Bayrischer Schinder (1796m) und Trausnitzberg (1808m)


Publiziert von Landler , 30. Mai 2015 um 23:25.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:16 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:23 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Bayrischzell zum Spitzingsee, weiter Richtung Stümpflinglift, kostenloser Parkplatz am Lyraweg von 8-19°°
Kartennummer:Kompass-Onlinekarte

Endlich wieder einmal Zeit für eine Tour und das Wetter scheint auch mitzuspielen.
Die beiden Schinder fehlen noch auf meiner Liste,
kurzer Anfahrtsweg, fast schneefrei, perfekt.
Als Ausgangspunkt wähle ich den Spitzingsee, die Strecke zum Forsthaus Valepp
dient zum Eingehen, ich war in letzter Zeit ohnehin nicht sehr aktiv.

Also folge ich dem sogenannten "Bockerlbahnweg", an der Valeppalm und
dem Blecksteinhaus vorbei, an der Grundache entlang und das letzte Stück
auf der Fahrstraße bis zum Parkplatz Valepp.
Das Schild an der Brücke weist zum Schinder und nach einem kurzen Anstieg
hat man die Wahl: durchs Schinderkar oder über die Trausnitzalm.
Ich wähle den Aufstieg durch das Kar, eventuelle Schneereste sind im Aufstieg
einfacher zu gehen und ruhiger ist es auch.
Zuerst auf breitem Forstweg, später auf schönem Steig geht's ins Kar hinein.
Die Gipfel hüllen sich noch in Nebel als ich den wirklich steilen Aufstieg zum Schindertor
in Angriff nehme. Kurz vor dem Schinderloch sind noch zwei kleine Schneefelder zu queren.
Das Loch, mit Stahlstiften und Drahtseil versichert, bereitet keine Schwierigkeiten,
ein Altschneehaufen erleichtert mir den Einstieg.
Am Schindertor wende ich mich nach rechts und folge dem schmalen Steig
zum Bayrischen Schinder. Nun zeigt sich erstmals die Sonne
und nach knapp drei Stunden habe mein erstes Tagesziel erreicht.
Die Plätze ums kleine Gipfelkreuz sind schon vergeben und so verziehe ich mich
auf den etwas höheren Nebengipfel mit Steinmann.
Hierher folgt mir nur ein schwarzgefiederter Kamerad, mit dem ich meine
Brotzeit teile.
Der Nebel hat sich verzogen, aber mit der Fernsicht ist´s heute nicht weit her und
nach längerer Rast geht's weiter zum Trausnitzberg.
Einzig nennenswerte Schwierigkeit auf dem Weg dorthin ist eine seilversicherte
Schrofenrinne. Auch dieser Gipfel ist gut besucht, nur ein paar Fotos und weiter
zu einem weiter östlich befindlichen Aussichtsplatz mit Grenzstein.
Von hier schöner Tiefblick auf die Trausnitzalm, auch das hintere Sonnwendjoch
scheint ganz nah.
Jetzt beginnt der lange Rückmarsch: an der Trausnitzalm vorbei,
geht's auf einem abwechslungsreichem Steig (eine schlüpfrige Bachquerung
gehört auch dazu) zum Parkplatz Valepp. Hier schließt sich der Kreis.

Auf dem Hinweg über die Brücke am Parkplatz ist mir ein Baumstamm aufgefallen,
der wohl zur Bachquerung genutzt wird (siehe Bild). Das wollte ich auch versuchen,
keine gute Idee, denn in der Mitte war´s extrem glitschig, ich rutschte ab und nahm
ein unfreiwilliges Vollbad. Einzig meine Kameratasche mit Handy habe ich
irgendwie über Wasser gehalten. Triefend vor Nässe wate ich ans Ufer.
Hoffentlich hat mich niemand gefilmt, sonst bin ich vielleicht demnächst
in "Ups, die Pannenshow"  :-)

Die restlichen 6 km zum Spitzingsee waren natürlich nicht mehr so vergnüglich.
Allerdings waren meine Beine urplötzlich wieder frisch und am Auto angekommen,
war ich schon wieder einigermaßen trocken.

Trotz dieses kleinen Malheurs eine gelungene Tour und ich hab wieder was dazugelernt!




Tourengänger: Landler


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Kommentare (3)


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scan hat gesagt:
Gesendet am 31. Mai 2015 um 11:36
Oh je, das ist natürlich das Worst-Case Szenario. Das gleiche wäre mir beinahe bei meiner letzten Tour passiert, der Notkarspitze. Beim Durchqueren der Schlucht zum Graswangtal mußte man 3x einen ähnlich breiten Bachlauf queren. Beim der letzten Querung ragte ein Baustamm etwas ins Wasser hinein. Ich bin vorsichtig drüber und natürlich ebenfalls abgerutscht. Allerdings war ich nahe am Ufer, konnte mich am Fels festhalten und bin nur mit einen Fuß voll ins Wasser. Glücklicherweise hohe wasserdichte Bergschuhe haben die Nässe verhindert.

Aber vollkommen nass den Heimweg antreten...oh no. Jedenfalls war dir wohl der Blick sämtlicher Leute, denen du noch begegnet warst gewiss. Tröste Dich, wenn du hinterher darüber nachdenkst, lachst du darüber.

Landler hat gesagt:
Gesendet am 31. Mai 2015 um 12:13
Da hast du recht!
Ist ja auch weiter nichts passiert, viel ärgerlicher wäre es gewesen,
wenn die Kamera und das Handy abgesoffen wären.
In Zukunft werde ich um bächequerende Baumstämme
einen Bogen machen!
Gruß aus Tirol

scan hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Mai 2015 um 13:52
Ist mir auf den Hochthron Klettersteig mal passiert: Ich hänge in der Wand kurz vor dem Ziel und plötzlich löst sich meine Tasche mit Kamera und fliegt in den Abgrund. Um die verdammte Kamera hat es mir nicht leid getan, im Nachhinein trauere ich nur um die Speicherkarte mit den schönen Bildern. Du hast aber das Kunststück vollbracht, das wertvollste (bis auf deine Ehre zu diesem Zeitpunkt :-) ) zu retten. Wünsch dir noch viele schöne und trockene Touren...


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