Gaggio (2267 m) - von Molinazzo (240 m) nach Mornera (1347 m)


Publiziert von dulac , 23. April 2016 um 19:26.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:19 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Cima dell'Uomo   CH-TI 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 2100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus 191 ab Bhf. Bellinzona bis Hst. Molinazzo (Arbedo)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus 311 oder 2 ab Monte Carasso
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Wenige Tage zuvor auf der *Cima d'Aspra bin ich erstmals auf den interessanten Grat von dort über die Cimetta hinauf zum Gaggio aufmerksam geworden. Diesen jetzt schon zu begehen, dafür wäre es allerdings noch zu früh. Doch auf dem Gaggio war ich auch so noch nicht, und über den Normalweg von Süden her, das könnte durchaus schon jetzt möglich sein. Die „normale“ Route über Mornera konnte mich freilich nicht reizen, da ich die Strecke von dort zur Cap. Albagno bereits recht gut kannte. Dagegen wäre es von Gorduno über die Alpe Arami völliges Neuland für mich. Allerdings alles aus eigener Kraft und mit einem Aufstieg von mehr als 2.000 hm.

 

Dafür war aber der Ausgangspunkt vom Bahnhof Bellinzona ganz einfach zu erreichen. Selbst zu Fuss wäre es möglich gewesen. Doch diese zwei Kilometer entlang einer stark befahrenen Strasse machen wenig Spass, und wenn nach nur kurzer Wartezeit ohnehin ein Bus in diese Richtung fährt, dann liegt die Entscheidung auf der Hand.

 

Zunächst also bis zur Hst. Molinazzo, dort die Hauptstrasse unterqueren und ein kurzes Stück un­weit des Ticino flussauf bis zur Brücke, die hinüberführt nach Gorduno. Am Ortsbeginn zunächst ein kleiner Schlenker nach rechts und dann das erste Strässchen nach links bis zur Kirche. Ab hier ist der Aufstieg bestens markiert, überwiegend auf Wanderwegen, teilweise aber auch auf einem – zumindest an diesem Tag - fast autofreien Fahrweg. Anders als sonst häufig im Tessin ist der Wanderweg sehr angenehm zu begehen und kein bisschen ruppig.

 

Einzig bei P.590, wo sich der Fahrweg nach links wendet, war keine Markierung auffindbar, doch meine starke Vermutung, dass es stattdessen geradeaus entlang des Hangs weitergehen müsste, er­wies sich recht bald als richtig.

 

Auf den ersten 1.200 Höhenmeteren bis zur Alpe Arami werden eine Reihe von Alpen gequert: zu­nächst Sassa, Biancarescio und Landrescio, dann als vorletzte noch Bedretto. Bei der Alpe Arami endet nun auch der Fahrweg.

 

Die Alpe Arami war nach 2¾ h erreicht, mehr als eine Stunde unter der in Molinazzo angegebenen Zeit von 3h55. Doch in diesem Stil sollte es ab hier nicht mehr weitergehen. Denn nun folgte ein schmaler, streckenweise auch etwas ausgesetzter Steig. Und da das Gelände hier etwas im Schatten lag, hatten sich an manchen Stellen auch Schneereste gehalten bzw. waren sie noch am schmelzen und machten so das Geläuf nass und rutschig.

 

Das steile Bett eines viel Schmelzwasser führenden Bergbachs war noch voller Restschnee. Auf der Schneebrücke darüber hatte es wohl recht frische Trittspuren, doch darauf allein sollte man sich nicht verlassen, drum vor jedem weiteren Schritt erst einmal mit den Stöcken sondiert. Bei der Alpe Cassengo schliesslich sind zur Zeit Bauarbeiten im Gang, das Gelände ringsum dadurch etwas mitgenommen. Jedenfalls habe ich hier zunächst den rechten Pfad verfehlt. Ihn auf diesem 300 hm-Aufstieg bis zur Cap. Albagno wieder zu erreichen, war etwas mühsam. Und so benötigte ich für das Teilstück von der Alpe Arami bis zur Hütte tat­sächlich die angegebene Wegzeit von anderthalb Stunden.

