Fürenalp - Wissberg - Rotbandleiter - Leist - Rugghubelhütte


Publiziert von Felix , 29. August 2020 um 22:28. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum: 8 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW   CH-UR   Ruch- und Walenstockgruppe 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1315 m
Abstieg: 865 m
Strecke:Fürenalp - P. 1832, Hinter Fürren - Chüeboden - Rossboden - Wissberg - Rotbandleiter - Stotzigberg - (Fulenwasser) - P. 2596 - Leist - Hünerstelli - (Hindrist Griessenboden) - (Bim Wasser) - Rugghubelhütte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Ettiswil, Autobahn Sursee - Stans-Süd, Woflenschiessen und Engelberg nach Fürenalp, Talstation LSB; LSB nach Fürenalp
Unterkunftmöglichkeiten:Rugghubelhütte
Kartennummer:1191 - Engelberg

Nach der Anfahrt via Horbis, wo wir einen PW bei der Kappelle abstellen, zur Talstation der Fürenalpbahn, sowie der Fahrt mit der LSB hoch zur Fürenalp, beginnen wir hier bei meist sehr sonnigem Wetter unsere interessante Tour.

 

Der „unterhaltsame“ Aufstieg zum Wissberg ist bereits vielfach - u.a. von mir [https://www.hikr.org/tour/post113472.html hier] beschrieben, so dass ich mich im Text auf die - lange - „Weg“fortsetzung beschränke.

 

Nach einer kurzen Rast auf dem Gipfel - während welcher wir bereits die KS-Hilfen anziehen - machen wir uns auf zum uns (beiden Hikrn) bis dato unbekannten Abstieg vom Gipfel zur Traverse zum Tageshighlight.

Steil leitet eine meist deutliche Spur (mit Varianten) im rutschigen Gelände hinunter zum Übergang Richtung Stotzigberggrat. Wir halten hier jedoch nach Norden in den weiten Kessel des Tiergartens; zwar nicht absturzgefährdet, doch rutschig und gegen 40° steil, erweist sich die Flanke, welche wir abwärts traversieren bis zur Felswand, in welcher die mit Spannung erwartete Leiter bereits von weitem sichtbar ist.

Erst muss an jener an einem Fixseil entlang über ein Band bis zum Einstieg ab-, danach in einem Couloir an einem weiteren (leicht lädierten) Drahtseil bis zur Rotbandleiter empor gekraxelt werden. Und dann beginnt der zwar kurze, doch beträchtlich, beinahe senkrecht wirkende, Gang hoch - relativ weit auseinander liegen die Sprossen. Dabei fehlt bereits eine, bei einer zweiten wirkt die seitliche Verbindung angerissen, sie könnte auch bald ausbrechen - insgesamt ist die 1982 installierte Anlage doch sehr ins Alter gekommen …

Nun, erfolgreich begehen wir sie, der Schlussabschnitt ohne Fixseil ist leicht gewöhnungsbedürftig; schliesslich folgen einige Meter (seilgesichert) im felsigen Gelände, bevor wir zur nächsten Gerölltraverse ansetzen.

 

Länger zieht sich diese (und weitere) hin, alle sie sind unschwierig zu begehen - wie auch der kurze Steilabstieg auf Stotzigberg keine Probleme bereitet. Endlich - nach einigen Schwenkern um herabziehende Gratrücken herum, erreichen wir den grossen Steinmann auf ~ 2440 m, eine kurze Pause legen wir hier ein.

Endlich erreichen wir nach einer kurzen Querung und Abstieg den oberen Abschnitt des Grabens der (Fulenwasserteuffi) bei Brünnen (westlich des Chänglischberges).

Mal rechts, mal links des Einschnittes steigen wir nun (wahlweise kurz auch auf Schneefeldern) darin weglos höher - wir halten grundsätzlich in nordöstlicher Richtung im Geröll auf die Senke (auf der Kantonsgrenze) von P. 2596 zu.

 

Hier wähnen wir uns schon in relativer Nähe zu unserem Gipfelziel (ist es doch kaum 1 km bis dorthin), doch wir werden bis zu dessen Erreichung die Tücken des heute - und morgen - folgenden anspruchsvollen Karstgeländes kennenlernen: auch wenn der (Skigipfel) Leist nur 130 m höher liegt, erfordern uns zwischenzeitliche Auf- und Abstiege, Umwege und Querungen einiger Felsgräben doch einige Mühen ab. Und erst nehmen wir einen sanften Vorgipfel als Ziel wahr; doch gilt es schliesslich wieder steiler - und auf zunehmend schmalerem Grat - zu diesem anzusteigen. Doch dann haben wir es geschafft - leider können wir auf dem kleinen, doch recht exponierten, Gipfel nur ohne Sonnenschein verweilen - die Freude ob des Erfolges ist dennoch gross.

