Große Leiterspitze der Hauptgipfel des Medriol


Publiziert von McGrozy , 14. November 2021 um 12:58.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 2 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:Gramais-Branntweinboden-Alblitjöchl - Gr. Leiterspitze - Bitterichsee - Gramais (17,5km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Reutte über die B179 nach Haselgehr. In Haselgehr nach Süden auf die kleine Passstraße hinauf nach Gramais.
Unterkunftmöglichkeiten:Keine Unterkunftsmöglichkeiten während der Tour nur am Start- und Endpunkt in Gramais.

Servus miteinander,

die Große Leiterspitze 2.750m ist der Hauptgipfel des Medriol-Gebiets in den Lechtaler Alpen. Der große Stockzahn, wie die gr. Leiterspitze auch genannt wird, ist eine wunderschöne leichtere Bergtour (für Lechtaler Verhältnisse) und eine sehr fordernde Skitour. Der Startpunkt für diese Unternehmung ist in den meisten Fällen Gramais. Die kleinste Gemeinde Tirols liegt malerisch auf über 1.300m südlich von der Gemeinde Haselgehr und ist nur von dieser über eine Passstraße erreichbar. Die Gemeinde liegt mit Ihren 16 Häusern und einer Kirche malerisch in dem Hochtal und ist Ausgangspunkt für die verschiedensten Touren. 


Es ist 8.20 Uhr als wir am Tagesparkplatz in Gramais (1.322m) starten. Der Weg führt zuerst über den Dorfbach und die kleine Brücke. Der Platzbach, welcher aus östlicher Richtung, in den Otterbach fließt hat seinen Ursprung hoch oberhalb von Gramais im schönen Kogelsee. Direkt nach der Brücke kommt das Gemeindezentrum mit einem "schwarzen Brett". Dort findet man alles was über Mann oder Frau die kleine Gemeinde wissen muss (zumindest was aktuell los ist) und auch eine Wanderkarte aus dem Jahr 1996 ist dort in diesem Kasten ausgehängt. Der Weg führt nun in südlicher Richtung an erst noch freien Wiesen entlang welche wohl im Winter als Skipiste dienen oder dienten - je nachdem ob der Skilift noch existiert. Am Waldrand wird aus der breiten Teerstraße ein breiter Forstweg, welcher sich in selber Richtung noch recht weit oberhalb vom Otterbach entlang nach Süden zieht. Der Forstweg führt uns ein paar Kilometer hinein in das Seitental und nach kurzer Zeit wird der Weg dann schließlich zu einem kleinen und gut gepflegten Wanderweg. Dieser führt uns an der Ostseite des Baches immer wieder direkt an den Bach und dann wieder etwas oberhalb von Ihm hinein in den Landschaftswald (1.416m). Am Namesschild des Waldes führt dann ein Weg hinauf zur "Landschaft" an der Kreuzung gehen wir allerdings vorbei und gelangen so fast an den Seitentalschluss den Branntweinboden (1.490m). Dort ist die Möglichkeit nun in Richtung Parzinngruppe nach Osten aufzusteigen oder wie wir es geplant haben nach West hinauf zur Leiterspitze ins Medriol. 

Wir gehen also nach Westen überqueren den Bach auf einer mobilen und im Winter abgebauten "Brücke". Nun steilt es deutlich auf und der Weg führt in Serpentinen im Wald- & Latschengürtel hinauf in das Hochtal. An der Grenze ins Sacktal bekommen wir zum ersten mal die Sonne so richtig zu spüren. Im Sacktal (2.100m) angekommen wird dann der Weg wieder deutlich flacher und so haben wir Zeit ein wenig Kraft zu tanken. Der nun recht flache und gute Wanderweg führt uns jetzt durch das schöne Hochtal zwischen Landschaftspitze im Norden und der Leiterspitzenausläufer im Süden zum Jöchl hin. Als wir am Alblitjöchl (2.283m) ankommen haben eröffnet sich ein atemberaubender Weitblick nach Westen von der Parseier bis zu den Allgäuer Hauptkamm. 

