Selun 2205 m - Einsam zwischen zwei Jahreszeiten auf einem Churfirst
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Der Selun ist mit 2205 m. ü. M. der kleinste der sieben Churfirsten, und gleichzeitig der westlichste dieser malerischen Bergkette im Toggenburg. Identisch mit seinen sechs grösseren Nachbarn ist die Aussicht: Im Süden fallen die Steilflanken zum Teil senkrecht ab bis zum Walensee, während gegen Norden der Blick zum Alpstein und über das Toggenburg begeistert.
Von allen Churfirsten ist der Selun der am einfachsten zu erreichende. Dass man ihn an einem schönen Tag und bei windstillen Verhältnissen ganz für sich alleine hat, kommt sehr selten vor und bedingt mindestens zwei Voraussetzungen: Einerseits muss die Tour in der Übergangszeit erfolgen wie dies zur Zeit der Fall ist (zu spät für Ski- oder Schneeschuhtouren und zu früh für eine Bergwanderung). Andererseits muss die Wetterprognose wie heute falsch liegen und einen eher trüben Tag voraussagen.
Beides traf heute zu und so staunten wir nicht schlecht, dass wir auf der gesamten Tour, weder im Auf- noch im Abstieg auch nur einem einzigen Menschen begegnet sind oder irgendwo Menschen in der Ferne wahrnehmen konnten. Dafür waren umso mehr Tiere zugegen, nebst unzähligen Vogelarten konnten wir am Gipfel in der steilen Südflanke drei junge Steinböcke beobachten.
Wir waren uns bewusst, dass wir im oberen Teil winterliche Verhältnisse antreffen werden, weshalb wir die Schneeschuhe auf die Rucksäcke schnallten, die dann auch zum Einsatz kamen. Es wäre im pampigen Sulzschnee auf dem Gipfelrücken ohne diese praktischen Hilfsmittel kein Durchkommen gewesen.
Verblüfft waren wir über die äusseren Bedingungen am Himmel: Die noch am Donnerstag für das ganze Wochenende miserablen Wetterprognosen wurden - je näher das Wochenende kam - fast mit jeder Stunde etwas besser. Aber auch heute am frühen Morgen zeigte das App von SF-Meteo für das Obertoggenburg nur 2 Stunden Sonnenschein. Es wurden dann über 8 darauf - uns soll es recht sein.
Als aber bereits am frühen Vormittag erste Quellwolken den Säntis und Wildhuser Schafberg komplett einhüllten, dachten wir, jetzt erreiche die Churfirsten das gleiche Schicksal. Doch bei unserer Ankunft auf der Vorder Selunalp verflogen diese Gedanken; in hellem Blau strahlte der Himmel über unserem Gipfelziel und hunderttausende von Krokussen verzauberten die aperen Stellen zwischen den Schneefeldern in ein Blumenmeer.
Auf etwa 1600 m. ü. M. schnallten wir die Schneeschuhe an; der zuvor getätigte Aufstieg über das Fahrsträsschen erfolgte zu einem guten Teil in günstigem Trittschnee. Der Schlussaufstieg zum Selun wurde zu einem schweisstreibenden Unternehmen, denn auch die vorausgesagten Winde blieben aus und so kämpfte ich mich als Vorspurer im T-Shirt durch den nicht immer einfach zu begehenden Sulzschnee hoch. Alte Spuren waren nur noch mit Mühe zu erkennen, da ist offenbar schon länger niemand mehr hochgegangen. Ein Schneehuhn sah unserem Treiben verwundert zu.
Nach 3 Stunden Aufstiegszeit standen wir zum 14. Mal gemeinsam auf dem Gipfel des Selun. Das Gipfelbuch ist komplett gefüllt und platzt buchstäblich aus allen Nähten.
Routenbeschreibung:
Von Starkenbach aus ist der Bergwanderweg Richtung "Vorder Selunalp" und sogar "Selun" gut markiert und ausgeschildert. Man trifft nach einem abwechslungsreichen Aufstieg auf etwa 1200 m. ü. M. auf ein Fahrsträsschen, dem man in vielen Kehren bis zur Vorder Selunalp folgt.
Bei winterlichen Verhältnissen steigt man beliebig auf den langen und im unteren Teil flachen Rücken des Selun und folgt meist einer guten Spur - aber auch ohne eine solche bei guter Sicht ohne Orientierungsschwierigkeiten - zum Gipfel. Das Gelände ist stets übersichtlich. Der Gipfelhang wird gegen oben steiler, erreicht aber niemals 30 °. Bei schneefreien Verhältnissen ist der Bergwanderweg nicht zu verfehlen.
