12-Apostel-Grat - durch den Vorgarten vom "Kini"


Publiziert von frehel , 11. Juni 2016 um 11:38. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:10 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Säulinghaus (Zufahrt von Pflach)
Unterkunftmöglichkeiten:Säulinghaus
Kartennummer:DAV BY6 Ammergebirge West

Motiviert durch den *Bericht von Yeti69 und Andy84 haben Nic und ich uns heute bei kurzem Zwischenhoch auch mal an den 12-Apostel-Grat gewagt. Bedauerlicherweise hatte ich den Grat vorher immer als modischen Wander-Kletter-Hype mit vielen Latschen für die sportlicheren Neuschwansteinbesucher abgetan. Wie falsch man liegen kann. Laut dem Gratbuch gibt es durchaus nicht extrem viele Begehungen, die Landschaft und die Aussicht auf die Seen des Alpenvorlands sind fantastisch und die leider sehr kurzen Kletterstellen sind auch lohnend. Kurzweilig und verschlungen ist der Grat auf jeden Fall.

Von der blau-weißen Markierungsstange am Rundweg um den Pilgerschrofen geht es auf deutlicher Pfadspur über die grasige Westseite desselben aufwärts. Da nach den starken Regenfällen vom Vortag alles nass ist, war die kurze gutgestufte Steilgraspassage nicht sonderlich genussvoll. Eine kurze Felspassage mit Spreizschritt II leitet einen zum unteren Gipfelkreuz des Pilgerschrofens. Bereits hier zeigt sich, allein wegen der Aussicht lohnt es sich schon herzukommen.

Weiter gehts am 12-Apostel-Grat im Auf und Ab mit kurzen Stellen bis II+, sofern man sich dreimal bis zu 15 Meter abseilt. Da Nico langsam reinkommen will, hat er den Abseilexpress genommen, während ich abgeklettert bin. Bei der ersten Abkletterstelle könnte auf zwei nicht ausgesetzten Metern eventuell der untere IV-te Grad angerissen werden, die beiden anderen Abkletterstellen sind III.

Schließlich endet der 12-Apostel-Grat in einer tiefen Scharte hinter dem letzten und höchsten Apostel und man steigt linkshaltend über Schrofen und Gras zur Säulingwiese auf. Nach einem kurzen Abstecher zum Säuling gehts über den Normalweg hinunter zum Naturfreundehaus.


Fazit: Sehr lohnende kleine Überschreitung mit viel grasigem Gehgelände, die bei Trockenheit noch entspanntere Kraxelei und Genuss der schönen Aussicht bieten würde. Beim nächsten mal wird der Grat sicherlich in die umgekehrte Richtung gegangen, da man dann die schönsten Kletterstellen im Aufstieg hat und sich für den Premiumausblick auf die Seen des Alpenvorlands nicht ständig umdrehen muss.

Tourengänger: Nic, frehel


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Kommentare (6)


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AIi hat gesagt: Gratulation...
Gesendet am 11. Juni 2016 um 12:10
...zum schönsten Grat der Ammergauer Alpen!
Wer die Schwierigkeiten in Kauf nimmt, der wird hier wirklich belohnt. Bei uns hats gestern Nachmittag "nur" für den Roten Stein in den Tannheimern gereicht - war aber auch cool. Die kleinen Schönwetterfenster muss man ja nutzen...;)

Gruß an euch beide
Ali

Nic hat gesagt: RE:Gratulation...
Gesendet am 11. Juni 2016 um 12:50
Danke. Die Tour ist wirklich wunderschön und definitiv eine Wiederholung wert. Das nächste Mal dann in Gegenrichtung. Da habt ihr ne schöne Tour gemacht. Der Rote Stein ist auch sehr lohnend!

Gruß Nico

frehel hat gesagt: RE:Gratulation...
Gesendet am 11. Juni 2016 um 16:57
Hey Ali,

danke. Für mich war es sogar das erste mal auf dem Säuling, da kann man schon von "Belohnung" sprechen :).

Roter Stein klingt aber auch sehr interessant für ne Nachmittagstour.

VLG,
Moritz

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 12. Juni 2016 um 14:29
Scheint ja mittlerweile eine ziemliche Modetour zu sein?!? Jedenfalls Gratulation zur gelungenen Unternehmung! Muss ich mir wohl doch mal anschauen, scheint ja richtig schön zu sein ;-) ...

frehel hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Juni 2016 um 15:57
Hey Stefan, dank dir. Die Schuldigen sind was uns angeht wohl Andy und Yeti, dass sie auch so einen verführerischen Bericht veröffentlichen müssen ;).

Wünsch dir viel Spaß bei der Tour, am besten bei richtig guter Fernsicht, dann lohnt es sich am meisten.

VG,
Moritz


Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Juni 2016 um 20:02
Als Modetour würde ich den Grat nicht bezeichnen. Die Tour wird wohl häufiger von Einheimischen durchgeführt. Mehr als 3-4 Partien sind es allerdings auch an schönen Wochenenden nicht. Das Gratbuch ist jedenfalls erst halb voll. Und es ist nicht gerade das Neueste. ;-)

VG Nico


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