Aufschwung (I, ev. II). Dieser Aufschwung ist ein breiterer Bereich bestehend aus zwei parallel verlaufenden Graten (links steil), unser Stand vor SL 6 befand sich auf rund 3980m. Auf dem Bild mit der eingezeichneten Route beginnt hier die erste blau eingezeichnete Variation.
SL6: Hier sind wir den Kamin hoch, eventuell wäre der rechte Grat besser/einfacher. Der Kamin ist definitiv eher im Bereich III+ bis ev. IV- angesiedelt und besitzt im Ausstieg einige lose grosse Brocken (von denen auch ein paar herunter kamen). Nach etwa 10m wichen wir nach rechts zur dortigen Gratkante aus. Stand oberhalb eines brüchigen letzten Aufschwungs am Grat an einem einzelnen Felskopf. In der Seillänge ist mir meine Nachsteigerin zusammen mit einem Felsen aus der Route gerutscht.
SL7/8: Über flacheren lose Bereiche nach links hoch zurück zum Grat. Eventuell haben wir hier noch einen Zwischenstand eingerichtet (leider kein Bildmaterial vorhanden) bevor es in SL7 bzw. SL8 ein weiterer sehr charakteristischen Bereich erreicht wird. Es handelt sich um ein kleines Wändchen mit waagerecht angeordneten kleinen Terassen aus flachem Gestein, welche aus der kompakten Wand herausragen. Hier von links unten zu einem überhängenden Bereich rauf, unter dem Überhang nach rechts und um den Überhang herum.
SL9: Verhauer. Der erste Vorsteiger ist hier rechts in die Flanke ausgewichen und durfte dann als Zückerli durch einen sehr brüchigen Kamin hoch zum Grat. Stand oberhalb des Kamins an einem grossen Felsklotz am Grat. Sofern mich die Erinnerung nicht trügt liegt hier ein eisernes Kreuz herum.
SL10: Der Fels am Grat ist korallenförmig ausgehöhlt mit einzelnen Zacken (sehr charakteristisch, eindeutig erkennbar). Über diese Korallenstruktur (III) hoch und dem Grat weiter entlang, im weiteren Verlauf kurz etwas flacher bis zu einem weiteren eher wandförmigen Aufschwung. Stand am Aufschwung auf einer kleinen Terasse im linken Bereich (leider ohne Bild).
SL11: Definitiv eigene Variante. Anstelle dem Grat zu folgen hier über ein recht breites Band in den linken Wandteil leicht aufwärts in eine erste Rinne hinein (Eis, ev. Sicherung mit Eisschraube). Diese Rinne hoch (II) auf eine darüber liegende Terasse und über ein ebenfalls breites Band zurück zum Grat (I).
SL12: einige Meter unschwer hoch bis zum finalen Aufschwung und Ausstieg, zu Beginn dieses Aufschwungs nach rechts leicht absteigend auf ein brüchiges Schuttband, diesm zu einer mit Eis gefüllten Rampe unter einem Dach folgen, die Rampe hoch (Eis 30-35°) und über das Dach hinweg nach links entlang der Kante bis zu P4143.
Von P4143 aus folgt man dem Grat zur Gipfelkanzel und erreicht das Strahlhorn indem man den gesamten Grat entlang klettert (II). Alternativ dazu sind wir bis zum massiveren Teil der Gipfelkanzel und über eine Schulter im nördlichen Teil zum Blockwerk hoch, aus dem der obere Nordhang besteht (II, loses Gestein). Von dort über Blockwerk zum Grat (I) und diesem folgend zum Gipfel.
