Auf die harte Tour: Atlas (2927 m) und Piz Segnas (3098.6 m)


Publiziert von PStraub , 6. September 2013 um 17:37.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 6 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Segnas-Vorabgruppe   CH-GL 
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m

An sich drängt sich diese Variante geradezu auf, aber bisher hats auf HIKR niemand probiert: Den Piz Segnas konsequent über den Südgrat zu besteigen. Das habe ich heute von Nideren (Elm) aus gemacht.
 
Mit dem 08:20-Bähnli nach Nideren und dann via Segnas-Passhöhe und quer durch Las Palas zum P. 2459 am Südende des Atlas-Grates. Zuerst gings die Grashalde hinauf bis an die Stelle, wo zwischen einem vorgeschobenen Gratkopf und dem Sockel des Berges zwei auffällige vertikale Risse nebeneinander zu sehen sind. An sich wäre der Grat bis zu dieser Stelle begehbar, aber dieser Aufschwung ist nur in den Rissen relativ einfach zu bewältigen.
 
In einem der Risse hoch (ich habe den linken genommen). Technisch schwierig ist das nicht, ein gutes WS. Die Hauptschwierigkeit bei einer ersten Begehung ist ja sowieso die Ungewissheit, ob überhaupt, und, falls ja, wie es nach dem nächsten Klimmzug weitergeht. 
Man bewegt sich an einer Gesteinsgrenze, der Fels links ist braun, der rechts grau, beides sind Kalke. Das ist hier eher die Ausnahme, der ganze Sockel des Atlas ist Flysch, die Gipfelregion total verschieferter Verrucano.
 
Sobald die erste Steilstufe bewältigt ist, gehts wie auf einer Treppe über optimal gestuften Verrucano zur - riesigen - Gipfel-Schutthalde.
 
Der Abstieg zur Fuorcla dil Segnas Sura und der Wiederaufstieg zum Vorgipfel P. 3012 ist einfach und wurde hier schon diverse Mal beschrieben.
Der Abstieg hinter dem P. 3012 hingegen ist alles andere als trivial, für Alleingänger ein knappes T6, für Angeseilte mindestens ein WS.
 
Doch bald erreicht man hier die Wegspur zum Gipfel. Die ist derzeit so gut, dass der Piz Segnas ab dem Pass allenfalls ein T4 ist.
 
Anschliessend auf dieser Spur hinunter und auf der prächtigen neuen Treppe zurück zur Mountain Lodge. Wo zufällig noch ein Bügel-Spez vorrätig war.
 
Für Segnas-Besteiger ab dem Pass ist das nicht gerade eine naheliegende Variante. Aber für die, welche von Laax oder vom Cassonsgrat her kommen, ist die Atlas-Überschreitung eine bestechend logische Linie.

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (5)


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Mueri hat gesagt: Zuvorgekommen!
Gesendet am 6. September 2013 um 19:25
Nun bist du Justus und mir mit der Veröffentlichung deines Berichtes zuvorgekommen...

Am vergangenen Montag haben wir beide die Überschreitung der damals noch mit einer feinen Schneeschicht überzogenen Gipfel Atlas, Piz Segnes und Piz Sardona in Angriff genommen, mitunter eben auch aus der Überlegung heraus, den bisher auf Hikr nicht beschriebenen Südaufstieg auf den Atlas auszuprobieren. Ein Bericht wird hoffentlich nächste Woche noch folgen.

Gruess

Mueri

justus hat gesagt: RE:Zuvorgekommen!
Gesendet am 8. September 2013 um 07:33
Sorry, habe die Photos noch nichteinmal heruntergeladen. Aber bei dem Wetter heute, komme ich sicher dazu :/

Den Abstieg von P. 3012 habe ich auch als heikelsten Punkt der Route empfunden, doch hätte ich gehofft, das man bei trockenen Verhältnissen dort im T5 Bereich hinunterkommt. Nach dem Beschrieb im Führer könnte man ja den schiefrigen Grat auch westlich umgehen.

ciao
/justus

PStraub hat gesagt: P. 3012
Gesendet am 8. September 2013 um 11:30
Nach dem Beschrieb im Führer könnte man ja den schiefrigen Grat auch westlich umgehen
Das habe ich dann auch gemacht. Dabei darf man nicht oben am Grat einsteigen, das ist schlecht geschichteter Verrucano, ein knappes T6. Weiter vorn/unten ist es gutgängiger Flysch, ein knappes T5; siehe letztes Bild oben.

Schlomsch hat gesagt: Auf die harte Tour?!
Gesendet am 6. September 2013 um 21:42
Man kann die Tour auch noch härter fortsetzen: Einfach direkt vom Piz Segnas über den *Westgrat zum Segnespass - Umgehungen via Nordwand sind erlaubt ;)

(Für nicht Eingeweihte: Dies ist ein Scherz - der Westgrat ist äusserst brüchig und keineswegs zu empfehlen.)

Gruss Schlomsch

PStraub hat gesagt: Es geht noch krasser
Gesendet am 7. September 2013 um 14:18
Wers wirklich wissen will, setzt die Route vom Piz Sardona in nördlicher Richtung fort.
Ich versuchte einmal, vom Joch südlich der Hinteren Schibe aufzusteigen.
Das wäre nicht einmal unglaublich schwierig.
Aber ständig machts ringsherum "frrr", und die Steine, die da kommen, sind teilweise weit ausserhalb des 'Komfort-Bereiches'.


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