Val Verzasca TI – das Valle del Cansgell ist ein Paradies
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Zwischen Lavertezzo und Brione im Val Verzasca öffnet sich das Valle del Cansgell mit dem Valle d’Orgnana auf der orographisch rechten Talseite. Diese Täler wurden schon im 16. Jahrhundert bestossen und dazu auch Alpwege erstellt. Die Täler sind rauh. Doch am Ende befinden sich riesige Weide Talkessel (Conca) bis auf 2000m an die Wände des Madom da Sgiöf/Cima da Nimi/Pizzo Orgnana hinauf. In alten Karten steht Alpe Cancello (Gatter). Doch der richtige Name Cansgell kommt von Abgeschiedenheit, Klus.
Gut vorbereitet und mit dem Petrus abgesprochen starte ich in Ganne 669m bei schönstem warmem Wetter zur Rundtour. Kulturweg mit schrägen Installationen bei wunderschönen und mit viel Liebe ausgebauten Rusticis. Durch Trockensteinmauern gesäumten Weg auf die Schwemmebene an Listra 620m vorbei zur Abzweigung Bosco della Motta.
Ein kleiner ganz spezieller Wegweiser am rechten (immer in Laufrichtung) Wegrand macht den Einstieg sichtbar. Nun alles den Wegspuren und blauen Tupfern, respektive gelb/roten Markierungen nach links hoch bis zum Flussgraben. In der Tiefe tost die Valegg. Auf dem ganzen Weg wird sie mich begleiten. Plötzlich höre ich einen Pfiff und schaue mich nach dem „Vogel“ um. Damit ich nicht allzu fest erschrecke, hat mich ein Tessiner „gewarnt“. Kurze Einladung zum Kaffee oben in der Hütte ….und tschüss. Ich sehe nur noch seine Schuhsohlen. Er soll diese Strecke, offiziell mit 3 Stunden angegeben, einmal in 1 Std. 06 Min. gemacht haben. Ich habe dann 3 1/2 Stunden!
Über hunderte von Steintritten, lieblichem Gelände, Felsbänder schlängelt sich der nicht immer leicht auffindbare Weg entlang des Flusses. Kritische Passagen sind entschärft. Ganz speziell ist ein Plattenschuss mit 400 Jahre alten eingemeisselten Tritten, sogenannte Tacche zu erwähnen. Wenn man richtig einsteigt, geht’s ganz automatisch „Rechts – links - -rechts…“ Ich kenne diese Tacche vom Val Bavona.
Und so erreiche ich Cansgell 1525m. Zwei Häuser sind sehr schön ausgebaut. Und tatsächlich werde ich auf der Terrasse an den Tisch eingeladen. Glückselige Momente mit dieser einzigartigen Tessiner Gastfreundschaft. Dann die Besichtigung des wunderschön ausgebauten Hauses. „E il mio paradiso“, meint mein Gastgeber und es ist offensichtlich, dass er hier seine Seele hat und sie von Zeit zu Zeit – wenn es Beruf und Familie erlauben – besucht.
Nach einer intensiven Stunde zeigt er mir noch den Weiterweg nach Alpe di Sgiöf 1728m. Dieser beginnt oberhalb der Häuser und verschwindet im Wald. Keine Markierungen, doch auf der LK sehr klar eingezeichnet, logisch und teils ausgeprägt. Ich steige beschwingt (vielleicht tut das Bier und der Grappa das seinige dazu) zu dieser traurigen Alp hinauf. Wie viele Installationen wurden gemacht! Betonierter Vorplatz, Gatter, Duschhäuschen…alles, inklusive den Dächern, am Verfallen. Einige kleinere Gebäude sind zum Glück noch unterhalten.
Nach einem kleinen Durchgang steige ich weiter in gleicher Richtung bis zum rot/weiss-markierten Wanderweg hinauf. Und jetzt geht’s runter..runter...runter durch den Wald: Hunderte von Steintritten, enge Passagen, weite Buckel, etliche Flussüberquerungen (3x der gleiche Fluss). Alles bestens unterhalten und frisch markiert. Ich erreiche den wieder auferstandenen Weiler Piano del Vald 1164m auf einer Waldwiese. Einst am Zerfallen, nun mit Elan ausgebaut und am Ausbauen. Vis-à-vis ragt die imposante Spitze des Poncione d’Alnasca in die Höhe und in der Tiefe tost die Verzasca. So eine schöne Balkon-Lage mit gepflegter Umgebung. Ein Bijou!
