Haupt - Glogghüs Überschreitung


Publiziert von Delta Pro , 21. Juli 2015 um 21:43.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:21 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Westliche Melchtaler Alpen   CH-OW   CH-BE   Östliche Melchtaler Alpen 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1630 m

11-Gipfeltour über der Melchsee-Frutt: der komplette Kranz über dem Melchsee - eine sehr lohnende Alpinwanderung

Die Überschreitung von Glogghüs und Rothorn gehört zum Who's Who des Alpinwanderns in der Schweiz. Höchste Zeit also, die Tour auch einmal zu begehen. Die meisten Tourengänger auf Hikr haben auch den Hochstollen noch dazugehängt, der gesamte Kranz vom Haupt her wird allerdings nur relativ selten gemacht (z.B. hier), da dies die Runde doch ziemlich verlängert. Die ganze Tour folgt alpinen Wanderwegen. Sämtliche Schlüsselstellen sind mit Fixseilen entschärft. Die Schwierigkeiten liegen im klassischen T5-Bereich. Durch die klare Wegführung und die Absicherungen ist die Ernsthaftigkeit aber nicht mit anderen T5/T6 Routen vergleichbar. 
Nach vielen Monaten Pause habe ich mich jetzt endlich wieder in etwas exponierteres Gelände vorgewagt, und war mir unsicher was mich erwartet. Das hat zu meiner Freude ganz gut geklappt, trotz wackeligem und schmerzhaftem Fuss und schlechtem Gleichgewicht fühlte ich mich auf den Graten pudelwohl - einige Dinge bleiben wohl einfach.  

 
Haupt (T5, II)
Von Melchsee-Frutt so schnell wie möglich die anderen Bähnchen-Wanderer hinter mir lassend strebe ich an einem Sommermorgen wie aus dem Bilderbuch gegen das Haupt. Die Temperaturen treiben schon jetzt den Schweiss auf die Stirn und es ist absehbar, dass meine Wasserreserven nicht reichen werden. Auf dem schwach ausgeprägten Wanderweg zur Leiter und über den Grat knapp unter den Murmelchopf. Die Route aufs Haupt ist auf Hikr bestens dokumentiert (siehe z.B. hier) und benötigt keine weiteren Ausführungen. Durch die Rinne runter, die Platten queren und über zwei Felsstufen bis zum höchsten Punkt (T5, II). Fixseile sind überall vorhanden. Am meisten Überwindung braucht das kurze Grätchen vor der letzten Stufe, wo es ziemlich runtergeht. Auf dem Rückweg nehme ich noch den Murmelchopf mit, der durchaus auch ein eigenständiges Ziel darstellen kann. Der Weiterweg bis Abgschütz weist einiges Auf und Ab auf und zieht sich etwas in die Länge. Für den Abstecher zum Haupt vor der Hochstollen-Glogghüs Überschreitung sollte man etwa 2 Stunden zusätzlich berechnen.

Hochstollen - Fulenberg (T3)
Ein gut frequentierter Wanderweg führt über den Hochstollen. Ein nettes Upgrade ist möglich, wenn man ab Abgschütz direkt dem Grat folgt (alter Weg). Diese Route ist etwas kürzer und spannender (T4). Den Grasgrat des Fulenberg kann man rechts auf dem Wanderweg umgehen. Die Überschreitung ist aber lohnend und bietet eindrückliche Tiefblicke (T3).

Glogghüs - Rothorn (T5)
Der Aufstieg zum Glogghüs ist kurzweilig aber viel zu schnell vorbei. Die steileren Aufschwünge sind mit guten Stahlseilen versehen und stellenweise etwas exponiert. Ohne Seile müsste im 2. Grad geklettert werden. Der Abstieg vom Glogghüs hat mir ausgesprochen gut gefallen. Der Pfad folgt fast alles dem Grat und windet sich durch das eindrückliches Voralpengelände. Trittsicherheit ist nötig, da das Gelände durchwegs abschüssig ist (T5). Die Kraxelei in den Metzgerchälen ist schneller vorbei als sie begonnen hat. Die felsigen Aufschwünge sind vorbildlich abgesichert und Eisenbügel vereinfachen den Aufstieg zusätzlich. Anschliessend steil, aber einfach zum Gipfel des Rothorns. Gewisse Abschnitte der Glogghüs-Rothorn Traverse haben mich etwas an die Via Alta Verzasca  erinnert, sind m E. allerdings einfacher als diese.

Läuber, Melchseestock etc. (T3)
Und nun noch die Kür: Beim Rothorn ist die Überschreitung eigentlich zu Ende. Es liegen aber noch vier weitere Gipfel auf dem Präsentierteller. Die Läuber sind schnell mitgenommen. Anschliessend auf dem blau-weissen Wanderweg zum Talistock, den man in einem kurzen weglosen Aufstieg erreicht (T3). Einfach über das gut besuchte Balmeregghorn und über den grasigen Südgrat (T3+; die Bewertung von T5- dafür halte ich für zu hoch gegriffen) auf den selten besuchten, aber sehr aussichtsreichen Melchseestock. Auf den Wegen zurück nach Melchsee-Frutt, wo ich nach 6.5 Stunden (inkl. Pausen) die gesamte Runde abschliessen kann.


Durchgangszeiten:
Melchsee-Frutt: 8.35
Haupt: 9.55
Hochstollen: 11.15
Glogghüs: 12.15
Läuber: 13.15
Melchseestock: 14.15
Melchsee-Frutt: 15.10

Tourengänger: Delta


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Kommentare (1)


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roger_h hat gesagt:
Gesendet am 21. Juli 2015 um 21:52
Schöne Tour bei mir zuhause! :-)
Mir scheint, du hättest ein forsches Tempo hingelegt!
Gruss
Roger


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