Vom Wissberg über Rotbandleiter zur Rugghubelhütte


Publiziert von parinacota , 2. November 2015 um 14:16.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:31 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW   CH-UR   Ruch- und Walenstockgruppe 
Zeitbedarf: 7:30
Unterkunftmöglichkeiten:Rugghubelhütte

It´s a wild thing II:
Vom Wissberg über Rotbandleiter zur Rugghubelhütte


Äußerst einsame, meist weglose Tour von der Fürenalp über Wissberg, Rotbandleiter zur Rugghubelhütte. Die umgekehrte Richtung findet sich hier.

Beschreibung:

 

  • Von der Fürenalp (erste Bahn im Herbst um 8:30. Wenn man freundlich fragt, darf man 15 min früher mit dem Hüttenpersonal schon hochfahren) unschwierig über blau-weißen Pfad zum Wissberg. Stellenweise steil, aber nie ausgesetzt. Ab und an darf mit den Händen zugepackt werden. Vom Wissberg erkennt man bereits die Rotbandleiter und den weiteren Verlauf.
  • Vom Wissberg nach Nord-Osten absteigen in eine Scharte und den oberen Tiergarten auf Spur zur Rotbandleiter queren. Bei Schnee und Vereisung recht heikel, sehr steile Querung!
  • Einstieg Rotbandleiter zunächst an Drahtseilen entlang in ein kleines Couloir hoch, dann beherzt zupacken und ca. 90 Sprossen (Stahlseil zum sichern läuft mit) über die Feslstufe hinauf. Unterer Teil senkrecht, dann lehnt sich die Leiter allmählich zurück. Ausstieg über ein paar Drahtseile, mit Stange markiert. 
  • Weiter über vereinzelte Wegspuren in nördliche Richtung, ab und an ein Steinmännchen Richtung Fulenwasserteufi Richtung P. 2.597
  • Wichtig: VOR P. 2.597 in weitem LINKS-Bogen (westlich) um den Punkt P.  2.607 herum. Würde man stattdessen geradeaus gehen, käme man unweigerlich an den Abbruch oberhalb des Griessenfirns!
  • Weiter um den P. 2.607 herum in die Mulde bei P. 2.404. Bei Schnee schwer zu finden.
  • In nördlicher Richtung weiter Richtung Moräne oberhalb des Hindrist Griessenboden
  • In Nord-westlicher Richtung weglos über gestuftes Gelände der Hindrist Griessbänder Richtung Bim Wasser (2.330m) und weiter zur RH-Hütte.
  • Ab Bim Wasser auf Wanderweg zur Rugghubelhütte


Persönliches Fazit:
 

  • Einsame Traumtour in absoluter Stille. Guter Orientierungssinn unerlässlich.
  • Sehr abwechslungsreiche, größtenteils weglose Tour - aber ausreichend mit Steinmännern markiert, später auch blaue Punkte, die aber an den entscheidenden Stellen fehlen bzw. nicht gefunden wurden (Schnee)
  • Wissberg sehr schöner Aussichtsgipfel mit großem Gipfelkreuz. Schöne Rundumsicht. 
  • Abstieg vom Wissberg in die Scharte zur Tiergarten Traverse bei Schnee heikel und etwas ausgesetzt.
  • Rotbandleiter nicht zu unterschätzen, äusserst steil, im unteren Teil gefühlt leicht überhängend. Klettersteigset empfehlenswert! In Summe aber kurzweilig.
  • Bei Nebel sicherlich allergrößte Orientierungsprobleme auf den weiten Karst-Hochebenen. Auch bei Schnee war es nicht ganz trivial. Beeindruckendes Karst-Plateau, kaum Orientierungsmöglichkeiten im Gelände!
  • Unbedingt auf saubere Orientierung um den P. 2.607 achten. Wir sind zu früh Richtung Mulde bei P. 2.404 abgebogen und kamen dadurch in zu steiles, abfallendes und unübersichtliches Gelände. Der Verhauer hat uns einiges an Zeit gekostet.
  • Ab der Mulde viele Steinmännchen und blaue Punkte Richtung Moräne. 
  • Einstieg in die Hindrist Griessbänder nicht erkennbar bzw. vorhanden. Am besten nach der Moräne über den Griessenboden direkt Bim Wasser anpeilen (Als Orientierung die Scharte zw. Laucherenstock und Ruchstock anpeilen = Schlittchuechen) und in Kehren von Stufe zu Stufe über Grasbänder und Karst nach oben.
  • Professioneller, sehr freundlicher Betrieb auf der Rugghubelhütte. Sehr gutes, reichhaltiges Nachtessen, schöne Zimmer. Top Lage für Sonnenuntergang.
  • Meiner Meinung nach ist die umgekehrte Variante deutlich einfacher! Grund: In entgegengesetzter Richtung befindet man sich hauptsächlich im Aufstieg und der logische Weg ist viel eindeutiger, vor allem ab der Mulde hoch Richtung P. 2.607.
  • Wenn kein Schnee liegt deutlich einfachere Orientierung
  • Im Herbst auf die Schneelage achten: Wissberg ist südseitig und daher lange schneefrei. Selbst die Querung zur Rotbandleiter sieht oft ok aus, ABER: Alles was hinter Fulenwasserteufi kommt ist nicht einsehbar vom Wissberg! Um P. 2.607 herum Richtung Mulde bei P. 2.404 lag dann Richtig viel Schnee - hat uns 1,5 h gekostet wegen Orientierung.
  • Im Sommer entspannter, da einem die Zeit bis zum Eindunkeln nicht im Nacken drängt....

Tourengänger: parinacota


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Kommentare (5)


Kommentar hinzufügen

Felix hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2015 um 15:40
super - Danke für deinen Bericht!
diese Runde steht schon lange auf der Wunschliste - wir werden sie, wie du empfiehlst, vermutlich in der Gegenrichtung, und ohne Schnee, unternehmen ...

lg Felix

parinacota hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. November 2015 um 17:29
Danke für Dein Kommentar, Felix.
Die Tour kann ich nur wärmstens empfehlen (mit Start an der Rugghubelhütte). Die Gegend ist wirklich super einsam und bietet viel Abwechslung. Wenn man Orientierungsläufe liebt, ist man hier genau richtig ;-)

parinacota hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. November 2015 um 17:36
...kleine Anmerkung noch: subjektiv ist die Rotbandleiter im Aufstieg aber angenehmer als im Abstieg. Aber mit (moralischer) KS-Set Unterstützung wird das keine Probleme bereiten.

parinacota hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. November 2015 um 17:48
Was ganz besonders traurig ist: Zur gleichen Zeit am Samstag Nachmittag als wir die Querung zur Rugghubelhütte unternommen haben, ist eine 39-Jährige Berggängerin nebenan am Hahnen tödlich verunglückt.

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. November 2015 um 19:46
das habe ich auch gelesen - habe mich gefragt, wo, und aus welchen Gründen, sie abgestürzt ist ...


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