Schimbrig 1815 m und Schafmatt 1979 m


Publiziert von HBT , 8. November 2008 um 22:56.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum: 8 November 2008
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Entlebucherflühe - Fürstein   CH-LU 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Unter Gründli - Ober Looegg - Schimbrig - Hengst - Schimbrig - Ober Looegg - Toregg - Tor - Chlusmättlili - Wasserfallenegg - Leiteren - Schafmatt - Leiteren - Wasserfallenegg - Chlusmättlili - Tor - Vorder Tor - Chätterech - Unter Gründli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Unter Gründli; Restaurant & Parkplatz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Unter Gründli; Restaurant & Parkplatz
Unterkunftmöglichkeiten:keine
Kartennummer:1169 Schüpfheim

Schöne Tour auf den Schimbrig mit kleinem Abstecher auf den anspruchsvolleren Hengst und auf die einsame und aussichtsreiche Schafmatt. Das gesamte Gebiet südlich der Entlebucher Flühe ist landschaftlich genial. Flache Moorlandschaften und spezielle Tannenwälder wechseln sich ab.

Schimbrig, 1815 m
Der Schimbrig ist ein eigenständiger Gipfel im Kanton Luzern. Seine Nordabbrüche sind steil, felsig, grasig und ziemlich sicher auch brüchig. Gegen Süden fällt er in steilen Grashängen gegen das Tal der Grossen Entle ab. Der Gipfelkamm ist fast waagrecht; am westlichen Ende ist der Hauptgipfel, der einfach erreichbar ist. Der grasige Grat hinüber zum Nordostgipfel, dem sechs Meter kleineren Hengst, ist an einer kleinen Stelle anspruchsvoller als der Normalaufstieg auf den Hauptgipfel und gehört schon zum Bereich Alpinwandern. Vom Hauptgipfel, der mit Kreuz und Vermessungsdreieck geschmückt ist, kann der Hengst in einem zehnminütigen Ausflug mitgenommen werden.

Schafmatt, 1979 m
Die Schafmatt ist nach dem Fürstein einer der höchsten Aussichspunkte in der näheren Umgebung. Die Südflanke ist ziemlich steil und wird als Lanzigenflue bezeichnet. Der Normalaufstieg umgeht dieses Steilstück, indem er über den Passübergang der Leiteren ausweicht und in der Nordflanke den Gipfel erreicht.

Blick vom Fürstein auf die Schafmatt.
Blick vom Fürstein (2040 m) auf die Schafmatt (1979 m).

Gemütlich um 10.30 Uhr sind wir in Unter Gründli gestartet. Der breite Schimbrig mit seiner steilen und grasigen Südflanke ist schon zu sehen. Die ersten Meter führen hinunter zur Grossen Entle, die bei P. 1127 mit Hilfe einer grossen Brücke überquert wird. Weiter nach Hinter Grund (1188 m) und auf breitem Pfad nach Laui (1355 m). Weiter durch den Wald und über Grashänge hinauf zur Ober Looegg (1469 m), der Einsattelung zwischen einer namenlosen, bewaldeten Erhebung im Westen und dem Schimbrig im Osten. Wir folgen den Wegweisern in Richtung Schimbrig. Als wird jedoch merken, dass der Weg nochmals absteigt, schauen wir nochmals auf die Karte. Der Weg macht über Schimbrig-Bad einen Umweg. Ein Grashang steigt von der Ober Looegg direkt zum Grat bei P. 1647 an. Es sind noch einige andere Tourengänger unterwegs. Im oberen Teil kommt man an einer militärischen (?) Anlage vorbei; ein kleines Loch im Fels führt zu einer kurzen Treppe, die hinunter in einen recht grossen Hohlraum leitet. Der Weidezaun, der den offiziellen Weg vom Wiesenhang abtrennt, wird mit einer Leiter überwunden. Nun folgt ein leicht bewaldeter, grasiger Grat bis zu einem steileren Aufschwung. Nach diesem steht man schon fast auf der Höhe des Gipfelkreuzes und erreicht dieses und das danebenstehende Triangulationsdreieck über einen einfachen Wiesengrat. Auf dem Gipfel des Schimbrig (1815 m) genossen wir dann die für den November aussergewöhnliche Wärme und den Ausblick knapp eine Stunde lang.

