Sigriswilgrat - Oben d'rüber und unten durch

Merra (1954m) - Sigriswiler Rothörner (2033m + 2051m) - Schafloch.

Das Schafloch - einst eine historische Eishöhle - wurde durch die Armee zu Weltkriegszeiten durch einem 600m langen Logistik-Tunnel aufgebohrt, der das Justital mit der Schwandener Seite des Sigriswilgrats verbindet. Das Eis ist Geschichte, der neue bequeme Durchgang unter dem Sigriswiler Rothorn kann heute noch benutzt werden und ist eine orginelle Ergänzung zu einer Gratwanderung auf dem Sigriswilgrat.
Der alte Ziehweg von der Talstation des Skilifts zur Alpe bei P.1223 ist am verschwinden - in einem Wiesengelände nicht weiter tragisch. Die Wiesen sind recht sumpfig und so nehme ich ab P.1223 die Normalwege und nicht die Skitourenroute zu P.1299. Der Wanderweg zieht in Kehren den steilen Waldhang hinauf, zuletzt durch eine Bresche im Felsgrat.

Die Ausflügler biegen ab ins sonnige Underbärgli, ich wähle die Weg durchs schattige und stille Chäle. Eine deutliche Spur (ohne Markierungen) zweigt schliesslich vom Weg nach Oberbärgli ab und führt durch einen Sattel auf die SO-Seite der Merra. Eine Spur zweigt ab zu einem Steindmandl auf einem Felskopf. Von dort lässt sich die Merra entlang der Gratlinie überschreiten. Alternativ führt unterhalb ein einfacher Weg zum NW-Gipfel (P.2033).

Mein Weg folgt der Abbruchkante über Karren bis zum Rothorn-Hauptgipfel, der auch heute wieder zahlreiche Wanderer angezogen hat. Für den Abstieg folge ich Wildspuren in südwestlicher Richtung. Ein kurzer felsiger Abstieg an einem Einschnitt führt auf ein tieferes Grasband, ein weiterer Abstieg durch eine felsige Rinne noch einmal tiefer. Von dort erreicht man direkt den Abzweig zur Oberen Rothornschnur.

Nach einer Ecke direkt unter dem Hauptgipfel zweigt ein vergessener Weg (verblasste Markierungen) zur Unteren Rothornschnur ab, der durch eine steile schrofige Rinne führt. Auf der Unteren Rothornschnur ist der Eingang zum Schafloch schnell erreicht. Nach einem geräumigen Höhleneingang mit Gebäuderesten führt ein geräumiger und gerader Tunnel auf zwei Katzenaugen zu. Links geht es zu einer demontierten Materialbahn, rechts ansteigend in einem weniger geräumigen Tunnel zum NW-Ausgang.

Mein Abstieg folgt erst dem Wanderweg bis P.1582, dann über das Zettenalpegg auf verlassenen Wiesen Richtung Obermatte. Rechts einer Steinmauer kommt mann auf Spuren im Wald zu einem zugewachsenen Fahrweg, der zur Untermatte führt. Mit einem Bogen oberhalb der Alpe Stampf biege ich ins Wiedmoss ein und erreicht schliesslich entlang der Schneise der Bergbahn meinen Ausgangspunkt.

Route: Schwanden - P.1299 - Chäle - Merra - Sigriswiler Rothorn NW - Sigriswiler Rothorn - Ob. Rothornschnur - Unt. Rothornschnur - Schafloch - Zettenalpegg - Oberi Matte - Stampf - Schwanden.

Variante: Abstecher zur Spitzi Flue (T6/II).

Orientierung: Markierte und nicht markierte Wege, sonst Wegspuren oder weglos.

Schwierigkeit: Überschreitung Merra T5, Überschreitung der Sigriswiler Rothörner T3-T4, auf den markierten Wegen bis auf kurze Passagen T2.

Bedingungen: Hangfuss stellenweise sumpfig, besonnte Grate und Hänge trocken; Schneereste absonnig oberhalb 1700m.

Ausrüstung: Bergwanderausrüstung. Stirn- oder Taschenlampe für Schafloch.

Parkmöglichkeit: Skilift Schwanden.

Benachbarte Touren:
Sigriswilgrat - Über die Ralligstöck zum Rothorn
Sigriswilgrat - Vom Rothorn zum Geyerhorn

Links:

• Festung Oberland - Schafloch
• Berner Bürgerbibliothek - Hist. Sammlung Krebser

Karte: SwissTopo-Karte mit importiertem KML-Track.