La Videmanette 2185m, Pointe de la Videman 2165m, Pointe de Tso y Bots 2179m und Gummfluh 2458,0m


Publiziert von Sputnik Pro , 6. Juli 2016 um 12:27.

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Alpen
Tour Datum: 3 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VD 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Lausanne mit Umsteigen in Montreux mit der Bahn nach Rougement. Den Ort erreicht man auch ab Bern per Bahn mit Umsteigen in Spiez und Zweisimmen. Von Rougement zuletzt mit der Gondelbahn hinauf zur Station Vidamanette.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Bern mit der Bahn und Umsteigen in Spiez und Zweisimmen nach Gstaad. Von Gstaad mit dem Bus bis zur Station Lädeli in Grund bei Gstaad. (Anmerkung: Ich konnte per Anhalter von der Alp Ussers Läger nach Gstaad fahren, was bei den obigen Angaben mit +1½h, -650Hm und +6km dazu zu zählen ist).
Unterkunftmöglichkeiten:Cabane de la Videmanette (Privat; 25 Plätze); Telefon: 026 924 78 56 / 079 428 08 28; Mail: jc.morier@bluewin.ch
Kartennummer:LKS 1:25000: Les Mosses (Nr.1265) und Lenk (Nr.1266)

MIT UMWEGEN AUF DIE GUMMFLUH.

Zwei mal passte es nicht für eine Besteigung der Gummfluh: Einmal wegen Gewittergefahr, das zweite Mal aus Zeitmangel. Nun stand ich aber beim dritten Anlauf auf dem Gipfel, wobei ich ihn nicht auf der geplanten Route erreichte. Ich wollte die Gummfluh von Norden her besteigen, wo im Abstieg vom Vorgipfel Pointe Tso y Bots wegen übler Nässe die Segel streichen musste. So stieg ich unterhalb des Vorgipfels nach Osten über 400 Höhenmeter ab und stieg danach über den Normalweg auf die Gummfluh. Die Tour werde ich nun etwas genauer beschreiben:

La Videmanette (2185m):

Von der gleichnamigen Bergstation auf 2151m wanderte ich südostwärts in den Sattel P.2130m hinüber wo der kurze, begraste Nordgrat der La Videmanette fusst. Über eine Wegspur war der Gipfel rasch erreicht. Der Abstieg erfolgte über den ebenfalls gepfadete und begraste Südwestgrat hinunter in den Col de la Videman (2034m). Die Schwierigkeit ist T2.

Pointe de la Videman (2165m):

Vom Pass folgte ich zunächst dem Pfad in der Westflanke da der Nordgrat vor dem Gipfel eine Felsstufe auf der Karte zeigte. So stieg ich vom Weg über steiles Gras zum Nordgrat auf und erreichte diesen südlich der Felsstufe. Die Stufe wäre jedoch begehbar gewesen. Über den obersten Grat erreichte ich schliesslich den Gipfel. Südlich davon sah es nach einem unbequemen Abstieg aus da der Untergrund völlig durchnässt war.Deshalb stieg ich westseitig wieder zum Pfad ab und gelangte über diesen in die etwa 2100m hoch gelegene Einsattelung zwischen Pointe de la Videman und Pointe de Tso y Bots. Die Schwierigkeit ist T3.

Pointe de Tso y Bots (2179m):

Wieder folgte ich dem Pfad durch die Westflanke bis ich direkt unterhalb des Gipfels stand. Dort deponierte ich meinen Rucksack uns stieg über steiles, feuchtes Gras auf das kesse Gipfelchen. Von dort hatte ich einen schönen Einblick in die geplante Route durch die Gummfluh-Nordwand und sah fast senkrecht hinunter in die Lücke P.2134m in die ich absteigen wollte. Ich stieg zurück zum Rucksack und folgte der Spur in den Steilabsturz südlich des Gipfels. Hier war leider Schluss weil der ganze Untergrund schmierig durchnässt war und ich mich leider entschieden habe doch kein Seil mit zu nehmen. Schwierigkeit Gipfel ist T3+, der Abstieg in den Sattel und die Nordwandroute der Gummfluh wäre T6- / Fels II-.

