kurz luftig, anspruchsvoll - und doch beglückend: KS Graustock - mit herrlichen Ausblicken
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Ein herrlicher Spätsommertag mit blauem Himmel und angenehmen Temperaturen ist uns beschieden, wie wir uns aufmachen, uns wagen, den vorher und nachher von verschiedenen Seiten doch als nicht ganz trivial geschilderten KS ob Engelberg zu begehen …
Nach längeren Fahrten mit den hiesigen Aufstiegshilfen, einem kurzen Fussmarsch ab Bergstation Trübsee am Jochsee vorbei, geht’s auf dem Jochpass sogleich auf die hier ausgeschilderte Klettersteigroute.
Nach einfachem Gehgelände folgen erste unschwierige Kraxelpassagen, welche in weitere, angenehm zu begehende grasige Passagen überleiten; der Aufstieg zum Rot Nollen jedoch sieht schon aus Distanz „ansprechender“ aus: die Steilheit des zwar gut gestuften Felses erscheint erheblich, die Höhe auch …
Beim Näherkommen über Obri Gumm lösen sich jedoch allfällige Bedenken in Minne auf - so darf genussvoll hochgeklettert werden :-)
Wieder taucht anschliessend vor uns eine längere flachere Geländestufe auf, welche angenehm zu begehen ist, und abwechslungsweise auf Gras, dann auf Geröll und Felsplatten, zu begehen ist. Derart gewinnen wir unschwierig den nächsten Zwischengipfel, ausgestattet mit zahlreichen grossen Steinmännern, den Schafberg.
Hier lassen wir uns ein erstes Mal nieder, und bewundern die Aussicht zu Titlis und den Wendestöcken, sowie den Tiefblick zum Trüebsee und Richtung Engelberg.
Faszinierend - gleichzeitig begeisternd, doch auch etwas einschüchternd - erhebt sich relativ weit vor uns die einige Dutzend Meter hohe Felswand, die es später zu durchsteigen gilt; hier - in deren oberen Teil - wartet auch die Schlüsselstelle auf uns … „me geit ga luege“, so jeweils, auch hier, Ursulas trockener, „aufmunternder" Kommentar ;-)
Wir legen anschliessend die Strecke bis zum „pièce de résistance“ zügig zurück; und fragen uns beim Näherkommen, wo denn wohl in der Senkrechten (und dem Überhang) ein Durchstieg möglich sei. Nun, vor der immens wirkenden Felswand angekommen, scheinen die ersten paar Meter mit Metallsprossen doch einigermassen passabel zu bewältigen sein - die mit Fortdauer zunehmende Luft unter den Füssen beschäftigt mich hier auf jeden Fall noch nicht gross …
Sehr gut eingerichtet erscheint der KS bis hierhin; mit dem recht flotten Hochsteigen hat es jedoch bald ein Ende, wie ich mich der (aufgrund von einigen Berichten „bekannten“) Schlüsselstelle nähere: erst gilt es einen leichten Überhang zu meistern, danach eine luftige Querung hinter mich zu bringen (dinu111 hat hier eine gute Bilddokumentation geliefert), und schliesslich, am hier überaus locker (eben nicht) gespannten Seil, kleine Tritte und „mutze“ Griffe zu finden, um ohne Sprossenunterstützung den finalen Aufschwung zur Ausstiegsplatte (diese wieder mit Klammern bestens eingerichtet) zu überwinden - da habe ich doch einige Mühe gehabt …
Mit einem gewissen Stolz stehe ich wenig später auf der nächsten Flachpassage; der Gipfel selbst scheint zwar noch weit weg - die gröbsten Anstrengungen liegen jedoch hinter uns. Immerhin erwartet uns, nach einer längeren Passage im leicht begehbaren Geröll und Fels, eine doch wieder anspruchsvollere Erklimmung des Gipfelaufbaues: einmal ist ein grösserer Block etwas hochtrittig und abdrängend zu meistern, und schliesslich ist eine doch etwas ausgesetzte Gratpassage (zwar alle beide seilgesichert) zu überschreiten (bei der Rückkehr werden wir sie auf einem schmalen Band unterhalb begehen) - doch: wir stehen oben, auf dem Graustock, und wenige Momente später beim vorgelagerten kleinen Gipfelkreuz!
Nach langer Pause, Imbiss und Rundsicht, machen wir uns auf den Abstieg - dabei machen wir zwei Frauen, welche erst spät auf den Gipfel gelangen (und bald wieder den Rückweg antreten, weil sie doch auch die letzte Bahn erreichen wollen), den „Weg“ frei.
Nach dieser letzten Kraxelpassage wandern wir im felsigen Bereich zurück zur bereits im Aufstieg beobachteten Abzweigung; diese leitet erst unschwierig in südwestlicher Richtung hinunter zum Schaftalband, welches T4-|I-Gelände bietet, und dann im zunehmend grasigeren Gelände weiter zu P. 2323. Nun wird der Schlussabstieg sehr gemütlich; über Alpweiden auf Gumm wandern wir zielstrebig dem Berghaus am Jochsee, am Jochpass gelegen, entgegen - hier gönnen wir uns die üblichen Getränke zum Abschluss einer teils fordernden, doch wunderschönen, Bergtour.
ñ > 1 h bis Schafberg
ñ 1 ¼ h min bis Graustock
ò 1 h 20 min bis Jochpass
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