 

Die Cap. Albagno hatte bereits Besuch: Neben einem von Mornera heraufgekommenen Berggänger insbe­sondere der Hüttenwart und seine Frau. Gerne hätte ich mich hier länger aufgehalten, doch da mich auch der freundliche Hüttenwart dazu animierte, wollte ich ja wie ursprünglich geplant noch hoch bis zum Gaggio, exakt 400 hm ab der Hütte.

 

Soweit sie erkennbar waren, bin ich dabei den Markierungen gefolgt. Insbesondere bei einem stei­len Schneefeld schien es mir allerdings sicherer, es über die apere, wenn auch teilweise etwas feuchte Flanke oberhalb zu umgehen (ca. T4), wo ich anschliessend allerdings zunächst den Steig nicht wiederfinden konnte und improvisieren musste.

 

Nach 1¼ h war es dann geschafft, der Gipfel erreicht, phantastisch klare Fernsicht und nur relativ wenig Wind. Fotos vom Panorama, ein Eintrag ins Gipfelbuch, einige Bissen gegessen.

 

Eigentlich hätte es eine ausgedehnte Rast werden sollen, doch bei Ankunft war es mittlerweile 15.30 und in knapp 3,5 h hatte ich geplant, wieder in Bellinzona zurück zu sein, um den letzten Bus nach Chur noch zu erreichen (eine sehr angenehme, zuverlässige und am Abend die für mich schnellste Verbindung, der Bus nach meinen Erfahrungen dennoch zumeist nur spärlich besetzt).

 

So wurde es keine Stunde sondern nur 15 Minuten am Gipfel (für mich der Grund, am Tag drauf noch einmal wieder zu kommen, dabei für den Aufstieg aber die Mornera-Bahn zu benutzen und das Ver­säumte nachzuholen).

 

Der Abstieg vom Gipfel war deutlich einfacher als erwartet. Auch deshalb weil das Trassee von Oben besser übersehbar war. Das ominöse Schneefeld vom Aufstieg schien mir jetzt nicht ganz so problematisch. Dennoch hab ich's umgangen, diesmal allerdings unterhalb. Ohne Halt dann an der Capanna vorbei und auf bekanntem Weg hinab zur Bergstation der Mornera-Bahn.

 

10 Minuten dort in der Abendsonne gewartet, dann war auch schon eine Kabine für die Talfahrt bereit.

 

Unten in Monte Carasso kann man als Alternative zum Bus von Locarno (Linie 311), der nach mei­nen Erfahrungen häufig recht verspätet eintrifft, auch den Ortsbus mit der Nr. 2 für die Rückfahrt zum Bhf. Bellinzona nehmen (ist pünktlicher und verkehrt deutlich öfter):

 

Eine Tour, die den Tag sehr gut ausgefüllt hat, und ein fantastisches Wetter mit Fernsicht vom Feinsten – was will man mehr (ausser vielleicht etwas mehr Zeit am Gipfel)?!


Tourengänger: dulac


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Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

blepori hat gesagt:
Gesendet am 24. April 2016 um 19:16
Bravo! Un consiglio per la prossima volta. Dall'Alpe Arami c'è una via più diretta (e anche bella per la cima). Si sale seguendo tutta la cresta (c'è un sentierino abbastanza visibile) fino a una sella sotto la cresta del Gaggio. LÎ il sentiero porta su di un passaggio obbligato verso destra (c'è una marcatura) che porta sulla cresta che viene dalla cima d'Aspra, poi in cima con un po' di facile arrampicata. L'itinerario è descritto anche nella guida di Giuseppe Brenna. Buona serata. Benedetto

dulac hat gesagt:
Gesendet am 24. April 2016 um 23:52
Mille grazie, caro Benedetto, per il tuo commento ed il buon consiglio.
Questo mi pare un ottima idea perché serve anche come scorciatoia e per evitare di passare due volte per la Cap. Albagno.
La prossima volta me ne ricorderó, certamente!
Cari saluti
Wolfgang

Felix hat gesagt:
Gesendet am 25. April 2016 um 10:20
2100 Aufwärtsmeter - Chapeau!

lang - und schön, deine Gaggio-Runde; und das als Eintagestour mit ÖV vom Bodensee aus - Gratulation!

lg Felix

dulac hat gesagt:
Gesendet am 26. April 2016 um 21:58
Herzlichen Dank, Felix!

Es war eine wirklich lohnende Tour. Und zugleich ein „kleiner“ Konditionstest zu Saisonbeginn ;-)

LG Wolfgang


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