Im spitzen Winkel nach rechts folge ich dem markierten Wanderweg wieder in den Wald zurück. Nun Treppenanlagen bis nach Coste 1039m, zwei gut erhaltene Steinhäuser von einer umgesägten Buche bedroht. Geschickt angelegt schlängelt sich der Weg über Rippen hinunter nach Ganne 669m.
La Valle del Cansgell è un paradiso.
Anche il mio paradiso.
Grazie Roberto per tutto e speriamo alla prossima.
Gut vorbereitet und mit dem Petrus abgesprochen starte ich in Ganne 669m bei schönstem warmem Wetter zur Rundtour. Kulturweg mit schrägen Installationen bei wunderschönen und mit viel Liebe ausgebauten Rusticis. Durch Trockensteinmauern gesäumten Weg auf die Schwemmebene an Listra 620m vorbei zur Abzweigung Bosco della Motta.
Ein kleiner ganz spezieller Wegweiser am rechten (immer in Laufrichtung) Wegrand macht den Einstieg sichtbar. Nun alles den Wegspuren und blauen Tupfern, respektive gelb/roten Markierungen nach links hoch bis zum Flussgraben. In der Tiefe tost die Valegg. Auf dem ganzen Weg wird sie mich begleiten. Plötzlich höre ich einen Pfiff und schaue mich nach dem „Vogel“ um. Damit ich nicht allzu fest erschrecke, hat mich ein Tessiner „gewarnt“. Kurze Einladung zum Kaffee oben in der Hütte ….und tschüss. Ich sehe nur noch seine Schuhsohlen. Er soll diese Strecke, offiziell mit 3 Stunden angegeben, einmal in 1 Std. 06 Min. gemacht haben. Ich habe dann 3 1/2 Stunden!
Über hunderte von Steintritten, lieblichem Gelände, Felsbänder schlängelt sich der nicht immer leicht auffindbare Weg entlang des Flusses. Kritische Passagen sind entschärft. Ganz speziell ist ein Plattenschuss mit 400 Jahre alten eingemeisselten Tritten, sogenannte Tacche zu erwähnen. Wenn man richtig einsteigt, geht’s ganz automatisch „Rechts – links - -rechts…“ Ich kenne diese Tacche vom Val Bavona.
Und so erreiche ich Cansgell 1525m. Zwei Häuser sind sehr schön ausgebaut. Und tatsächlich werde ich auf der Terrasse an den Tisch eingeladen. Glückselige Momente mit dieser einzigartigen Tessiner Gastfreundschaft. Dann die Besichtigung des wunderschön ausgebauten Hauses. „E il mio paradiso“, meint mein Gastgeber und es ist offensichtlich, dass er hier seine Seele hat und sie von Zeit zu Zeit – wenn es Beruf und Familie erlauben – besucht.
Nach einer intensiven Stunde zeigt er mir noch den Weiterweg nach Alpe di Sgiöf 1728m. Dieser beginnt oberhalb der Häuser und verschwindet im Wald. Keine Markierungen, doch auf der LK sehr klar eingezeichnet, logisch und teils ausgeprägt. Ich steige beschwingt (vielleicht tut das Bier und der Grappa das seinige dazu) zu dieser traurigen Alp hinauf. Wie viele Installationen wurden gemacht! Betonierter Vorplatz, Gatter, Duschhäuschen…alles, inklusive den Dächern, am Verfallen. Einige kleinere Gebäude sind zum Glück noch unterhalten.
Nach einem kleinen Durchgang steige ich weiter in gleicher Richtung bis zum rot/weiss-markierten Wanderweg hinauf. Und jetzt geht’s runter..runter...runter durch den Wald: Hunderte von Steintritten, enge Passagen, weite Buckel, etliche Flussüberquerungen (3x der gleiche Fluss). Alles bestens unterhalten und frisch markiert. Ich erreiche den wieder auferstandenen Weiler Piano del Vald 1164m auf einer Waldwiese. Einst am Zerfallen, nun mit Elan ausgebaut und am Ausbauen. Vis-à-vis ragt die imposante Spitze des Poncione d’Alnasca in die Höhe und in der Tiefe tost die Verzasca. So eine schöne Balkon-Lage mit gepflegter Umgebung. Ein Bijou!
Im spitzen Winkel nach rechts folge ich dem markierten Wanderweg wieder in den Wald zurück. Nun Treppenanlagen bis nach Coste 1039m, zwei gut erhaltene Steinhäuser von einer umgesägten Buche bedroht. Geschickt angelegt schlängelt sich der Weg über Rippen hinunter nach Ganne 669m.
La Valle del Cansgell è un paradiso.
Anche il mio paradiso.
Grazie Roberto per tutto e speriamo alla prossima.
Tourengänger:
Seeger

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Kommentare (4)