Abstieg:
Dem Normalweg und tunlichst den Spuren folgend zum Adlerpass (Spalten) und weiter bis zur Britanniahütte (noch mehr Spalten). Alternativ dazu auf diesem Weg bis südlich von P3144, dann der Randmoräne in östliche Richtung abwärts folgen bis man auf den von der Britanniahütte kommenden Glaciertrail (durchegehend mit Stangen markiert) trifft. Dem Trail über das Aletschgletscherbecken folgen (auf ca. 2850m) bis zum südlichen Rand, dann zum Schwarzbergchopf hoch, weiter zur Schwarzbergalp und zurück zum Auto. Wir sind hier über den Gletscher abgestiegen was uns etwas Zusatzzeit bei der Navigation durch die apere Spaltenwelt kostete. Der Grund dafür lag in einer Fehleinschätzung zur Lage des Trails, den wir weiter oben als letztendlich angetroffen vermuteten.
Unsere Route von 2009 ist nicht empfehlenswert. Damals sind wir bis auf etwa 3650m dem Normalweg gefolgt und haben dann den Gletscher zwischen P3451 und Innere Turre hin zur Üssere Turu. Dank vieler verstecker Spalten lag auf der Strecke jeder aus der Dreiergruppe mehrfach irgendwo mal in einem Loch.
Bei guten Bedingungen kann auch zu P4143 zurückgeklettert werden und entlang der Gletscherkante über Fluchtpass und Fluchthorn zu Turre, Turu und weiter zum Schwargbergchopf gequert werden, wobei man bei der Turu nordwärts um den Felsabbruch in R. Schwarzbergchopf herum auf den Gletscher und zum Glaciertrail abgestiegen werden muss. Bei unjs schied diese Route aus da die Nordflanke des Strahlhorns bereits beeindruckende Spalten offenbarte und ein Teil der Gipfel unterwegs aus ausgeapertem und unagenehmem Firn bestand.
Der Abstieg vom Hangende Gletscherjoch in Richtung Moräne Schwarzberggletscher / Zustig Biwak (WS laut SAC-Führer) sah beim Zustieg zum Biwak bereits wenig einladend aus. Fraglich ob diese Route überhaupt noch machbar ist oder dem Klima zum Opfer gefallen ist.
Zeitbedarf:
WoPo, welcher nach eigenen Angaben seinem Vorsteiger nachgerannt ist, benötigte rund 6 Stunden vom Biwak zum Gipfel, wobei rund 2.5h auf den eigentlichen Südgrat entfielen und weitere 3.5h für den Bereich davor und danach.
Unsere Seilschaftskombi 2015 war hier bedeutend langsamer, was u.a. auch auf einige Pausen zwischendrin, den angesprochenen Verhauern und der konsequenten Sicherungsweise wegen der bröseligen Gesteins zurückzuführen ist. Beim Rest lagen unsere Zeiten in ähnlichen Regionen wie bei WoPo. Wir waren mit Pausen rund 9 Stunden vom Biwak zum Gipfel unterwegs, davon rund 6 Stunden im eigentlichen Grat.
2009 mit einer Dreierseilschaft benötigten wir vom Biwak zum Einstieg 2 Stunden, 5.5 Stunden für den Grat und 1 Stunde zum Gipfel.
2009 mit einer Dreierseilschaft benötigten wir vom Biwak zum Einstieg 2 Stunden, 5.5 Stunden für den Grat und 1 Stunde zum Gipfel.
Keine der Zeiten lassen sich jedoch in irgendeiner Weise mit den SAC-Führerangaben (3-3.5h Biwak -> Gipfel) in Deckung bringen. In allen drei Fällen benötigten drei Seilschaften mit unterschiedlicher Zusammensetzung alleine für den Bereich ausschließlich des Grates 3.5h. Eventuell ist die Literatur fehlerhaft und die Angaben beziehen sich auf 3-3.5 h für den Gratbereich allein, was für eine eingespielte Zweierseilschaft die durchsichert durchaus im realen Rahmen liegt.
Insgesamt betrachtet ergibt sich eine realistischere Zeit vom Biwak zum Gipfel von rund 6 bis 8 Stunden (2.-3h zum Einstieg 3-4h für den Grat, 1h zum Gipfel ab P4143), welche man mit dem Zeitbedarf für den Abstieg (Gipfel -> Britanniahütte 3h, Gipfel -> Mattmark 5 bis 5.5h) verrechnen muss.
