Rammelstein 2483m - Wilder Rammel

Angeblich ist der Rammelstein ein Wetterberg und der Name leitet sich vom Donnergrollen ab. Auf markierten Wegen von Süden und Osten ist er recht leicht erreichbar und ein Aussichtsberg der Extraklasse. Nur die Nordflanke präsentiert sich unwegsam und abschüssig, hier ist er als wilder Rammel geeignet ;-)
Wir folgen zunächst dem Steig zur Grentealm, steil zieht er durch den Wald zu den fantastisch gelegenen Hütten. Schon hier zeigt sich der Hochgall und diverse Dolomitenzapfen. Bald stehen wir an der Salzlecke, wo der Nordsteig durch die Blöcke zum Gipfel zieht. Ein paar Holzstufen und die Markierungen helfen gut hinauf. Entgegen der Prognosen bleibt der Himmel blau, nur ein paar Schäfchen ziehen über uns hinweg. Vom Großglockner bis zum Ortler reicht der Blick.
Der sonnige Abstieg nach Osten sieht verlockend aus und wir zücken die Karte. Auf ca. 2300m sollte dort ein Weg durch die Flanke zurück zur Salzlecke abzweigen. Mit Mühe finden wir den Einstieg, entlang uralter Lawinenverbauungen führt der "Weg" in die Wildnis. Von Menschen wird er lange nicht mehr begangen, komplett verfallen, nur die Gemsen queren hier entlang. Ihre Spuren und Tritte müssen genügen durch die steilen Geröllhalden und das verschneite Gestrüpp. Eine gefühlte Ewigkeit später stehen wir in der Sonne an der Salzlecke. Ein Stück weiter finden wir einen traumhaften Aussichtspunkt über Antholz und wärmen uns in den letzten Strahlen auf von unserem schattigen, wilden Rammel.