Guggenberg 2441m - Die Fahne weht

"Wechselhaftes Bergwetter mit nachmittäglichen Gewitterschauern." Es bietet sich ein kurzer Erkundungstrip zum Guggenberg an. Mit einer Fahne als provisorisches Gipfelzeichen auf den Rucksack geschnallt suche ich eine mögliche Zustiegsvariante von der Winterstaller Alm aus. Ein alter Steig soll dort hinaufführen.
Tatsächlich finde ich eine schwache Wegspur, die im Zickzack auf den Rücken zur Egelsbacher Scharte zieht. Gelegentlich verliert sie sich allerdings und immer wieder muss ich improvisieren durch steile Grashänge und Alpenrosengestrüpp. Trotzdem lässt sich das Gelände gut begehen, ernsthafte Absturzgefahr besteht nicht. Vom Rücken sind es noch ein paar Schritte zurück zum schon deutlich sichtbaren Guggenberg mit seiner Felsspitze. Dort angekommen bastel ich meine Fahne in den Steinmann, ein Gipfelkreuz soll irgendwann folgen!?
Noch nicht ganz zufrieden mit meiner Variante, suche ich beim Abstieg weiter nach dem bequemsten Weg zum Guggenberg. Auch am Südhang gibt es einen verfallenen Jägersteig durch altes Waldbrandgelände. Zunächst gelingt die Querung sehr gut, aber beim Abstieg stellt sich frischgewachsener Jungwald in den Weg und ungemütlich kämpfe ich mich durchs Unterholz.
Irgendwie stehe ich plötzlich an der Forststraße, auch diese Variante scheidet als Normalweg aus. Gemütlich schlender ich zurück zum Badl und lasse mich auf der Sonnenterrasse nieder, noch ist kein Regen in Sicht. Dafür bekomme ich Gesellschaft von Südtirols bestem Skifahrer Christof Innerhofer. Die meisten der italienische Touristen erkennen ihn nicht einmal, sie schwärmen wahrscheinlich immer noch von Alberto Tomba ;-)
Gerade noch vor den ersten Schauern reiße ich mich los mit einem letzten Blick zum Guggenberg und seiner einsamen Fahne.