Insgesamt betrachtet ergibt sich eine realistischere Zeit vom Biwak zum Gipfel von rund 6 bis 8 Stunden (2.-3h zum Einstieg 3-4h für den Grat, 1h zum Gipfel ab P4143), welche man mit dem Zeitbedarf für den Abstieg (Gipfel -> Britanniahütte 3h, Gipfel -> Mattmark 5 bis 5.5h) verrechnen muss.
Fazit zu Schwierigkeit etc.:
Wer sich von den 3-3.5 Stunden / ZS- im Führer blenden lässt rennt eventuell in Probleme, vor allem wenn nachmittags Gewitter angesagt sind und/oder man vom brüchigen Fels ausgebremst wird. Die ZS- ist hart bewertet weswegen ich auch eher ZS vergebe. Fels III lässt sich nur dann realisieren wenn man nicht von der Optimalroute abweicht, was jedoch sehr leicht geschieht.
Wirft man in der Hinsicht einen Blick nach Osten und vergleicht den Grat hier mit z.B. dem Normalweg zum Grossen Möseler (eine meiner wenigen Österreichtouren), welcher von einigen Leuten mit WS+/II bewertet wird, muß man eindeutig davor warnen, basierend auf solchen Informationen Rückschlüsse auf das eigene Können zu ziehen und unbedarft in eine solche Route in den Westalpen einzusteigen. Der Zustieg hier ist ganz anderes Kaliber.
Wer sich von den 3-3.5 Stunden / ZS- im Führer blenden lässt rennt eventuell in Probleme, vor allem wenn nachmittags Gewitter angesagt sind und/oder man vom brüchigen Fels ausgebremst wird. Die ZS- ist hart bewertet weswegen ich auch eher ZS vergebe. Fels III lässt sich nur dann realisieren wenn man nicht von der Optimalroute abweicht, was jedoch sehr leicht geschieht.
Wirft man in der Hinsicht einen Blick nach Osten und vergleicht den Grat hier mit z.B. dem Normalweg zum Grossen Möseler (eine meiner wenigen Österreichtouren), welcher von einigen Leuten mit WS+/II bewertet wird, muß man eindeutig davor warnen, basierend auf solchen Informationen Rückschlüsse auf das eigene Können zu ziehen und unbedarft in eine solche Route in den Westalpen einzusteigen. Der Zustieg hier ist ganz anderes Kaliber.
Sicherungsmittel:
Ausreichend Bandschlingen sowie vor allem Camalots in den Grössen von 0.5 aufwärts bis einschliesslich 1 haben sich als sinnvoll erwiesen. In den Eispassagen sind Schrauben von Vorteil (1-2). Helm ist Pflicht, Gehen am kurzen Seil zumindest meiner Meinung nach zu riskant. Der gesamte Grat ist schlichtweg auf weiten Strecken eine steile Schutthalde.
Abschliessender Kommentar:
Hoffentlich nutzt dem einem oder anderen die Beschreibung für die eigene Planung. Es handelt sich um eine ernsthafte Tour am A* der Welt mit einem eindrücklichen Bühnenbild rings herum und definitiv eine Route die viel zu selten begangen wird.
Ausreichend Bandschlingen sowie vor allem Camalots in den Grössen von 0.5 aufwärts bis einschliesslich 1 haben sich als sinnvoll erwiesen. In den Eispassagen sind Schrauben von Vorteil (1-2). Helm ist Pflicht, Gehen am kurzen Seil zumindest meiner Meinung nach zu riskant. Der gesamte Grat ist schlichtweg auf weiten Strecken eine steile Schutthalde.
Abschliessender Kommentar:
Hoffentlich nutzt dem einem oder anderen die Beschreibung für die eigene Planung. Es handelt sich um eine ernsthafte Tour am A* der Welt mit einem eindrücklichen Bühnenbild rings herum und definitiv eine Route die viel zu selten begangen wird.
Tourengänger:
Becks

Communities: 4000er auf Abwegen
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