Vom Alblitjöchl geht es nun weg vom einfachen Wanderweg in südlicher Richtung. Erstmal führt der Weg uns über einen kleinen Abstieg hinüber auf die Nordseite der Leiterscharte. Dieser Hang wird noch recht weit unten fast komplett gequert bevor es nun hinauf geht. Der erste Abschnitt ist recht angenehm und daher geht dies auch recht schnell. Auf ca 2.500 Metern gelangt man nun an die etwa 40 grad steile und ziemlich enge Scharte. Wir entscheiden uns möglichst an der östlichen Felswand aufzusteigen um möglichen Felsstürzen "auszuweichen".  Nach etwa 70 Höhenmeter Aufstieg in der Scharte kam dann tatsächlich ein kleiner Steinschlag von der Großen Leiterspitze Nordostseite. Nachdem wir allerdings auf der anderen Seite der Rinne waren hat uns kein Stein erreicht. Auch falls ein Stein von der kleinen Leiterspitze abgebrochen wäre hätten wir kein großes Problem gehabt da Sie in dem Fall über uns herüber gefallen wären. Und so machen wir uns etwas zügiger auf dem Weg hinauf. Der leichte Schneebelag an dem Tag hat den Aufstieg meiner Meinung nach etwas angenehmer gemacht, da durch den leichten Frost die Steine etwas mehr zusammengehalten haben. An der Leiterscharte (2.650m) eröffnet sich uns nun der Blick auf das ehemalige Gletscherbecken des Leiterspitzgletschers, welcher in Gänze verschwunden ist. Nach der Karte im Tal war dieser im Jahr 1996 noch sehr ausgeprägt. 

Der Schlussaufstieg erfolgt nun auf der breiten Ostschulter der gr. leiterspitze. Dieser führt erstmal von der Scharte in direkter westlicher Richtung recht flach hinauf bevor es recht bald zum ersten Mal eine der leichten Genusskraxeleien auf den letzten gut 100 Höhenmetern gibt. Der Weg führt uns im leichten ZickZack gut erkennbar nach oben. Am Gipfel der großen Leiterspitze (2.750m) angekommen machen wir unsere lange Gipfelpause. 


Der Abstieg vom Gipfel erfolgt bis zur Leiterscharte dem Aufstiegsweg. An der Leiterscharte entscheiden wir uns eine Runde daraus zu machen und Südseitig in das ehemalige Gletscherbecken des Leiterspitzgletschers abzusteigen. Dieses Gebiet ist nun eine Geröllhalde und macht mich nachdenklich wie schnell doch der Klimawandel voranschreitet, da im Tal am schwarzen Brett eine Karte von 1996 noch eine ziemlich großen Gletscher dort zeigt. Von diesem Gletscher ist nichts mehr zu sehen nur noch zu erahnen wo er sich einmal entlang gezogen hat. Der Abstieg ist durch das Geröll nicht der angenehmste allerdings auch dieses Stück ist zügig überwunden. Recht bald wird aus meist Geröll eine Mischung von Grasigen Stellen - dort erkennt man das die Natur sich die Karge Landschaft langsam wieder zurück holt. Am Betterichssee (2.250m) machen wir erneut eine kleine Pause und bestaunen den traumhaften ehemaligen Gletschersee mit seiner grünen Farbe. Dort oben enspringt aus dem kleinen grünen See der doch recht lange Otterbach welcher uns schon am Anfang von Gramais bis in den Branntweinboden begleitet hat. Wir folgen nun den Wegweisern in Richtung der Hanauer Hütte in das sogenannte Parzinngebiet. Wir haben bereits den Otterbach oben auf der Hochebene überquert und schauen seinem Lauf in Richtung Norden hinterher wie er weit unter uns nach Gramais hereinläuft. Der Weiterweg gestaltet sich unschwierig und lädt zum bestaunen der Landschaft ein. Wir bleiben recht konstant auf der selben Höhe und laufen so in die Parzinngruppe unterhalb der Parzinnspitze ein. Dort angekommen queren wir nochmal flach aufsteigend den Hang und gelangen dann schließlich am vorderen Guffelseejöchl (2.073m) auf den Abstiegsweg nach Gramais. Diesen nehmen wir dann etwas widerwillig da der Tag sich langsam dem Ende zuneigt. Der Weg führt wie schon der Aufstieg am Vormittag recht steil hinab immer wieder kommen ein paar Seilversicherte Passagen. Am Branntweinboden (1.490m) angekommen geht es nun das gesamte Tal wieder zurück nach Gramais. 


Anforderung:

1: Gramais - Alblitjöchl T 3 
2: Alblitjöchl - Große Leiterspitze T 4+ I 
3: Große Leiterspitze - Bitterichsee T 4 I 
4: Betterichsee - Gramais T 3 


Tourengänger: McGrozy


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