 

Durchgehend weglos suchen wir anschliessend den Abstieg im weitreichenden Karrenfeld in Richtung der anscheinend mit blauen Punkten markierten Route (welche vom Hahnenband zur Rugghubelhütte führen soll) - nun stets wieder von der Sonne begleitet.

Dabei sind wieder einige An- und Abstiege, zusätzlich auch Schneefelder, zu durchschreiten - oft ist die bestmögliche Route erst auszukundschaften. Wir halten dabei in WSW-Richtung ungefähr auf P. 2609 zu, welchen wir nordseitig unterschreiten. Westlich von diesem treffen wir auf die erhofften blauen Markierungen; so wird unsere weitere Abstiegsroute bestens signalisiert (Steinmänner setzen zusätzlich Orientierungspunkte). Dabei umgehen wir die markante, zum Griessengletscher hinziehende Felswand des Leists auf dessen moderater Westseite und steigen ab nach Hüenerstelli.

 

Um zu diesem, eher flacheres Gelände aufweisenden Zwischenabschnitt zu gelangen, sind wenige steile, teils felsige, teils geröllige Abschnitte zu überwinden. Dasselbe Bild zeigt sich auch - nach einer Rast auf ~ 2400 m bei einer ersten Gratrippe - wiederholt: insgesamt jedoch ist die abwärts führende Traverse zum markanten (von P. 2490 herunter verlaufenden) Gratrücken ein unschwieriger. Doch wie wir, den letzten erkennbaren blauen Markierungen auf diesem entlang - sehr rutschig - absteigen, wird die Wegfindung (nach einem letzten blauen Pfeil) schwieriger. Wir wählen - auf ~ 2285 m - den Gang über den in etwa westlicher Richtung verlaufenden Grasrücken (ein einzelner Steinmann lädt uns dazu ein) unter einer beeindruckenden Felswand hindurch hinunter zum leicht ruppigen Abstieg in die Ebene des Hindrist Griessenbodens.

 

Wir duchmessen nun die geröllige weitläufige Bachlandschaft, umgehen die 2215 m hohe „Moräneninsel“ - und suchen nun nach der bestmöglichen Auf- und Durchstiegsmöglichkeit zur Ebene eine Etage weiter oben bei (Bim Wasser).

Auf abwechslungsweise grasiger und gerölliger Unterlage steigen wir erst in nördlicher Richtung auf - hier überraschend zahlreiche Rotbraune Stendelwurz sichtend. Später, wie sich Andreas und die beiden Frauen weiter steil nach oben empor „kämpfen“, erinnere ich mich gut an die von der Gegenseite her als möglicherweise besser begehbar erkannte Rinne, welche zum wieder moderaten Wiesland vor der Hütte führen könnte. Und tatsächlich, nach einigen wenigen „Pfadfindereien“ (Felsabsätzchen und Passagen im hohen, etwas tückischem Gras) erreiche ich eine gut begehbare Rampe - mit einigen Steinmännern. Derart gelange ich sogar attraktiv zu den (etwas feuchten) Grünflächen unterhalb Hinter Rugg; einzelnen Tierspuren folgend, meist jedoch weglos, steuere ich nun zielstrebig der Rugghubelhütte zu - ich denke, ein Apéro ist nach der doch längeren, etwas fordernden Tour doch verdient. Diesem schliessen sich innert Kürze die drei nur wenig später eintreffenden Freunde (und Frau) an - wir erleben einen wettermässig stimmungsvollen Abend auf der Hüttenterrasse, geniessen den Austausch während des Nachtessens, betrachten das von der Hütte aus gut sichtbare morgige Gipfelziel - und sind alle sehr zufrieden ob des gemeinsam erlebten spannenden Tourentages.

 

1 h 50 min (+ 5 min Pause) bis Wissberg

 

1 h 55 min (inkl. 10 min Pause) bis Steinmann auf ~ 2440 m

 

55 min bis Leist

 

▼▲ 2 h 40 min (inkl. 25 min Pausen) bis Rugghubelhütte

 

unterwegs mit Susanne + Andreas


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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piluhikr hat gesagt: Bravo !
Gesendet am 31. August 2020 um 20:31
Diese Route steht bei mir auch schon lange auf dem
Programm ;-)

Felix hat gesagt: RE: Bravo !
Gesendet am 31. August 2020 um 20:58
Danke - und viel Spass und Ausdauer ;-)


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