Guggenberg 2441m - Auf einen Sprung

Diverse Verpflichtungen und die schlechte Wetterprognose lassen mir nur ein paar Stunden Zeit für einen Sprung auf den Guggenberg. Deshalb wähle ich die Sprintvariante vom Forcherhof über Mühlbach. Wer sich beeilt und die Beine unter die Arme nimmt schafft es so in eineinhalb Stunden. Nach dem obligatorischen Gipfelbucheintrag stehe ich unentschlossen in den ziehenden Wolken herum. In einer Stunde könnte ich auf der Direttissima wieder am Forcher sein. Der Weiterweg zur Egelsbacher Scharte und zum Kahlgeifel verspricht keine Aussicht und Regen. So fällt mir nur eine Exkursion über die unbekannte Nordseite ein. Über nasses Gestein und schottrige Steilhänge folge ich den Wildwechseln und Exkrementen auf der wilden Seite des Guggenbergs. Fast schon meditativ schleiche ich Tritt für Tritt vorsichtig um den düsteren Hang herum, selbst die Gemsen haben sich inzwischen ins Unterholz zurückgezogen.
Nach einer halben Stunde stehe ich wieder am bequemen Normalweg, mir scheint die alte Spur immer deutlicher. Entweder kenne ich den Weg inzwischen wie meine Westentasche, oder die vielen Begehungen haben den Weg getrampelt ;-) Orientierungsschwierigkeiten gibt es nun nicht mehr und pünktlich zum einsetzenden Regen bin ich zurück von meinem kurzen Sprung auf den Guggenberg.