Abstieg zum Gour de Comborsin (1716m):

Ich wanderte kurz zurück in den Sattel zwischen Pointe de Tso y Bots und Pointe de la Videman. Von dort stieg ich zuerst recht steil nach Osten ab. Als es auf 1900m flacher wurde stand ich plötzlich über einer Felswand. Deshalb stieg ich nochmals etwa 20m auf und querte nach Süden ein ein breites, Gras bewachsenes Couloir. Das Couloir endete in einem Schneefeld das ich querte und schon stand ich am Ufer vom Bergsee Gour de Comborsin. Schwierigkeit T3.

Gummfluh (2458m):

Vom Gour de Comborsin wanderte ich zunächst wieder auf einem markierten Bergweg. Durch Geröllhalden und ein steiles Waldstück gelangte ich so in den Trittlisattel (1850m), anschliessend ging es 100m über einen Grat der Gummfluh entgegen weiter hinauf bis zu einer Abzweigung (1952m) mit einem Wegweiser. Der markierte Bergweg verlässt hier den Grat, doch für die Besteigung der Gummfluh braucht man einfach den Pfadspuren weiter dem Grat entlang zu folgen. Auf 2100m wechselt der bestens sichtbare Pfad vom Grat in die Südflanke. In der Flanke geht es nochmals etwa 100m ziemlich steil bergauf, danach wendet sich der Weg nach Westen und ist nun deutlich weniger steil. Nach dem Quergang durch die Südflanke gelangt man auf 2300m unter die Aufstiegsrinne in der Südwand. Zusammen mit zwei anderen Berggängern verpassten ich die Stelle und wir querten 120m weiter bis zur Kantonsgrenze direkt unterhalb des Gipfels. Immerhin lohnte sich der unbeabsichtigte Verhauer wegen der tollen Aussicht. Der Zeitverlust war gering und so stieg ich in die etwa 60m hohe Rinne ein. Auf den untersten Metern folgt man etwas heikel einer griffarmen Felswand, danach wird's bald deutlich einfacher mit ein, zwei Kraxelstellen. Unterhalb des Grates trifft man auch wieder auf Gras. Der Ostgrat ist einfach begehbar und flacht sich zum Gipfel mit dem schönen Kreuz ab. Endlich stand ich nun nach zwei vergebenen Anläufen auf dem prächtigen, aussichtsreichen Gipfel - die Hartnäckigkeit hat sich also gelohnt! Schwierigkeit T5- / Fels I+.

Abstieg von der Gummfluh zur Alp Ussers Läger (1709m):

Bis auf eine Höhe von 2220m stieg ich auf der Aufstiegsroute ab. Hier sah ich eine herrliche, 250 Höhenmeter lange Geröllrinne durch die Südflanke welche ich gleich für den knieschonenden Abstieg beging. Unter dem Geröll stieg ich weglos. teilweise etwas über Grashänge direkt zur Alphütte Ussers Läger ab. Hier wartete ich auf ein einheimisches Pärchen welches ich unterwegs getroffen hatte. Danke vielmals an dieser Stelle dass ich mit mitfahren durfte uns so mir den langweiligen Teil des Abstiegs sparen konnte.

Genaue Route: La Videmanette Station - Cabane de la Videmanette - P.2130m - La Videmanette - Col de la Videman - Pointe de la Videman - Pointe de Tso y Bots - Gour de Comborsin - P.1793m - Trittlisattel - Gummfluh Südflanke - Gummfluh - Gummfluh Südflanke - Sunnig Gumm - Ussers Läger.

Tour im Alleingang.

Anmerkungen:
Bericht des 1. Versuchs: Gummesel / Tête de l'Ane
Bericht des 2. Versuchs: Höje Stand / Le Gras

Tourengänger: Sputnik


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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Felix hat gesagt:
Gesendet am 13. Juli 2016 um 19:59
nun hat's geklappt - auch wenn nicht auf der vorgesehenen Route; toller Fotobericht - Gratulation!

lg Felix

Sputnik Pro hat gesagt: Danke Felix!
Gesendet am 18. Juli 2016 um 22:04
Die Gummfluh ist wirklich ein toller Voralpengipfel !

LG, Andi


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