Col Becchei Dessora 2794m - Grüße aus der Sahara

Seit Tagen weht es von Süden über Südtirol. Inzwischen kommt der erste Saharasand an und vermasselt uns den Tag. Dabei hätten wir vom Col Bechei aus traumhafte Blicke haben können, er ist bekannt dafür. Schon beim Start in Pederü hat die Sonne keine Chance, dafür wird später die Nasschneelawinengefahr zu vernachlässigen sein, naja immerhin!
Es ist erstaunlich wenig los, nur der Taxidienst von der Fanes- und der Lavarellahütte läuft schon an, die gepanzerten Raupenfahrzeuge donnern durch den Naturpark und sorgen für Geschäft!? Am Limojoch wirds fast einsam, ein paar vereinzelte Tourengänger stapfen mit uns unter dem diesigen Schleier aus Afrika dem Gipfel entgegen. Die steilen Hänge sind perfekt begehbar, die Spur ist in der milden Nacht kaum gefroren und schon gut griffig. Am Gipfel warten wir verzweiflelt auf Wolkenlücken, aber der Dunst ist heute undurchdringlich. Beinahe schlägt mir der Saharastaub aufs Gemüt, es gibt heut keine Hochglanzfotos, nur Schwarz-Weiß.
Bald stürzen wir uns in die Abfahrt Richtung Faneshütte, über ratternde, kaum aufgefirnte Rippen und ein wenig Sulz zwischendurch. Da brauchts schon ein deftiges Wiener Schnitzel mitsamt Weißbier um den Georg aufzumuntern. Wenigstens der Multifunktionsweg ist noch gut befahrbar, selbst der Ratraclinienverkehr hat die Unterlage noch nicht gänzlich zermürbt. Die ersten Blümchen blühen am Wegesrand, die schwüle, diesige Luft bringt uns zum Schwitzen, so langsam vergeht mir die Lust auf das lästige Skitourengehen ;-)