Saykogel (3360m) aus dem Schnalstal: Von Süd- nach Nordtirol und wieder zurück


Publiziert von simba , 26. April 2015 um 14:05.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:22 April 2015
Hochtouren Schwierigkeit: L
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Aufstieg: 1010 m
Abstieg: 1010 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Kurzras mit Gletscherbahn zur Grawand. Erste Fahrt 9:00 Uhr (17,50 EUR).

Teil III unserer materialbedingt veranlassten "Frühjahrs-Touren in Talnähe" im Schnalstal: Die wohl eher ungewöhnliche Variante den Saykogel vom dortigen Skigebiet aus zu besteigen. Ungewöhnlich nicht nur, weil selten eine Skitour mit einer Abfahrt von annäherend 600Hm startet, sondern auch, weil wir anderen Tourengehern auf diese Route nicht begegnet sind.

Ab der Bergstation Grawand fuhren wir mit den trainierenden Ski-Nationalmannschaften um die Wette, an der Talstation des Hinteren Schlepplifts (Finaillift) links vorbei, dann weiter nach rechts ins Tal querend bis auf eine Höhe von ca. 2600m ab. Ab dort stiegen wir querend durch eine Serie von Mulden, Rücken und breiten Gelände-Bändern immer in Richtung Nordosten auf. Die Aufstiegslinie ist dabei logisch, wenn man diese Grundrichtung beibehält und sich nicht dazu verleiten lässt, sehr steil durch irgendwelche Mulden direkt hinauf zum Hochjochferner (dessen Brüche man oberhalb sieht) zu steigen.

Den letzten steilen Hang unter dem Gletscherbruch umgingen wir linkerhand über eine Art Rampe und erreichten sanft ansteigend schließlich auf ca. 2900m die Gletscherzunge des Hochjochferners. Von hier präsentiert sich der Saykogel sehr schneidig - mit jedem Meter des weiteren Aufstiegs verliert er aber seinen Charakter als schneidiges Horn und präsentiert sich mehr und mehr zugänglich. Wir schwenkten auf dem Gletscher in einem sanften Bogen nach rechts ein und stiegen in Richtung OSO über den flachen Gletscher auf, wobei wir die Felsinsel im Becken zwischen dem Hauslabkogel rechts und dem Saykogel links anpeilten. An dieser steilt der Gletscher nochmals etwas auf. Wir ließen die Felsinsel links liegen und erstiegen oberhalb den Hang zum Joch südlich des Saykogels mit einigen Kehren.

Vom Joch ließe sich wunderbar nach Süden in Richtung Martin-Busch-Hütte abfahren (ursprünglich vor unserem Material-Defekt einige Tage zuvor noch unser eigentlicher Plan). Der Gipfelanstieg verläuft über einen ziemlich gutmütigen, aber an zwei Stellen doch rund 40° steilen Schneegrat. Dank guter Spuren easy going, bei harten Verhältnissen können Steigeisen nicht schaden. Der Gipfel selbst ist ziemlich unscheinbar: Weder ein Kreuz noch ein größerer Steinmann krönt ihn. Dafür ist die Aussicht auf die Ötztaler Alpen eine Pracht, wie auch die Abfahrt, oben durch Presspulver unten - mit Ausnutzen der entsprechenden Expositionen - durch Firn. Das Gelände unterhalb des Gletschers lässt dabei mit seinen wunderbaren Mulden viele Varianten zu.

Je nachdem wo man die Abfahrt ins Tal zwischen Hochjoch und Hochjochhospiz beendet, erwartet einen zum Abschluss noch einmal ein mehr oder weniger langer, flacher Gegenanstieg zum Hochjoch (dem Übergang zwischen dem Ötztal und dem Schnalstal. Bei unserer Abfahrtsvariante ergaben sich ca. 250Hm Gegenanstieg. Dieser ist nicht besonders kurzweilig, da vor allem lang und flach - gut, dass zwischendurch zur Abwechslung noch das Gletschertor des Hochjochferners besichtigt werden kann.

Schwierigkeiten:

Bis zum Skidepot: WS
Gipfelanstieg: L (nur an kurzen Stellen steiler, sonst gutmütiger Schneegrat)

Tourengänger: simba, Nala


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