Pass dil Segnas (2627m)

Es gab einmal eine Zeit, da wollte ich unbedingt mal auf den Piz Segnas und den Piz Sardona. Dies vor allem, weil ich die aus der Ferne oft sehe und sie mit einer Gipfelhöhe von über 3000 Metern ja auch eine gewisse Aussicht versprechen. Nun bot sich anlässlich eines Besuchs aus dem grossen Kanton zumindest eine Möglichkeit, einen Schritt in diese Richtung zu unternehmen. Aufgrund der zwei Kinder, die mit dabei waren, sollte es eine nicht allzu lange Wanderung werden. Als der Entscheid auf den Pass dil Segnas fiel, zweifelten wir noch, ob der 5-jährige Knirps aus dem Flachland der Sache gewachsen sein würde. Er war es, wie sich heraus stellte.

Um ca. 10.45 Uhr starteten wir in Nideren. Dreieinhalb Stunden veranschlagt dort der Wegweiser bis zum Pass dil Segnas. Zunächst geht es eher gemütlich zu P. 1705 hoch. Für Leute, die es nicht gerne abschüssig haben, ist die folgende, lange Traverse durch Biflen wohl bereits die Schlüsselpassage der Wanderung. Drei, vier Mal werden hier Bäche bzw. Bachrunsen überschritten, wobei man zumindest einmal auch kurz die Hände benützen darf.

Nach P. 1950 wird das Gelände wieder einfacher. Über unzählige Kurven geht es die Brüschegg hoch, bevor man bei P. 2239 den Bach quert. Hier bot sich den Kindern im Abstieg auch eine Badegelegenheit, derweil das Becken für uns Erwachsene etwas zu klein geraten war. Ab P. 2399 wird das Gelände zusehends schuttig, der Wanderweg erwies sich allerdings als weit weniger rutschig als angenommen. Mit meinen Trailrunners hatte ich das richtige Schuhwerk gewählt. Bei trockenen Verhältnissen und der nötigen Trittsicherheit braucht es hierzu keine Bergschuhe.

Nach gut drei Stunden erreichten wir mitsamt den stolzen Kindern den Pass dil Segnas. Motivationsarbeit hatte es nur hie und da benötigt. Die Aussicht gen Osten – naja – hielt sich in Grenzen. Piz Segnas und Atlas scheinen zwei gehörige Schutthaufen zu sein. Meine Motivation, die mal zu besteigen, hält sich in Grenzen. Was mich da schon eher reizen würde, wäre das Gross Tschingelhorn...

Nach den Sandwiches kriegten die Kinder in der Mountain Lodge eine erste Belohnung. Für den Abstieg benötigten wir gerade so lange wie für den Aufstieg, dies weil wir unterwegs jede Gelegenheit nutzten, um uns etwas abzukühlen.