Vom Prinz-Luitpold-Haus auf mehrere Gipfel und dann zu einem Biwakplatz hinter dem Wildenfeldhüttle


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 31. August 2015 um 09:48.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:28 August 2015
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Unterkunftmöglichkeiten:Zelt

Am 28.08.15 baute ich frühmorgens nahe des Prinz-Ludwig-Hauses mein Zelt ab. In der Hütte trank ich einen Kaffee, wobei ich mich wunderte, dass ich nur 1,50 Euro zahlen musste.

Ich brach ohne Gepäck zum Kreuzkopf auf (als Skitour wäre seine Besteigung sicherlich schöner!). Ich nahm den Steig Richtung Kreuzspitze, den ich in etwa 2000m Höhe nach rechts verließ. Ich steuerte eine grasige Geländerippe an, über die ich weiter anstieg. Darüber kam ich in wenig steiles, grobes Geröll, über das ich den einfach zu begehenden, grasigen Ostgrat erreichte. Ich gelangte über ihn auf den Gipfel.

Beim Abstieg nahm ich unter dem oberen Geröllhang einen von oben gesehen weiter rechts gelegenen, mittelsteilen, geröllbeckten Hang zurück zum Wanderweg.

An der Hütte angekommen, nahm ich meinen Rucksack u. wanderte weiter Richtung Kemptner Hütte, zu der man laut Wegweiser 9h brauchen soll. An der Wegabzweigung zum Wiedemer Kopf ließ ich meinen Rucksack stehen u. stieg auf dem markierten Steig seine Steilflanke hinauf. An einigen felsigen Stellen ist er mit Drahtseilen gesichert. An einer solchen Stelle traf ich einen Vater mit kleiner Tochter u. etwas älterem Sohn bei ihrem sehr langsamen Abstieg! Bald erreichte ich das Kreuz, das auf einem Gratvorsprung steht. Der Wiedemer Kopf ist also kein Gipfel!

Nach dem Abstieg wanderte ich weiter Richtung Himmelecksattel. Unterwegs machte ich einen sehr kurzen Abstecher zur Schönberghütte, wo mir ein Bub einen Becher Milch brachte. Am Himmelecksattel machte ich eine ausgedehnte Rast. Ich packte den Rucksack aus u. das Nötigste wieder ein. Mit ihm brach ich auf einem nahe des Wanderwegs beginnenden Pfad zum Nordgrat des Großen Wilden auf. Ich fand rote Markierungen vor. Der Steig umgeht einen Felsturm am sonst grasbedeckten Kamm u. führt dahinter sehr steil (absturzgefährlich!) über Stufen den Hang wieder zum Grat hinauf. Etwas ausgesetzt erreicht man über ihn den felsigen Nordgrat. Die Markierungen führen schließlich in die bestimmt 60° steile Ostwand. Bei dieser starken Ausgesetztheit hatte ich schon etwas Angst! Sehr vorsichtig ging ich einige Meter weit, bis die Markierungen wieder auf den Grat hinaufführen. Über einige Grasstufen erreichte ich ihn etwas erleichtert!

Über diesen hatte ich noch einige Kletterpassagen u. -stellen (I-II) zum Kreuz des Nordgipfels zu überwinden, die mir keine Probleme bereiteten. Ich trug mich ins Gipfelbuch ein u. stieg über einige Kletterstellen bis II in die Scharte unter dem Hauptgipfel. Von da hatte ich bis zu diesem nur noch Gehgelände vor mir.

Nach der Gipfelrast stieg ich über Wegspuren in die nicht sehr hohe Flanke ein, die zur Gamswanne abfällt. Über Geröll u. wenig steile, plattige Felsen erreichte ich diese. Weiter unten fand ich eine Möglichkeit, den wenig steilen Geröllhang zu einem Grashang zu queren, den ich 30-40 hm hinaufstieg. So erreichte ich wieder den grasbedeckten Kamm, den ich beim Aufsteig begangen hatte. Nach der Beschreibung des AV-Führers hätte ich weit rechts zum unteren Ende der Gamswanne gehen müssen, um einen steilen, grasbedeckten Hang zum Wanderweg abzusteigen. Mit meiner Route hatte ich stark abgekürzt u. so Kraft u. Zeit gespart!

Am Himmelecksattel angekommen, war ich einigermaßen geschafft. Nach einer langen Pause begann ich den Abstieg zum Wildenfelhüttle. Ihre Fenster waren gekippt, Wäsche war aufgehängt. aber keiner war da! So konnte ich keine Milch, die auf einem Schild angeboten wurde, trinken. Am Brunnen füllte ich meine Wasserflasche auf. Auf Wasser hatte ich eigentlich keine Lust, aber etwas trinken muss man ja!

Nach einigem Warten brach ich wieder auf. Auf dem Weg Richtung Kemptner Hütte fand ich kurz vor der Abzweigung zum Hornbachjoch eine flache Stelle, auf der ich mein Zelt aufschlug. Keine ideale Stelle, aber der abendliche Aufstieg zum Joch war mir nach der anstrengenden Tour zu viel!

Ich lag schon im Zelt, als noch ein Wanderer vorbeikam, der zum Hornbachjoch hinaufsteigen wollte.
Mitten in der Nacht bei hellem Mondschein kam ein weiterer Wanderer mit Stirnlampe vorbei!



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