Mont Emilius 3559 m - Steckengeblieben im Schnee
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Wenn man es gewohnt ist, Wanderungen im Bereich T3-4, manchmal darüber hinaus, durchzuführen, dann stellt sich ja selten die Frage, ob man den Gipfel überhaupt schafft. Die Berichte über den Mont Emilius legen nahe, dass dieser Berg keine Schwierigkeiten aufweist und daher stellt sich die Frage nicht. Man bewegt sich aber auf bis über 3500 m und damit im hochalpinen Bereich, so dass der Gipfel eben keine Selbstverständlichkeit ist.
Man muss zugeben, dass wir das Risiko mit offenen Augen eingingen, dass es schief gehen könnte, da es am Vortag Neuschnee gegeben hatte. Da es aber Berichte gibt, die von quasi einem Weg bis zum Gipfel von Süden her schreiben, würde es schon gehen. Der Weg von der Hütte in das Tal hinein, der dem Bach folgt, dann links allmählich etwas ansteigt, nach rechts auf einen Rücken zieht und diesem entlang bis zu einer kleinen Welle, die man ersteigt, so dass man am Lago Gelato (2957 m) landet, war alles andere als ein Problem, zu dem noch weitgehend schneefrei und höchstens T2. Dann begann es doch erheblich weißer zu werden. Ca. 60 m höher teilt sich der Weg und man biegt nach links ab. Der klar markierte Weg geht durch eine Menge Geröll auf eine schwache Kuppe zu, traversiert diese rechts und führt wenige Meter in einen Sattel hinein. Danach geht es gegenüber wieder hinauf und man erreicht ein großes Blockfeld. Wir konnten die Spur bis ca. 3180 m leicht weiterverfolgen, da bereits am Vortag mindestens 2 Personen und ein Hund hier aufgestiegen waren. Dann geht die Route in eine Querung über und es war aus mit den Spuren. Die gelben Markierungen führten uns aber noch bis in den Col des Trois Capucins und das auch noch gangbar, da der Schnee hier im Schatten hart und fest war. Trotzdem würde ich hier mit Schnee schon zu einer T4-Bewertung greifen.
Die Bedingungen änderten sich am Pass, als wir auf die andere Seite des Grates kamen, insbesondere dadurch, dass der Schnee jetzt weich und nass in der Morgensonne war. Zunächst übersteigt man wenige Felsen, dann findet sich rechts des Grates Gelände, welches unter dem Schnee eine Spur vermuten lässt. Dieser folgten wir so gut es ging aufwärts, von ermutigenden Steinmännern begleitet. Die gelben Zeichen verschwanden, nur Steinmänner blieben und es wurde allmählich steiler. Knapp rechts des Grates wechselten sich guter Untergrund mit schlechtem Untergrund ab. Als schlechten Untergrund bezeichne ich die Passagen, in denen man nicht nur im weichen, nassen Schnee 20-40 cm einsank, sondern auch noch in Löcher darunter stieß. Wir versuchten immer wieder Felsen auszunutzen, kamen aber nur noch langsam voran. Auf ca. 3360 m, 3 weitere Steinmänner vor uns im Fokus, den Gipfel aber aus den Augen verlierend, da Wolken aufzogen und uns bald einnebelten, entschlossen wir uns zur Aufgabe. Die letzten 200 Höhenmeter hätten mindestens noch 1 Stunde gebraucht und wir waren schon nahe der Umkehrzeit, wollten wir doch den letzten Lift hinab noch schaffen. Insgesamt brauchten wir etwas über 4 Stunden bis auf 3360 m, bei normalen Verhältnissen wären wir sicherlich schon auf dem Gipfel gestanden. Nur waren die Verhältnisse nicht normal und dann ist auch ein noch so leichter Gipfel eben mal nicht drin.
Anfügen muss ich aber, dass es eigentlich die bisher schönste Tour des Urlaubs war. Die Morgenstimmung, der Blick zum Mont Blanc und zum Gran Paradiso, die gefrorenen Seen und die wild plätschernden Bäche, der Übergang in den Schnee, alles in fast perfekter Einsamkeit. Da muss es dann manchmal nicht der Gipfel gewesen sein.
Das Rifugio Arbolle gehört für mich zu den Vorzeigehütten im Aostatal. Sehr geräumig, sauber und freundlich geführt, der Anmutung nach auch nicht allzu alt, fühlten wir uns hier richtig wohl. Außerdem liegt man durch den Colle Chamole entfernt genug von den Liften des Skigebietes in einer schönen Hochgebirgsnische mit schönem Ausblick vor allem gegen den Grand Combin. Allein deshalb lohnt es sich hier mal einzukehren.
In den Beschreibungskopf sind alle tatsächlich gelaufenen Höhenmeter bzw. Zeiten eingeflossen. Zum Gipfel rechne man mit 200 Hm zusätzlich, mehr Zeit sollte man bei guten Bedingungen aber nicht brauchen. Wir haben die 9 Stunden natürlich an 2 Tagen gemacht, da wir nach dem Zustieg zur Hütte (1 h 15 min, T2) dort eine Nacht blieben. Die gesamte Tour ohne Übernachtung innerhalb der Liftzeiten zu schaffen, dürfte nur etwas für sehr sportliche Menschen sein, die keine ausgiebigen Pausen lieben.
