Berge und Meer in Bergen und anderswo - UNESCO-Welterbe inklusive
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Im Rahmen von Irènes Yoga-Projekt waren wir ein Paar Tage in Norwegen unterwegs. Der Höhepunkt - in Metern über Meer - war die Besteigung des Hausberges von Bergen, dem Floyen.
Oslo
Oslo ist eine Stadt, die ihren Bewohnern eine hohe Lebensqualität und den Besuchern einiges an Sehenswürdigkeiten bietet. Zurzeit wird überall gebaut, um ehedem eher vernachlässigte Gebiete der Stadt zu fördern. Das macht das Stadtwandern in gewissen Regionen etwas mühsam. Trotzdem ist Oslo eine fussgänger-freundliche Stadt, da die meisten Sehenswürdigkeiten in Gehdistanz vom Zentrum liegen oder per Tram leicht erreichbar sind. Fussgänger-freundlich sind vor allem die Verkehrsregeln: Kein Mensch wartet bei roten Ampeln.
Obwohl die Stadt rund 120 km im Landesinneren liegt, ist dank dem Oslofjord das Meer nie weit weg und überall hat es grosse und kleine Schiffe.
Sehenswert sind die "begehbare" Oper aus weissem Marmor und einige der staatlichen Gebäude an der Prachtsavenue Karl-Johan-Gate, die das Stadtzentrum bildet. Von der Festung Akershus sieht man nicht nur weite Teile der Stadt, sondern auch die Schanzenanlagen von Holmenkollen.
Ein Stück weit östlich der Oper liegt der Minneparken, wo die Überreste des mittelalterlichen Stadtzentrums mit Königsburg, Klöstern und Kirchen stellenweise freigelegt wurden. Auffällig ist die Lieblosigkeit, mit der die Ausgrabungsstätten präsentiert werden.
Der Sammlung des Historischen Museums täte eine Aufarbeitung zu einer zeitgemässen Ausstellungspräsentation gut. Sehenswert sind die beiden Säle, in denen Gegenstände, Modelle und Malereien aus Stabkirchen gezeigt werden.
Bergen
Der Anflug nach Bergen ist spektakulär. Noch Ende Juli sind die Berge und Seen weitgehend schneebedeckt und linkerhand ist der gewaltige Folgefonna-Gletscher zu sehen - mit dem höchsten Punkt auf rund 1600 m. Unmittelbar dahinter bricht die Landschaft in die Seitenarme des Hardangerfjords ab, in welchen man Lachsfarmen ausmachen kann.
Bergen selber ist touristisch voll erschlossen. Ständig legen Kreuzfahrtschiffe an und ergiessen ihre Passagiere über die - an sich äusserst gepflegte - Stadt. Vor allem Bryggen, das UNESCO-Weltkulturerbe, ist zumindest auf der Kaiseite völlig überlaufen. In Bryggen, bis nach dem Krieg Tyskebryggen (Deutscher Kai), waren die Kontore der Hanse-Kaufleute, die dort seit 1343 eine Niederlassung hatten. a1 hat hier ein paar schöne (und menschenleere) Fotos gepostet.
Interessanter erschien mir der Komplex Rosenkrantzturm/Håkonshalle. Die hochgotische Håkonshalle aus dem 13. Jhd. war eine Festhalle und eine der königlichen Residenzen. Die Gebäude wurden sorgfältig instand gestellt und sind öffentlich zugänglich.
Wenn wir schon bei derart perfektem Wetter hier sind, muss Bergens Hausberg, der Floyen, natürlich bestiegen werden (T1). Die Standseilbahn ist so gut gebucht, dass die Wanderung schneller geht.
Die Aussicht ist phantastisch, und noch phantastischer sind die Preise. Selbst die diesbezüglich wirklich nicht verwöhnten Norweger sollen hier beim Bezahlen bleich werden.
Göteborg/Gøteborg
Nach Göteborg fahren wir per Bahn. Anscheinend haben wir den gleichen Zugbegleiter wie Henrik hier erwischt, ein Wunder, dass er keinen im Zug verprügelt. Die Fahrt ist sehr geruhsam, so viele Halte macht nicht einmal der Railjet im Tirol. Und ich finde heraus, dass Norwegisch keine Satzzeichen kennt: Die Frau neben uns redet die ganzen vier Stunden lang ohne Punkt und Komma ..
Göteborg ist die zweitgrösste Stadt Schwedens und ein wichtiger Industriestandort. Schön an Göteborg ist einmal mehr seine Lage am Meer bezw. am Ästuar des Flusses Göta Älv. Im Hafen Lilla Bommen liegt der Viermaster Viking (Baujahr 1906) fest vertäut und dient als Hotel und Museumsschiff. Etwas weiter oben liegt die MS Gøteborg Astoria, ebenfalls ein Hotel.
Göteborg war eine wichtige Festung. Teile der Befestigungen sind erhalten geblieben, vom Skansen Kronan hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt. Und der ehemalige Wallgraben ist jetzt eine zentrumsnahe Grünanlage. Was wir gerne vergessen: Als er ausgehoben wurde, machte er die Stadt zu einer Insel, denn damals lag diese, wie ganz Skandinavien, deutlich tiefer als heute. Die Fischmarkthalle Feskekörka ("Fisch-Kirche") am Wallgraben wurde dem Stil einer gotischen Kirche nachempfunden.
Nach vier Tage Städtewandern war ich nicht unglücklich, hier wieder einmal richtigen Fels (bezw. Geröll) unter den Füssen zu haben.
Links zu Irènes Hotyoga-Blog: Oslo-Zentrum, Oslo-Sandefjord, Bergen, Göteborg
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Tourengänger:
PStraub
Communities: Citytrip, UNESCO-Welterbe
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