Verhältnisse heute (26.04.2015)
Das Fahrsträsschen ist ab gut 1300 m. ü. M. noch ordentlich schneebedeckt, mit im unteren Teil einigen aperen Stellen. Die Schneedecke ist auf dem Gipfelrücken kaum noch durchgehend - für eine Skitour sind die Verhältnisse nicht mehr lohnend, für Schneeschuhtouren dagegen schon.
Von allen Churfirsten ist der Selun der am einfachsten zu erreichende. Dass man ihn an einem schönen Tag und bei windstillen Verhältnissen ganz für sich alleine hat, kommt sehr selten vor und bedingt mindestens zwei Voraussetzungen: Einerseits muss die Tour in der Übergangszeit erfolgen wie dies zur Zeit der Fall ist (zu spät für Ski- oder Schneeschuhtouren und zu früh für eine Bergwanderung). Andererseits muss die Wetterprognose wie heute falsch liegen und einen eher trüben Tag voraussagen.
Beides traf heute zu und so staunten wir nicht schlecht, dass wir auf der gesamten Tour, weder im Auf- noch im Abstieg auch nur einem einzigen Menschen begegnet sind oder irgendwo Menschen in der Ferne wahrnehmen konnten. Dafür waren umso mehr Tiere zugegen, nebst unzähligen Vogelarten konnten wir am Gipfel in der steilen Südflanke drei junge Steinböcke beobachten.
Wir waren uns bewusst, dass wir im oberen Teil winterliche Verhältnisse antreffen werden, weshalb wir die Schneeschuhe auf die Rucksäcke schnallten, die dann auch zum Einsatz kamen. Es wäre im pampigen Sulzschnee auf dem Gipfelrücken ohne diese praktischen Hilfsmittel kein Durchkommen gewesen.
Verblüfft waren wir über die äusseren Bedingungen am Himmel: Die noch am Donnerstag für das ganze Wochenende miserablen Wetterprognosen wurden - je näher das Wochenende kam - fast mit jeder Stunde etwas besser. Aber auch heute am frühen Morgen zeigte das App von SF-Meteo für das Obertoggenburg nur 2 Stunden Sonnenschein. Es wurden dann über 8 darauf - uns soll es recht sein.
Als aber bereits am frühen Vormittag erste Quellwolken den Säntis und Wildhuser Schafberg komplett einhüllten, dachten wir, jetzt erreiche die Churfirsten das gleiche Schicksal. Doch bei unserer Ankunft auf der Vorder Selunalp verflogen diese Gedanken; in hellem Blau strahlte der Himmel über unserem Gipfelziel und hunderttausende von Krokussen verzauberten die aperen Stellen zwischen den Schneefeldern in ein Blumenmeer.
Auf etwa 1600 m. ü. M. schnallten wir die Schneeschuhe an; der zuvor getätigte Aufstieg über das Fahrsträsschen erfolgte zu einem guten Teil in günstigem Trittschnee. Der Schlussaufstieg zum Selun wurde zu einem schweisstreibenden Unternehmen, denn auch die vorausgesagten Winde blieben aus und so kämpfte ich mich als Vorspurer im T-Shirt durch den nicht immer einfach zu begehenden Sulzschnee hoch. Alte Spuren waren nur noch mit Mühe zu erkennen, da ist offenbar schon länger niemand mehr hochgegangen. Ein Schneehuhn sah unserem Treiben verwundert zu.
Nach 3 Stunden Aufstiegszeit standen wir zum 14. Mal gemeinsam auf dem Gipfel des Selun. Das Gipfelbuch ist komplett gefüllt und platzt buchstäblich aus allen Nähten.
Routenbeschreibung:
Von Starkenbach aus ist der Bergwanderweg Richtung "Vorder Selunalp" und sogar "Selun" gut markiert und ausgeschildert. Man trifft nach einem abwechslungsreichen Aufstieg auf etwa 1200 m. ü. M. auf ein Fahrsträsschen, dem man in vielen Kehren bis zur Vorder Selunalp folgt.
Bei winterlichen Verhältnissen steigt man beliebig auf den langen und im unteren Teil flachen Rücken des Selun und folgt meist einer guten Spur - aber auch ohne eine solche bei guter Sicht ohne Orientierungsschwierigkeiten - zum Gipfel. Das Gelände ist stets übersichtlich. Der Gipfelhang wird gegen oben steiler, erreicht aber niemals 30 °. Bei schneefreien Verhältnissen ist der Bergwanderweg nicht zu verfehlen.
Verhältnisse heute (26.04.2015)
Das Fahrsträsschen ist ab gut 1300 m. ü. M. noch ordentlich schneebedeckt, mit im unteren Teil einigen aperen Stellen. Die Schneedecke ist auf dem Gipfelrücken kaum noch durchgehend - für eine Skitour sind die Verhältnisse nicht mehr lohnend, für Schneeschuhtouren dagegen schon.
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