Schon beim Ankommen auf dem Gipfel reizte mich der Felsgupf des Hengst, der nur wenige hundert Meter vom Hauptgipfel entfernt ist. Über einen einfachen Wiesengrat gelangt man bis knapp vor den Gipfel. Danach verschmälert sich der Grat zu einer schmalen Schneide (T4; 20 m), die in einem gut zwei Meter hohen Felsaufschwung (T4+; 2 m) endet, der auf Hikr schon bekannt ist. Nach diesem Aufschwung sind es nur noch wenige Meter bis zum höchsten Punkt des Hengst (1809 m). Beim kurzen Abstieg ist dann nochmals Konzentration angesagt, die Nordabbrüche sind senkrecht und einige Meter hoch...

Der Abstieg vom Schimbrig ist dann nochmals ein Genuss. Von der Ober Looegg (1469 m) folgen wir dem Weg zu Toregg (1485 m), der durch einen lichten, landschaftlich fantastischen Wald führt. Der Abstieg von hier nach Tor (1433 m) ist dann weniger speziell, bemerkenswert sind die Kreuze, die jede Erhebung mit mehr als 2 m Schartenhöhe zieren. Weiter geht es nach Chlusmättili (1445 m), das am Anfang einer grossen Ebene mit einigen militärischen Verbauungen ist.

Der folgende Aufstieg zur Wasserfallenegg (1729 m) ist dann wieder einfach genial schön. Der Fürstein wirkt von hier mit seiner verschneiten Nordflanke, die von Felsbändern durchzogen ist, richtig alpin. Der Aufstieg nach Leiteren (1829 m) ist kurzweilig und führt durch ähnliches Gelände wie der vorherige Aufstieg zur Wasserfallenegg. Oben werden wir dann von Nebelschwaden begrüsst, die von der Nordseite heraufdrängen.

Der Schlussanstieg zur Schafmatt ist markiert und führt durch die Nordseite auf den Vorgipfel, wo ein Gipfelkreuz steht. Von dort ist es nicht mehr weit, gut hundert Meter Luftdistanz, bis zum wenig höheren Hauptgipfel der Schafmatt (1979 m). Beim Aufstieg sehen wir in den Geröllfeldern mehrere Gämsen, kurz darauf rennt eine knapp vor uns einen Geröllhang hinab.

Da es neblig und kühl ist, steigen wir schnell wieder ab nach Leiteren, wo wir unsere Rucksäcke gelassen haben. Zügig geht es danach weiter zur Wasserfallenegg und auf dem gleichen Weg wie im Aufstieg bis Tor (1433 m). Leider verpassten wir auf Grund mangelhaften Kartenstudiums die Abzweigung auf den Weg, der vom Chlusmättlili direkt zu unserem Ausgangspunkt zurückgeführt hätte. Bei Tor folgten wir Pfadspuren waagrecht, später absteigend in den Hang hinein und stiegen dann durch eine Schneise hinunter auf den Weg. Nach einem kurzen Waldstück gelangten wir nach Vorder Tor (1323 m). Von hier dann zügig mit einer fantastischen Abendstimmung im Rücken nach Chätterech (1235 m) und über P. 1232 und zurück nach Unter Gründli.

Fazit: Lohnende Unternehmung in fantastischer Landschaft, zurzeit kommt man mit Ausnahme einiger Mini-Schneeflecken bei der Schafmatt nicht mit Schnee in Berührung. Für den Abstecher zum Hengst ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit empfehlenswert. Auf diese Stelle bezieht sich auch die Bewertung T4 / I, der Rest ist höchstens T3.

Tourengänger: HBT


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