Man muss zugeben, dass wir das Risiko mit offenen Augen eingingen, dass es schief gehen könnte, da es am Vortag Neuschnee gegeben hatte. Da es aber Berichte gibt, die von quasi einem Weg bis zum Gipfel von Süden her schreiben, würde es schon gehen. Der Weg von der Hütte in das Tal hinein, der dem Bach folgt, dann links allmählich etwas ansteigt, nach rechts auf einen Rücken zieht und diesem entlang bis zu einer kleinen Welle, die man ersteigt, so dass man am Lago Gelato (2957 m) landet, war alles andere als ein Problem, zu dem noch weitgehend schneefrei und höchstens T2. Dann begann es doch erheblich weißer zu werden. Ca. 60 m höher teilt sich der Weg und man biegt nach links ab. Der klar markierte Weg geht durch eine Menge Geröll auf eine schwache Kuppe zu, traversiert diese rechts und führt wenige Meter in einen Sattel hinein. Danach geht es gegenüber wieder hinauf und man erreicht ein großes Blockfeld. Wir konnten die Spur bis ca. 3180 m leicht weiterverfolgen, da bereits am Vortag mindestens 2 Personen und ein Hund hier aufgestiegen waren. Dann geht die Route in eine Querung über und es war aus mit den Spuren. Die gelben Markierungen führten uns aber noch bis in den Col des Trois Capucins und das auch noch gangbar, da der Schnee hier im Schatten hart und fest war. Trotzdem würde ich hier mit Schnee schon zu einer T4-Bewertung greifen.
Die Bedingungen änderten sich am Pass, als wir auf die andere Seite des Grates kamen, insbesondere dadurch, dass der Schnee jetzt weich und nass in der Morgensonne war. Zunächst übersteigt man wenige Felsen, dann findet sich rechts des Grates Gelände, welches unter dem Schnee eine Spur vermuten lässt. Dieser folgten wir so gut es ging aufwärts, von ermutigenden Steinmännern begleitet. Die gelben Zeichen verschwanden, nur Steinmänner blieben und es wurde allmählich steiler. Knapp rechts des Grates wechselten sich guter Untergrund mit schlechtem Untergrund ab. Als schlechten Untergrund bezeichne ich die Passagen, in denen man nicht nur im weichen, nassen Schnee 20-40 cm einsank, sondern auch noch in Löcher darunter stieß. Wir versuchten immer wieder Felsen auszunutzen, kamen aber nur noch langsam voran. Auf ca. 3360 m, 3 weitere Steinmänner vor uns im Fokus, den Gipfel aber aus den Augen verlierend, da Wolken aufzogen und uns bald einnebelten, entschlossen wir uns zur Aufgabe. Die letzten 200 Höhenmeter hätten mindestens noch 1 Stunde gebraucht und wir waren schon nahe der Umkehrzeit, wollten wir doch den letzten Lift hinab noch schaffen. Insgesamt brauchten wir etwas über 4 Stunden bis auf 3360 m, bei normalen Verhältnissen wären wir sicherlich schon auf dem Gipfel gestanden. Nur waren die Verhältnisse nicht normal und dann ist auch ein noch so leichter Gipfel eben mal nicht drin.
Anfügen muss ich aber, dass es eigentlich die bisher schönste Tour des Urlaubs war. Die Morgenstimmung, der Blick zum Mont Blanc und zum Gran Paradiso, die gefrorenen Seen und die wild plätschernden Bäche, der Übergang in den Schnee, alles in fast perfekter Einsamkeit. Da muss es dann manchmal nicht der Gipfel gewesen sein.
Das Rifugio Arbolle gehört für mich zu den Vorzeigehütten im Aostatal. Sehr geräumig, sauber und freundlich geführt, der Anmutung nach auch nicht allzu alt, fühlten wir uns hier richtig wohl. Außerdem liegt man durch den Colle Chamole entfernt genug von den Liften des Skigebietes in einer schönen Hochgebirgsnische mit schönem Ausblick vor allem gegen den Grand Combin. Allein deshalb lohnt es sich hier mal einzukehren.
In den Beschreibungskopf sind alle tatsächlich gelaufenen Höhenmeter bzw. Zeiten eingeflossen. Zum Gipfel rechne man mit 200 Hm zusätzlich, mehr Zeit sollte man bei guten Bedingungen aber nicht brauchen. Wir haben die 9 Stunden natürlich an 2 Tagen gemacht, da wir nach dem Zustieg zur Hütte (1 h 15 min, T2) dort eine Nacht blieben. Die gesamte Tour ohne Übernachtung innerhalb der Liftzeiten zu schaffen, dürfte nur etwas für sehr sportliche Menschen sein, die keine ausgiebigen Pausen lieben.
Tourengänger:
basodino,
tourinette


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