Graustock (2662 m)


Publiziert von beppu , 30. Juli 2016 um 14:06.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:29 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K3 (ZS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Östliche Melchtaler Alpen   CH-BE   CH-NW   CH-OW   Westliche Melchtaler Alpen 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 543 m
Abstieg: 1704 m
Strecke:Jochpass, Graustock, Fikenloch, Tannalp, Melchseefrutt, Stöckalp,(18km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahn, Luftseilbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bahn, Bus
Kartennummer:Schweiz Mobil

Kürzlich bei einer Wanderung hat mich der Graustock so schön angelacht.
Heute will ich ihm auf den Pelz rücken.
Zeitig am Morgen fahre ich mit Roller, Bahn und Gondel bis Trübsee, danach zu Fuss rüber zur Jochpassbahn. Mit dem ersten Sessel lasse ich mich auf den Jochpass liften. 
Ein bisschen frisch, zügig und Neblig ist es, das Wetter entspricht nicht den Voraussagen. Sogleich laufe ich Richtung Klettersteig los, der Nebel ist wechselhaft, es besteht Hoffnung auf Besserung.

Beim Steig montiere ich meine Ausrüstung und los geht es. Der erste Aufstieg zum Rot Nollen  ist problemlos, danach weiter über Oberi Gumm zum nächsten Steig. Hier ist es schon ein bisschen anspruchsvoller aber nach einigen Startschwierikeiten, wegen nassen, dreckigen Schuhsohlen auf feuchtem Fels, geht’s einigermassen flott aufwärts. Auf blau-weiss markiertem Pfad weiter via Schafberg zum heutigen Finale dem Pfeiler, dieser Aufstieg sieht schon sehr Eindrücklich aus.  

Jetzt lasse ich meinem Verfolger den Vortritt und folge in gebührendem Abstand, so kann ich mein Tempo ungestört anpassen. Vorerst reichlich mit Bügel und Stiften ausgestattet geht es zügig aufwärts, mein Vorsteiger verschwindet weiter oben aus meinem Blickfeld. Irgendwann höre ich oben jemand schimpfen, dort hole ich  meinen Vorsteiger wieder ein. Er kämpft noch mit der Schlüsselstelle. Schliesslich gelingt der Durchbruch und jetzt bin ich an der Reihe.

Ein lockeres Seil, dafür fast keine Eisenstifte, Tritte und Griffe mehr, oder mit sehr grossem Abstand, unerreichbar für so kleine Männchen wie ich.  Ein Blick abwärts mahnt zu äusserster Vorsicht, nach kurzer Verzögerung schaffe auch ich die Stelle und zügig geht’s weiter bis oben.

Nach einer Verschnaufpause folgen wir der blau-weissen Markierung weiter bis zum Graustock. Dieser Aufstieg ist durchgehend mit Seil gesichert und kann mit oder ohne Sicherung gemacht werden (T4). Zufrieden treffe auch ich auf dem Gipfel ein. Hier entledige ich meinen Klettergurt und mache eine ausgiebige Pause mit passablen Ausblicken auf die Umgebung.  Trüebseeseitig herrscht meistens Nebel, während vom Engstlensee bis Melchsee immer gute Sicht mit viel Sonne herrscht. Nur die Weitsicht lässt zu wünschen übrig.

Mein Rückweg führt zuerst ein Stück auf gleichem Weg retour, nach der T4 Strecke rechts weglos durch das Tal runter. Auf ca 2400m um den Graustock herum zur Abbruchkante gegen Nordosten. Dieser Kante folge ich bis zum Fikenloch. Von hier gehe ich mehr oder weniger direkt Richtung Tannalp. Weglos über karstige Fels und Blocklandschaft, weiter unten über Alpweiden. Im Talgrund treffe ich wieder auf den Wanderweg.

Jetzt folgt eine längere Strecke auf Wanderwegen bis Melchsee Frutt. Hier werfe ich einen Blick auf Wegweiser und Uhr. Ich stelle fest bis zur Stöckalp würde es noch gut aufs letzte Poschi reichen. Zuerst auf Asphaltstrasse, an den Parkplätzen vorbei etwas eintönig über abgefressene Weiden auf den alten Fruttweg. Wenigstens blüht es links und rechts der Strasse wunderschön. Bald verschwinden meine Zweifel ob es klug gewesen sei den Abstieg zu Fuss zu wählen.

Nach den Alpweiden führt der Weg, ein richtiger Bergweg, durch wunderschöne, überwachsene und reichhaltig blühende Landschaft runter zur Stöckalp.  Von weitem sehe ich ein Poschi stehen, das zweitletzte ist noch da. Beim Näherkommen stelle ich fest, vollbeladen aber die Türen noch offen. Im Gegensatz zu meinen bisherigen Erfahrungen fährt es nicht gleich los wenn ich in die Nähe komme.

Sofort einsteigen, ein Billett bis Langnau lösen und, obschon einige Leute stehen, erhalte ich noch den einzigen leeren Platz zum Sitzen. Eine Erkenntnis dass man älter wird, die jungen Leute ließen den Platz extra für alte, (ältere) Leute frei. Jetzt geht’s gleich los bis Sarnen. Der freundliche Chauffeur informiert unterwegs über Zugsanschlüsse, Abfahrtzeiten, auf welchem Perron etc. So geht’s flugs wieder nach Hause wo ich mit entsprechendem Hunger das Nachtessen verputze.
 

Tourengänger: beppu


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