Selun 2204m
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Selun misérable
Wenn irgendwo in der Schweiz das Wetter so richtig miserabel war, dann hier: am Selun im sonst so verträumten und lieblichen Toggenburg. Heilanddonner war das eine Übung!
Bis über die Waldgrenze war ja noch alles ok, zwar schneeregnete es aber ok, darauf stellten wir uns ein. Im Wald dann ganz gute Verhältnisse, logisch, hier waren wir auch geschützt. Dann raus aus dem Wald und hoch zu den letzten Bäumen. Mit Verschwinden des letzten Baumes verschwand dann auch die Sicht - nicht aber unsere Expeditionslust. Die war trotz Whiteout und Sturm von rechts keineswegs angeschlagen - mindestens bis zum Zeitpunkt, wo wir rund 60 Höhenmeter unter dem Gipfelkreuz eine vollständig vereiste Gipfelflanke vorfanden. Keine Chance mehr für die Skis, es musste ein Skidepot her. Natürlich hatten wir auch keine Steigeisen oder einen Pickel dabei - es blieb uns also nichts anderes übrig, als mit den Skischuhnasen kleine rettende Tritte zu schlagen. Hätte man uns bei schönem Wetter zugeschaut, man würde uns heute noch auslachen.
Item, mit vereinten Kräften hatten wir den Gipfel erreicht, inklusive Kuhnagel an den Händen und einem gefrorenen Nasenschnuder über der Skibrille - ganz toll. Und die Aussicht erst - wahnsinn! Dafür kommt man doch gerne ins Toggenburg - alle anderen Destinationen in der Schweiz wären langweilig gewesen.
Der Abstieg zum Skidepot war dann nochmals eine Übung für sich - hier war ich dankbar um den Vorstieg meines Tourenkameraden. 60 Meter hinunter, alle ca. 40cm einen mühsamen Tritt ins Eis schlagen - man rechne selbst. Lahme Zehen inklusive.
Als wär das noch nicht genug, folgte nun noch eine klassische GPS-Übung auf den Skis. Im absoluten Whiteout galt es nun, möglichst effizient Höhe zu vernichten - blöd wenn man weiss, dass es irgendwo links und irgendwo rechts steil hinunter ins Nirgendwo geht. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und bald schon sahen wir den ersten Baum in weiter Ferne - was für eine Freude! Ab jetzt konnten wir endlich auch mal wieder richtig skifahren - zwar nur kurz, denn der tief eingeschneite Waldweg kam schon bald.
Der Schlusshang, über welchen man den Parkplatz erreicht und im Aufstieg vielversprechend aussah, war heute mehr eine kostenlose Skibremse als ein Powder-Spielplatz. Dank dem Regen wurde das weisse Gold richtig gehend gewaschen, entsprechend galt es in gerader Linie mit möglichst viel Rückenlage diretissima den Parkplatz anzupeilen - wer bremst verliert und wer bögelt erst recht.
Super gsi - eine Tour ganz nach unserem Geschmack...
SLF: Mässig
Wenn irgendwo in der Schweiz das Wetter so richtig miserabel war, dann hier: am Selun im sonst so verträumten und lieblichen Toggenburg. Heilanddonner war das eine Übung!
Bis über die Waldgrenze war ja noch alles ok, zwar schneeregnete es aber ok, darauf stellten wir uns ein. Im Wald dann ganz gute Verhältnisse, logisch, hier waren wir auch geschützt. Dann raus aus dem Wald und hoch zu den letzten Bäumen. Mit Verschwinden des letzten Baumes verschwand dann auch die Sicht - nicht aber unsere Expeditionslust. Die war trotz Whiteout und Sturm von rechts keineswegs angeschlagen - mindestens bis zum Zeitpunkt, wo wir rund 60 Höhenmeter unter dem Gipfelkreuz eine vollständig vereiste Gipfelflanke vorfanden. Keine Chance mehr für die Skis, es musste ein Skidepot her. Natürlich hatten wir auch keine Steigeisen oder einen Pickel dabei - es blieb uns also nichts anderes übrig, als mit den Skischuhnasen kleine rettende Tritte zu schlagen. Hätte man uns bei schönem Wetter zugeschaut, man würde uns heute noch auslachen.
Item, mit vereinten Kräften hatten wir den Gipfel erreicht, inklusive Kuhnagel an den Händen und einem gefrorenen Nasenschnuder über der Skibrille - ganz toll. Und die Aussicht erst - wahnsinn! Dafür kommt man doch gerne ins Toggenburg - alle anderen Destinationen in der Schweiz wären langweilig gewesen.
Der Abstieg zum Skidepot war dann nochmals eine Übung für sich - hier war ich dankbar um den Vorstieg meines Tourenkameraden. 60 Meter hinunter, alle ca. 40cm einen mühsamen Tritt ins Eis schlagen - man rechne selbst. Lahme Zehen inklusive.
Als wär das noch nicht genug, folgte nun noch eine klassische GPS-Übung auf den Skis. Im absoluten Whiteout galt es nun, möglichst effizient Höhe zu vernichten - blöd wenn man weiss, dass es irgendwo links und irgendwo rechts steil hinunter ins Nirgendwo geht. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und bald schon sahen wir den ersten Baum in weiter Ferne - was für eine Freude! Ab jetzt konnten wir endlich auch mal wieder richtig skifahren - zwar nur kurz, denn der tief eingeschneite Waldweg kam schon bald.
Der Schlusshang, über welchen man den Parkplatz erreicht und im Aufstieg vielversprechend aussah, war heute mehr eine kostenlose Skibremse als ein Powder-Spielplatz. Dank dem Regen wurde das weisse Gold richtig gehend gewaschen, entsprechend galt es in gerader Linie mit möglichst viel Rückenlage diretissima den Parkplatz anzupeilen - wer bremst verliert und wer bögelt erst recht.
Super gsi - eine Tour ganz nach unserem Geschmack...
SLF: Mässig
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