Der "Stockzahn" von Gramais-Gr.Leiterspitze(2750m)


Publiziert von trainman , 19. Juli 2015 um 21:12.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:11 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1675 m
Abstieg: 1675 m
Strecke:Gramais-Sacktal-Leiterspitze-Gramais(16km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW nach Gramais
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthof in Gramais
Kartennummer:AV-Karte-Parseierspitze

Die Große Leiterspitze, von den Einheimischen auch "Stockzahn" genannt gehört zu den schönsten Gipfelgestalten der Lechtaler Alpen. Der oberste Bereich hat von Gramais aus gesehen tatsächlich die Form eines Zahns und scheint unendlich weit entfernt zu sein. Ganz so schlimm ist es  nicht, aber die Besteigung ist trotz Markierungen kein gemütlicher Spaziergang. Lange Schuttpassagen kosten Kraft und ganz oben ist es teilweise auch ordentlich ausgesetzt.
Start in Gramais zuerst hinter zum Branntweinboden, dann über den Bach und steil nach oben Richtung Sacktal. Anfangs durch dichte Vegetation mit wenig Sicht, später öffnet sich das Tal und bietet einen Aufstieg in freundlicher blumenübersäter Umgebung zum Alblitjöchl. Dort gibt es gewisse Orientierungsprobleme, weil keine Markierungen mehr sichtbar sind.
Vom Joch steigt man kurz auf Gras abwärts und nach links um eine felsige Ecke herum. Dann leiten wieder gut sichtbare rote Punkte hinauf in ein schuttiges Kar. Dieses wirkt optisch viel flacher als es ist, ab hier wird es mühsam. Steiler Schutt und schrofige Passagen mit Geröllauflage fordern Trittsicherheit und Gleichgewichtsgefühl. Man steuert die Scharte mit dem charakteristischen Türmchen an, die die beiden Leiterspitzen voneinander trennt. Bis zu dieser Scharte ist die Route noch nicht ausgesetzt.
Anschließend erfolgt der Schlußanstieg mit leichter Kletterei (I) zum Gipfel, Ausgesetztheit und sehr unangenehmes Gehgelände erreichen fast ein unteres T5, ich habe dennoch nur T4+ vergeben, weil der T5-Anstieg zur Parzinnspitze doch deutlich anspruchsvoller ist und ADI das Stück von der Scharte zum Gipfel als "leicht" bezeichnet hat.
Vom Gipfel, der seine Umgebung klar überragt hat man eine umfassende Aussicht über die Lechtaler Alpen und darüber hinaus.
Der Abstieg erfolgte auf demselben Weg. Direkt über ein sehr steiles Kar mit Schneefeld zum Mintschesee hinunter wäre landschaftlich wohl sehr reizvoll, das Gelände erschien mir aber zu gefährlich. Mein Begleiter mabon hätte damit keine Probleme gehabt...
Eine weitere Möglichkeit wäre noch der etwas längere Weg durch das Bitterich.
Fazit: Eine der klassischen Lechtaltouren, für erfahrene Geher unbedingt empfehlenswert.

Tourengänger: trainman, mabon


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Kommentare (3)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 19. Juli 2015 um 23:03
Schöne Tour die bei mir dieses Jahr auch noch ansteht. Interessant das du die Parzinnspitze erwähnst und mit T5 bewertest, bei deinem Bericht über diesen schönen Gipfel aber lediglich T4 gegeben hast. Für mich auch klar T5. Wie auch immer...

VG Nico

trainman hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Juli 2015 um 01:34
Hallo Nic. Diesen Fehler habe ich inzwischen korrigiert.
Grüsse trainman

Snowfinchen hat gesagt: Rote Punkte und Abstiegsvariante Bitterich
Gesendet am 27. August 2015 um 14:23
Wir haben uns gestern dieses lechtaler Schmankerl gegönnt! Aufstieg erfolgte wie durch trainman beschrieben. Beim Weiterweg vom Alblitjöchl ist es eventuell eine Hilfe, am Felsband linker Hand nach einer deutlich roten Markierung zu suchen. Diese liegt ca. 10 hm unterhalb des Jöchls.


Nach dem Genuss der Großen Leisterspitze haben wir uns vor Ort für einen Abstieg durch das Bitterich entschieden. Uns war der Abstieg in dem Gebrösel ab Leiterscharte in Richtung Alblitjöchl einfach unsympatischer.

Nach Abstieg ins Bitterich hat sich unsere Einschätzung auch bestätigt, dass diese Variante mit Sicherheit trotz Gebrössel und längerem Rückweg stressfreier war.

Ein kleiner Hinweis hierzu:
In der neuen AV-Karte 3/3 Lechtaler Alpen/Parseierspitze ist hierzu nichts mehr eingezeichnet. Dementgegen ist der Weg/Pfad durch neue Markierungen durchweg gekennzeichnet.


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