Kleine Klammspitze (1882m) - Großes Ammergauer Finale


Publiziert von AIi , 2. Juli 2015 um 17:02. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:25 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m

Die Kleine Klammspitze - ein sehr besonderer Ammergauer Gipfel welcher nun schon ein gutes Jahr weit oben auf meiner Wunschliste stand. Die lange Wartezeit ist auch ihrer Wehrhaftigkeit geschuldet - zumindest in einigen Kategorien würde ich ihr den begehrten Titel "Schwierigster Ammergauer Gipfel" verleihen, doch zur Schwierigkeit später mehr.
Eine besondere Bergtour macht aber natürlich noch wesentlich mehr aus als nur ein besonderer Gipfel und so wird aus sozialen Aspekten der Maxl hinzu gezogen - selbstverständlich nicht nur eigennützig, denn auch er hat in der Umgebung noch eine Rechnung offen bei deren Begleichung ich als Guide meinen Dienst leisten konnte.  Für den Genießer gabs dann zu guter Letzt auch noch einen Sonnenuntergang auf der Großen Klammspitze - alles in allem also eine rundum denkwürdige Tour!


Nach, zumindest in meinem Fall noch Schule am Vormittag, starten wir gegen Mittag am altbekannten Bergsteigerparkplatz direkt am Schloss Linderhof im Graswangtal. Von hier gehts über die Wanderautobahn (schmale Forststraße) schnell hoch zu den Brunnenkopfhäusern und weiter über den kurzen Wanderweg auf den Brunnenkopf, welcher mir tatsächlich noch gefehlt hatte. Von diesem hat man den ersten schönen Blick zu beiden Klammspitzen und die Schwierigkeit der Kleinen lässt sich schon erahnen. Nach kurzer Rast gehts wieder Retour zu den Brunnenkopfhäusern und weiter ein gutes Stück auf dem Wanderweg zur Großen Klammspitze. Diesen verlässt man vor den Senkrechten Wänden die von der Kleinen Klammspitze zum Wanderweg abstürzen nach rechts um durch ein kurzes Stück Steilgras zur ersten Grathöhe  aufzusteigen. Von hier könnte man auch direkt über Schrofen den Gipfelaufbau der Kleinen Klammspitze erreichen, einfacher gehts jedoch indem man nach Nordwesten den Hang über einen weiteren Sattel quert und dann einfach entlang von Latschen den ersten felsigen Aufschwung der Kleinen Klammspitze erreicht. Am Weg dorthin machen wir noch einen kurzen Abstecher zum schönen Bisonberg. Danach bleibt maxl am Grat zurück und der schwierige Teil der Tour beginnt:

Der Normalweg zur Kleinen Klammspitze führt, sofern es überhaupt einen gibt, meist direkt am Nordostgrat über zwei felsige Aufschwünge und so oder so viel heikles Schrofengelände zum Gipfel. Die allgemeine Bewertung mit T5+ II bezieht sich auf alle Fälle nur auf die Idealroute und sollte man diese nicht auf anhieb finden wie ich, so sollte man auf jeden Fall gute Reserven in den T6 Bereich mitbringen um keine böse Überraschung zu erleben. Ich ließ mich nämlich direkt an der breiten Rinne am ersten Aufschwung verleiten über den Grat auf die Südseite zu queren (II) um dann auf Trittspuren (vermutlich nur von Gamsen) in heikelstem und brüchigstem Schrofengelände direkt über den überhängenden Abbrüchen zum Wanderweg unterhalb des Grates zu queren und dann über ein steiles Schrofenwändchen den zweiten Aufschwung zu erreichen (T6). Dieser leitet dann in brüchigem Fels über eine zweite kleine Rinne direkt zum Gipfel (T5+ II) im Vergleich zum Teil vorher aber nicht der Rede wert. Immer noch überzeugt die richtige Route gefunden zu haben, bin ich im Abstieg die gleiche Route zurück, wogegen dann der Aufstieg nicht der Rede wert gewesen wäre. Zurück in einfachem Gelände war ich dann aber schon froh die Kleinen Klammspitze hinter mich gebracht zu haben, in den nächsten Jahren habe ich auch nicht vor sie ein weiteres mal zu erklimmen. Gipfelaspiranten kann somit nicht mit einer detaillierten Beschreibung der Idealroute dienen, ich empfehle lediglich sich mehr am Grat zu halten und das unberechenbare Schrofengelände zu meiden.

Als nächstes Ziel war dann der nördlich des Klammspitzkamms gelegene Schwarzenkopf geplant, dieser stand nämlich auf des Maxls Wunschliste weit oben. Zunächst steigen wir weiterhin weglos durch eine nicht besonders schwierige Rinne in den Trauchgauer Roßstall ab und dann wieder auf Wegspuren über den Sattel beim Jaufen in die Schwarzenkopfscharte empor. Von hier gehts zunächst durch Wald und über einen Weidezaun an den felsigen Gipfelaufbau heran und dann in leichter Kletterei auf den Gipfel.(T4 I)

Nach einer etwas ausgiebigeren Rast steigen wir wieder fast bis in den Trauchgauer Roßstall ab und dann weglos zum Klammspitzgrat zwischen Feigenkopf und Großer Klammspitze auf. Diesem folgen wir dann in der wie immer sagenhaft schönen Abendstimmung zum Gipfel der Großen Klammspitze hinauf (T3+ I) um anschließend mit Stirnlampen über die Brunnenkopfhäuser wieder nach Linderhof abzusteigen.

Tourengänger: maxl, AIi


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Kommentare (2)


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©bergundradlpeter hat gesagt:
Gesendet am 2. Juli 2015 um 17:37
...wuide Hund seit's scho:-)

VG
Peter

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Juli 2015 um 17:44
Man tut was man kann;)

VG Ali


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